Kapitel11

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Emmas Sicht

Nach einem super ätzenden Frühstück mit meiner gesamten Familie, einer ausgiebigen Dusche und sogar Produktivität (ich habe ein bisschen an dem Referat weiter gearbeitet, das ich mit Marius machen muss), bin ich jetzt auf dem Weg ein paar Freunde zu treffen. Ich treffe mich mit Anna, Melina und Amanda bei Starbucks, später wollen wir dann noch shoppen gehen. Weil Anna mir spontan geschrieben hat, dass ich vorbei kommen soll, bin ich die letzte die da ist. 

Die anderen drei sitzen bereits um einen Tisch herum, als ich das Café betrete. Schnell laufe ich zu ihnen und begrüße sie: „Hey!" „Emma! Hi", begrüßt Melli mich freudestrahlend. „Wie war dein Date gestern?", fällt Anna sofort mit der Tür ins Haus. „Darf ich mir erst was zu trinken holen?", antworte ich lachend, ich hab mir schon gedacht, dass mein Date mit Zack ein wichtiges Thema sein würde. „Klar. Bringst du mir noch ein en Muffin mit?", fragt Amanda. „Natürlich", während ich antworte, gehe ich bereits ein paar Schritte rückwärts bevor ich mich schwungvoll umdrehe. Als ich dann sehe wer hinter der Kasse steht, weiß ich echt nicht ob ich heulen oder lachen soll. Hinter der Kasse steht Nathanael und ihm gegenüber steht Devil. Bevor ich mich jedoch umdrehen kann, sieht Nathanael mich und strahlt bis über beide Ohren. „Hey Emma", begrüßt er mich dann. Devil dreht sich sofort zu mir um und grinst ebenfalls: „Nr. 6, schön dich wieder zu sehen" „Hey", begrüße ich die beiden und lächele leicht. „Was kann ich dir Gutes tun?", fragt Nathanael dann. „Einen Blaubeermuffin und einen Frappuccino Vanilla Cream in grande.", antworte ich. „Wir haben Zack gestern vermisst, du weißt nicht zufällig wo er war, oder?", grinst Devil. Nathanael, der gerade gehen wollte um den Muffin zu holen, bleibt stehen und schaut mich erwartungsvoll an. „Arbeiten, glaube ich!", antworte ich. „Das hat er uns auch gesagt. Aber dafür hat er gestern ziemlich lange vor seinem Kleiderschrank gestanden.", lacht Devil. „Normalerweise zieht er sich eine Hose und ein Shirt an, gestern hat er ein Shirt nach dem anderen angezogen und wieder ausgezogen, bis er sich dann für sein allerheiligstes Fall out Boy Shirt entschieden hat.", teilt Nathanael mir mit. „Es freut mich wirklich, dass ihr so genau Bescheid wisst.", lache ich. „Aber du weißt nicht für wen er das gemacht hat?", fragt Devil neugierig. „Für seinen Chef? Eine heiße Praktikantin?", antworte ich schulterzuckend. „Was hast du denn gestern getan?", fragt Nathanael plötzlich. Dieser abrupte Themenwechsel bringt mich ziemlich aus dem Konzept. „Ehm.", was soll ich jetzt sagen, verdammt er ist gut. „Ich wusste es.", jubelt Devil und klatscht in die Hände. „Bitte was?", antworte ich verwirrt. „Er war gestern mit dir zusammen!", erklärt Nathanael mit einem wissenden Blick. „Ich bin mir sicher er war arbeiten!", das ist nicht mal gelogen. „Das kann wohl sein. Aber abends war er mit dir zusammen. Wir wissen Bescheid! Wieso hat der Sack uns nichts erzählt? Also Emma wie war euer Date denn?" fragt Nathanael. „Ehm.", was zum Teufel soll ich darauf antworten. Endlich macht Nathanael sich daran meinen Frappuccino zu machen und den Muffin zu holen. „Ich sehe schon, wir haben dich überrumpelt.", lacht Devil. „Wie kommst du da drauf?", antworte ich sarkastisch. „Ich weiß auch nicht. Liegt glaub ich an deinem Blick, vielleicht auch an deiner Sprachlosigkeit.", lacht er. „Die Dame.", lächelt Nathan und stellt meine Bestellung vor mich hin. „Los dann lauf schnell zu deinen Freundinnen, sie schauen schon so merkwürdig herüber. Deine Bestellung geht auf uns! Devil rück' mal Geld raus.", grinst Nathanael. „Okay. Schon gut ich bezahl!", antworte ich schnell. „Vergiss das Mal ganz schnell.", lacht Devil und legt einen Schein hin, „sieh es als Wiedergutmachung, weil wir dich so überrumpelt haben." „Okay. Ihr seid wirklich eigenartig.", sage ich und nehme den Becher und Muffin. „Das wissen wir, also wie war das Date?", kontert Nathanael. „Ich weiß nicht was du meinst.", lache ich und drehe mich schnell um. „Du brauchst es gar nicht leugnen.", ruft Devil mir hinterher. Lachen laufe ich schnell zurück zu meinen Freundinnen. „Wer war das?", will Anna sofort wissen. Den Muffin reiche ich Amanda und lasse mich dann neben Melli auf das Sofa fallen. „Das waren Freunde von Zack.", erkläre ich. „Dann ist das dieser Nate den Viv erwähnt hat?", fragt Melli. „Wenn viv einen Nate erwähnt hat, dann wird es wohl dieser sein.", antworte ich. „Also jetzt erzähl schon! Was habt ihr gemacht und wie war es?", wechselt Melina dann das Thema. „Erst waren wir Essen, dann in einem Club und haben uns eine Band angehört. Es war echt cool.", antworte ich. Alle drei starren mich fassungslos an. Aber ich glaube eher, dass es daran liegt, dass ich eine so kurze Fassung geliefert habe. „Wow, warum so viele Details?", fragt Anna irgendwann. Ich zucke nur mit den Schultern. In meiner Tasche vibriert mein Handy. „Na schau schon nach, ob er dir geschrieben hat.", lacht Amanda, als ich mich davon abhalte mein Handy heraus zu ziehen. Die Nachricht ist nur von Vivienne, als ich das Handy schon weglegen will sehe ich, dass ich noch eine Nachricht bekommen habe, schon vor einer viertel Stunde. Sie ist wirklich von Zack:

