Kapitel19

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Emmas Sicht

Irgendwann die Woche hat Vivienne sich wieder normal verhalten. Was sie letzte Woche hatte und warum sie sich so seltsam verhalten hatten, hat sie jedoch nicht erklärt und so getan als sei nichts gewesen. Jetzt gerade befinde ich mich mit ihr zusammen auf dem Weg zu der Geburtstagsfeier von Nathanael. Warum genau ich mich darauf eingelassen habe mitzukommen weiß ich noch nicht und ich bin auch wirklich gespannt was heute noch passiert. Ich habe Zack die letzten zwei Wochen vermisst auch wenn ich es mir nicht eingestehen will. Ich habe ein bisschen Angst wie er reagieret, wenn wir uns gleich vielleicht sehen.

„Emma, kommst du?", fragt mich Viv. Ich habe gar nicht gemerkt, dass uns jemand die Tür aufgemacht hat. „Ja, sicher", antworte ich und folge ihr in einen dunklen Hausflur. Vivienne geht zielstrebig die Treue hoch und in die zweite Etage, wo eine Wohnungstür aufsteht. In der Wohnung läuft laute Musik und man kann das Stimmengewirr bereits eine Etage tiefer hören. „Da seid ihr ja! Ihr seid ziemlich spät, zwei kotzen schon", begrüßt uns Nathanael breit grinsend. Das ist doch wohl das perfekte Sichtwort um sofort wieder zu gehen! Wir haben gerade mal halb zehn und zwei sind schon fertig. Neben Nathanael steht ein breit grinsender Devil. „Das Beste kommt zum Schluss. Alles Gute", grinst Viv und fällt dem Geburtstagskind um den Hals. „Nr. 6 komm doch rein", grinst Devil und zwinkert mir zu. „Hey Devil", lächele ich daraufhin und trete in die Wohnung. „Freut mich, dass du kommen konntest", wendet Nathanael sich dann auch an mich. „Du hast Viv so lieb gebeten mich mitzubringen. Da konnte ich nicht nein sagen. Herzlichen Glückwunsch zum älter werden", antworte ich lächelnd und werde direkt von Nathanael in eine Umarmung gezogen. Als er mich wieder loslässt, übergibt Viv ihm unser Geschenk. „Soll das ein Angebot sein?", lacht Nathanael. Wir, na ja eher Vivienne hat ihm eine Flasche Sekt gekauft, an welche sie ganz viele Kondome geklebt hat. „Es ist das was immer du möchtest dass es ist", Viviennes anzügliches Grinsen ist nicht zu übersehen.

„Lassen wir die zwei mal", grinst Devil. „Ein guter Plan. Hier ist also die beste Band Deutschlands, wenn nicht sogar Europas, zu Hause?", frage ich und schaue mich grinsend im Flur um. Er ist nicht sonderlich besonders. Einfach ein langer Gang von dem nach links und rechts Türen in verschiedene Räume führen. „Ganz eindeutig die beste Band Europas. Willst du eine Führung mit anschließender Autogrammstunde?", lacht Devil. „Ja, gerne", antworte ich lachend. „Alles klar. Also hier auf der rechten Seite ist das Zimmer von Noah, aber glaub mir, von innen willst du es nicht sehen. Direkt daneben befindet sich das Zimmer von Nate, auch hier würde ich nicht rein schauen, wenn ich du wäre. Außerdem gehört er nicht zur Band", beginnt Devil die Führung und geht an den ersten zwei Türen auf der Rechten Seite vorbei. Die dritte Tür öffnet er und zeigt mir das Badezimmer. „Wie die Dame sehen kann, befindet sich hier das Bad, welches sich vier Kerle teilen. Solltest du später den Drang verspüren deinen Mageninhalt loswerden zu müssen oder Ähnliches, würde ich dich bitten dies hier zu tun. Eine andere Möglichkeit wäre das Klo, welches hinter der Tür links neben der Wohnungstür liegt", erklärt Devil weiter und deutet dabei wieder auf den Flur. „Danke, ich merke es mir. Ich hoffe soweit kommt es jedoch nicht", antworte ich lachen. „Man weiß ja nie. Also weiter im Text. Diese Tür versteckt das Reich von Zack. Ich würde vorschlagen du lässt was mitgehen und verkaufst es auf eBay", lacht Devil und öffnet die Tür. „Besser nicht", gebe ich zurück und betrachte Zacks Zimmer interessiert. Auf einer Seite steht ein großes Bett und ein Schrank. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Regal und ein Schreibtisch. Gegenüber der Tür ist eine große Fensterfront vor der drei Gitarren stehen. „Die Gitarren würde ich stehen lassen, ansonsten würde er nichts so schnell vermissen", lacht Devil. „Vielleicht ein anderes Mal", lache ich und drehe mich zu ihm um. „Okay. Ich kann niemanden zu seinem Glück zwingen", damit schließt er die Tür und führt mich zur anderen Flurseite. „Und hier, meine Damen und Herren, wohnt der einzigartige Devil", mit einer dramatischen beste macht Devil die Tür auf. Ich muss ziemlich lachen, weil er eine so affige Show daraus macht. „Vielleicht sollte ich hier was mitgehen lassen", lache ich und trete in den Raum. Suchend gucke ich mich um, während Devil mich grinsend beobachtet. „Oder noch besser! Ich bleibe hier und spiele deinen Groupie", lache ich und schmeiße mich auf sein Bett, von wo aus ich ihn angrinse. „Das könntest du tun! Ich hätte sogar nichts dagegen", antwortet Devil und schmeißt sich neben mich.

