Kapitel18

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Zacks Sicht

Morgen ist Nates Geburtstag und ich habe zugesagt mit ihm einkaufen zu gehen! Ich weiß wirklich nicht welcher Teufel mich da geritten hat! Jedenfalls sitze ich gerade neben ihm im Auto und hoffe, dass ich die Fahrt überlebe. Nate fährt heute echt gestört und von Verkehrsregeln hat er wohl heute auch noch nichts gehört. „Gleich fahre ich!", teile ich ihm mit, als er viel zu schnell auf den Parkplatz vom Getränkemarkt einbiegt und mit quietschenden Bremsen mitten in zwei Parklücken hält. „Was auch immer! Steig schon aus", schreit er fast und springt aus dem Auto. Nate ist einfach unausstehlich wenn er aufgeregt ist und sich freut, besonders schlimm ist es jedes Jahr vor seinem Geburtstag. Gehorsam, ich will ja keinen Streit beginnen, steige ich aus und folge ihm. Bewaffnet mit einem Wagen macht er sich auf den Weg Richtung Alkohol. Sonderlich Bock habe ich nicht auf eine Party in unserer WG morgen. Nachdem ich mich vor zwei Wochen unfreiwillig so abgeschossen habe, habe ich erstmal genug von Alkohol in großen Mengen. Aber hey, es ist der Geburtstag meines besten Freundes. „Du musst morgen was trinken! Du darfst nicht schon wieder als einziger nüchtern bleiben so wie letzte Woche", jammert Nate, der offensichtlich denselben Gedanken hatte. „Wie kommst du da so plötzlich drauf?", frage ich verwundert. „Dein Blick spricht Bände, du starrst das Bier an als hätte es deine Gitarre zerstört", erklärt Nate und lädt zwei Kästen Bier auf den Wagen. „Ich hatte noch nie so einen schlimmen Kater wie vor zwei Wochen! Das war übel", antworte ich. „War auch nicht schön anzusehen und sauber zu machen. Gern geschehen übrigens. Hast du eigentlich seit dem nochmal mit Emma geschrieben?", lacht Nate und lädt die nächsten Kästen auf, bevor er in die Spirituosen Abteilung geht. Wir haben nicht vor so unglaublich viel zu kaufen, weil wir sowieso nachher mehr haben als wir eigentlich gekauft haben. Außerdem besorgt Devil noch ein oder zwei Fässer Bier. „Nein, ich hab ihr Samstag und Sonntag geschrieben aber sie hat meine Nachrichten ignoriert", antworte ich. „Schade eigentlich die Kleine war süß und irgendwie hat sie dir gut getan, du warst viel besser drauf. Ich habe Viv eingeladen und hier gesagt, sie soll Emma mitbringen. Sie meinte, sie würde es versuchen, aber könnte sich gut vorstellen, dass Emma keine Lust hat", teilt Nate mir mit und betrachtet die Auswahl an Wodka. Es wäre schon sehr geil, wenn Emma käme. Ich mag sie und mir hat es gar nicht gefallen zwei Wochen nicht mit ihr zu schreiben. Nach wie vor habe ich keine Erinnerungen an den Freitag vor zwei Wochen, mir wurde nur erzählt was ungefähr passiert ist und ich kann mir vorstellen, was Emma jetzt von mir denkt. Ich kann mir ehrlich nicht erklären, warum ich erst mit irgend so einer Nadja rummachen habe und mich danach direkt an Emma ranschmeißen wollte und im Endeffekt mit irgendeiner anderen im Bett gelandet bin. Alkohol ist wirklich böse vor allem in Kombination zu anderen Dingen. Es würde mich wirklich freuen, wenn Emma morgen käme und ich mich noch mal persönlich bei ihr entschuldigen könnte. Wirklich Hoffnungen, dass sie wieder mit mir schreibt habe ich eigentlich nicht. „Zieh nicht so ein Gesicht! Wenn sie nicht kommt, dann suchst du dir halt eine andere Perle. Holst du mal zwei große Klopfer Party Mix?", sagt Nate dann und schubst mich schon in die Richtung wo Klopfer ist. Brav gehe ich los und hole Klopfer.

Zwei Stunden später habe ich die Shoppingtour mit Nate überlebt und bin gerade dabei in mein Zimmer zu gehen als Devil ruft : „Zack! Kannst du mir mal eben helfen?" Stöhnend drehe ich mich um und laufe in die Küche wo Devil steht. „Klar, wie kann ich dir helfen?", antworte ich. „Ich muss mich gerade mal ums Fleisch kümmern, kannst du den Salat fertig schneiden?", fragt er und grinst mich breit an. In der WG essen wir Abends eigentlich immer zusammen und meistens kocht Devil, er kann wirklich geil kochen. „Klar", antworte ich und stelle mich an die Arbeitsfläche, auf der bereits eine Schüssel steht. Eine Gurke und eine Paprika sind bereits geschnitten und der Rest liegt neben dem Schneidebrett. „Nate meinte er hätte Vivienne eingeladen", sagt Devil plötzlich. „Wen? Er hat doch sowieso die halbe Stadt wahrscheinlich eingeladen", antworte ich und beginne zu schneiden. „Stimmt wahrscheinlich. Aber nein, er hat die beste Freundin von Emma eingeladen. Erinnerst du dich an sie?", antwortet Devil und konzernieret sich aber weiter auf den Herd und das Fleisch. „Ach du meinst das schreckliche Mädchen was immer an Nate hängt?", antworte ich. Ich habe eine wage Erinnerung an Vivienne, aber sie ist niemand mit dem ich freiwillig Zeit verbringen würde. „Ist sie nicht sogar letztes Wochenende in Nates Bett gelandet?", frage ich und bin nicht mal wirklich interessiert an einer Antwort. „Nicht nur in seinem Bett, aber ja", antwortet Devil. „Etwa auch bei dir?", frage ich entsetzt und drehe mich zu ihm um. „Oh Gott, nein. Solltest du aber wissen", antwortet Devil lachend. „Bei dir weiß man nie. Aber warum erzählst du mir das?", frage ich und wende mich wieder dem Gemüse zu. „Na ja, es ist Emmas beste Freundin, vielleicht bringt sie Emma ja mit", antwortet Devil. „Verdammt, was habt ihr heute alle mit Emma? Selbst wenn sie kommt, ist doch eh egal. Wir haben die letzten zwei Wochen nicht geschrieben und ich glaube kaum, dass sie nochmal mit mir redet", fahre ich Devil an. Wahrscheinlich klinge ich gerade wie eine krasse Zicke, aber das ganze Gelaber über Emma nervt mich extrem. „Komm runter, Mann! Ich wusste nicht, dass du bei dem Thema so sensibel bist", versucht Devil mich zu beschwichtigen. „Mich nervt es einfach. Ich weiß, dass ich verschissen habe und mir bringt es auch nichts wenn es mir alle unter die Nase reiben. Es fuckt mich echt ab, dass der Freitag so verlaufen ist und wir danach nicht mehr geschrieben haben. Ich mochte sie irgendwie", knurre ich und hacke auf eine Tomate ein.

Not all good girls are good girlsWhere stories live. Discover now