Einen wunderschönen guten Morgen

Schnell tippe ich eine Antwort:

Morgen. Ich habe gerade Nathanael und Devil getroffen! Ein bisschen verstört bin ich schon. Aber erzähl für wen hast du dich gestern so oft umgezogen? Für deinen Chef oder eine heiße Praktikantin?

„Und was schreibt er?", fragt Melli neugierig. „Vivienne will wissen ob ich heute zum Fußballspiel komme und Zack hat mir einen wunderschönen guten Morgen gewünscht.", antworte ich und stecke mein Handy wieder weg. „Und ich dachte jetzt kommt irgendwas spannendes.", überlegt Anna. „Hi Ladies. Ich habe Kekse! Eigentlich waren sie für Zack bestimmt um ihn zum Reden zu bringen, aber bei auch kann ich's ja auch versuchen. Also was hat Emma bis jetzt erzählt von gestern?", grinst Devil, stellt eine Packung Kekse auf den Tisch und setzt sich zu uns. „Bis jetzt hat sie nur gesagt, dass sie essen waren und danach in einem Club. Und sie fand es schön. Mehr wissen wir noch nicht.", teilt Amanda ihm bereitwillig mit. Was ist nur los mit meinen Freunden und vor allem auch mit Zacks Freunden. „Mehr nicht?", fragt Devil traurig. „Nein. Wir waren gerade dabei, sie weiter auszuquetschen.", antwortet diesmal Melli. „Gut, gut, darin bin ich sehr gut. Hat er dich geküsst?", wendet sich Devil dann an mich. Wie gut, dass ich nicht so schnell rot werde, sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich rot angelaufen. Stattdessen schaue ich ihn skeptisch an und ziehe eine Augenbraue hoch. „Komm schon Emma. Hat er dich geküsst?", fragt nun auch Anna. Ist das gerade wirklich wahr? Verbünden sich gerade meine Freundinnen mit Zacks Freunden gegen mich? Ich hatte eigentlich nicht vor, alles vor einem von Zacks Freunden zu erzählen. Und ich werde auch ganz sicher nichts erzählen, solange Devil hier ist. Als dann auch noch Nathanael bei uns am Tisch auftaucht bin ich mehr als frustriert. Um weiteren Antworten aus dem Weg zu gehen, nehme ich meinen Frappuccino und beginne zu trinken. „Ich muss mich für Devil entschuldigen. Er wollte gerade gehen.", sagt Nathanael, „Devil mach ne Fliege, Zack wartet auf dich und er wird sowieso begeistert sein, wenn er hört was wir heute alles schon gemacht haben, und Emma ausquetschen ist vermutlich unser geringstes Problem." „Vielleicht sollte ich ihm noch irgendwas kaufen um ihn zu besänftigen.", überlegt Devil. „Du kannst die Kekse auch ihm mitbringen.", schlägt Anna vor. „Nein, ich glaube das wird nicht reichen.", gibt Devil zurück. Mein Handy vibriert wieder in meiner Tasche, ohne den Frappuccino abzusetzen ziehe ich es heraus und lese die Nachricht von Zack:

Tut mir leid, dass sie dich verstört haben. Ich werde die beiden gleich umbringen!

Vor Lachen verschlucke ich mich fast an meinem Frappuccino, worauf mich alle angucken. „Corona und Schlümpfe!", schlage ich Devil dann vor. „Was weißt du?", will Nathanael wissen. „Ihr solltet euch von euren Freunden verabschieden!", antworte ich grinsend und schreibe Zack zurück:

Ach kein Ding. Wie war das, Freunde sagen viel über eine Person aus?

„War schön euch kennen gelernt zu haben.", grinst Devil und steht auf. „Man sieht sich.", antwortet Anna. „Da wäre ich mir nicht so sicher. Ciao.", antwortet Nathanael. „Corona und Schlümpfe.", murmelt Devil im weggehen. „Also hat er dich geküsst?", will Amanda sofort wissen. Jetzt kann ich mir ein breites Grinsen nicht verkneifen und nicke. „Uhhh.", kreischt Anna aufgeregt. Ich bin mir sicher mindestens Nathanael hat es auch gehört. „Wie küsst er?", fragt Melli. Alle drei hängen jetzt wie gebannt an meinen Lippen, während ich ihnen von dem ersten Beinah-Kuss erzähle und dem richtigen Kuss später. Nachdem ich ihnen genug von gestern erzählt habe, lehnen sie sich zufrieden zurück und wechseln das Thema. „Dieser Devil ist schon niedlich.", grinst Melli und nimmt sich einen von seinen Keksen. „Er hat sicher eine Freundin! Emma hat er eine Freundin?", kontert Amanda. Weil ich gerade trinke, zucke ich nur mit den Schultern. Ich weiß nicht ob er eine Freundin hat. Letzten Samstag hat er mit Stef geflirtet, aber es sah eher nicht so aus, als seien sie zusammen.

Not all good girls are good girlsWhere stories live. Discover now