Plötzlich pickst Devil mich in die Seite, weshalb ich schrecklich zusammen zucke. Ich bin nicht wirklich sehr kitzelig, meistens kann ich es unterdrücken, doch jetzt hat er mich kalt erwischt. Verzweifelt versuche ich seinen Fingern zu entkommen. Leider ist er schneller und stärker! Vor lachen bekomme ich keine Luft mehr und versuch mich strampelnd zu befreien. Devil schmeißt sich einfach auf mich, sodass ich unter ihm gefangen bin. „Bitte...", flehe ich luftschnappend. „Soll ich aufhören?", fragt er teuflisch. Er macht seinem Spitznamen alle Ehre. „Jaaa", japse ich als die Tür mit Schwung aufgestoßen wird. Eine mir allbekannte Stimme beginnt zu sprechen: „Devil ich...." Mitten im Satz bricht er ab, weil er uns auf dem Bett entdeckt hat. Devil liegt immer noch halb auf mir. Meine Haare sehen vermutlich schlimm aus und meine Wangen sind gerötet. Ich will gar nicht wissen was Zack jetzt denkt, wobei er uns erwischt hat. „Ich wollte nicht stören", damit dreht er sich um und lässt die Tür hinter sich ins Schloss fallen. „Ups", sagt Devil und steht vom Bett auf. Ich sage dazu nichts, sondern stehe auf und richte meine Klamotten. „Komm! Ich zeige dir das Wohnzimmer", grinst Devil und zur Tür. Schnell fahre ich mir noch mal durch die Haare, bevor ich ihm folge. „Du siehst hübsch aus. Komm jetzt", grinst er und scheucht mich aus seinem Zimmer. „Danke", bedanke ich mich schüchtern und folge ihm auf den Flur und dann ins Wohnzimmer. Statt bei den ganzen feiernden Leuten zu bleiben, führt Devil mich weiter in eine Küche, die ziemlich leer ist.

„Welche süße Perle hast du dir denn da geschnappt?", wird Devil von einem Typen begrüßt. Er ist relativ groß, hat einen blonden Untercut und einen guten Körperbau. „Das ist Emma. Emma das ist Cameron", stellt Devil uns vor. „Das ist also Emma", grinst Cameron und guckt als wüsste er etwas. „Ja richtig ich bin Emma. Ich mag deinen Namen, aber er ist eher untypisch für Deutschland, oder?", antworte ich. „Meine Mom ist Amerikanerin und ich bin in den USA geboren", erklärt Cameron. „Wow. Ziemlich cool. Ich wollte schon immer mal nach Amerika", grinse ich. „Vielleicht nehme ich dich dann demnächst mal mit", grinst Cameron. „Hier. Nimmst du mich auch mit, Cam?", grinst Devil und reicht mir einen Becker. „Klar", antwortet dieser. Auf meine Frage, was in dem Becher sei, antwortet Devil es sei Jägermeister mit Eistee. „Lasst und ins Wohnzimmer gehen", sagt Cam dann. Gemeinsam gehen wir zurück ins Wohnzimmer, wo wir uns zu Stef auf ein Sofa setzen. Uns gegenüber sitzt Zack auf einem Sessel und neben uns auf einem Sofa sitzen drei Typen, die ich nicht kenne. „Emma", begrüßt Stef mich freudestrahlend.

Not all good girls are good girlsWhere stories live. Discover now