Veränderung 6

2.3K 64 0
                                    

Fluchtartig, mit schnellem Schritt verließ ich die Wohnung von Denise. Ich wollte nicht mit ihr oder sonst jemanden über mein Problem reden. Klar waren dafür doch die besten Freundinnen da, aber da musste ich einfach alleine durch. Ich hatte nämlich die Bedenken, dass wenn sie mir helfen würden, ich aus Trotz wieder zurückgehen würde. Nur das war nicht mein Ziel. Ich hatte mir in den letzten Tagen, seit Marco mir die Karten gebracht hatte und ich es am selben Abend noch Carsten sagte, viel Zeit genommen um gründlich über mein weiteres Leben nach zu denken. Es musste eine Veränderung her und das so schnell wie möglich. Carsten ist ausgerastet als ich ihm sagte dass ich am Wochenende in Stadion wollte. Erst harmlose Fragen und als ich erwähnte das es um VIP Karten ging, knallte er auf einmal durch. Es war als würde der ganze Sicherungskasten in Flammen stehen, weil es einen Kurzschluss nach dem anderen gab. Er packte mich an den Handgelenken und drückte mich gegen den Kühlschrank. Brüllte mich in Grund und Boden, so dass ich die Hälfte seiner Worte überhaupt nicht verstand. Dafür merkte ich jeden Speicheltropfen der mein Gesicht traf und weil er mich so schüttelte, knallte mein Kopf immer wieder vor das harte Metall hinter mir. Als er endlich von mir abließ, wischte ich mir durch das Gesicht und fühlte vorsichtig an meinem Hinterkopf. Natürlich würde ich eine Beule davon tragen. Ich drehte mich um und holte aus dem Eisschrank einen Kühl-Akku um die Stelle an meinem Kopf zu kühlen. Ich redete von dem Moment an kein Wort mehr mit Carsten, nur das nötigste. Leider störte er sich nicht einmal daran, sondern begrüßte es sogar. Mit dummen Kommentaren sagte er dies auch ganz deutlich. Er schlief irgendwann auf dem Sofa ein und ich, als ich ihn mir so anschaute, empfand ich nur noch Hass für ihn. Er musste einfach weg! Nicht jetzt so dass ich ins Gefängnis musste, sondern einfach nur weg aus meinem Leben und ich fing an darüber nach zudenken wie ich dies machen konnte. Direkt am nächsten Tag ging ich nach der Arbeit zu meiner Mutter und zeigte ihr die blauen Flecken, natürlich nicht offensichtlich, sondern schön durch die Blumen. Als sie dann endlich die Striemen an meinen Oberarmen sah ging es los „oh mein Gott Kind was hast du da gemacht?" Schon ging mein Wasserhahn auf und unter Tränen erzählte ich ihr, was der von ihr gedachte Stress bei Carsten auslöste und das dies nicht das erste Mal gewesen wäre. Sie bestand darauf dass ich noch am selben Tag meine Sachen packen und nach Hause ziehen sollte. Ich gab ihr zu bedenken, dass dies wohl nicht so einfach wäre. Carsten würde das bestimmt nicht einfach so hinnehmen und was wäre mit meinem Vater? In ihren Augen fing es an zu funkeln und zwar richtig böse. So hatte ich sie das letzte Mal gesehen, als Denise und ich hinter dem Haus Fußball gespielt hatten und ein Fenster zu Bruch ging. Natürlich war sie nicht sauer wegen dem Glas, sondern weil wir uns aus dem Staub gemacht hatten. Es gar eine ordentliche Strafpredigt, die ich noch heute Wort für Wort im Kopf hatte. „Du hast Recht, Papa würde sich jetzt nur aufregen und nicht mehr klar denken. Wir müssen das anders machen. Ich lass mir etwas einfallen und du gehst jetzt nach Hause, packst ein paar Sachen und kommst her". Ich machte was sie sagte, nach dem ich mich wieder beruhigte und wir uns ausdachten was wir meinem Vater sagen könnten warum ich mal eben so mehr oder weniger wieder zu Hause einzog, ging ich zu mir. Ich hatte gerade die Haustüre aufgemacht als mir der Geruch von frischem Essen in die Nase stieg und ein Blick auf den Boden überraschte mich. Überall lagen Rosenblätter verteilt, geziert von Teelichtern die überall standen. Vorsichtig rief ich ein „Hallo?" in das ruhige Haus und im nächsten Moment ging die Musik an. Es war eins meiner Lieblingslieder und ich musste kräftig schlucken. Was hatte sich Carsten nur hier ausgedacht? Langsam ging ich weiter in Richtung Küche und als ich da niemanden fand, schaute ich kurz in die Töpfe auf dem Herd. Rahmgeschnetzeltes mit selbstgemachten Spätzle, zur Lieblingsmusik auch noch mein Lieblingsessen was Carsten einfach perfekt beherrschte. Ich ging wieder aus der Küche raus, ins Wohnzimmer und dort stand er. Mit zwei Gläsern in der Hand „hallo Schatz" wie ein Honigkuchenpferd grinste er mich dämlich an und mir drehte sich leicht der Magen um. „Ich hab Scheiße gebaut", das fiel ihm ja früh ein, dennoch hielt ich meinen Mund. „Ich muss mich bei dir entschuldigen und hoffe du nimmst das an. Ich hab keine Ahnung was mit mir passiert ist in letzter Zeit, ich erkenne mich ja selbst nicht mehr" reuig wie ein Straßenhund kam er zu mir an und gab mir das Sektglas. Zögerlich nahm ich es und sah ihn weiter an „bitte Laura" ein leichter Kuss auf meiner Wange von ihm, der brannte und meine Zunge immer noch nicht lockerte. „Dein Vater war so lieb und hat mir früher Feierabend gegeben, weil ich ihm sagte dass ich dich gerne überraschen wollen würde. Er hat gleich zugestimmt". „Carsten, ich muss mit dir reden und ich glaube dafür brauchen wir kein Sekt und kein tolles Essen aber um deine Scheiße geht es schon" er gab ein „tsch tsch" von sich, legte mir seine Finger auf den Mund und meinte dann „bitte Liebes, mach es nicht kaputt. Ich hab mir echt scheiß viel Mühe gemacht mit dem Essen und ich will nicht das wir das jetzt mit zu viel Reden versauen. Ich mag mich einfach bei dir entschuldigen und dann können wir in Ruhe noch einmal über das alles reden, bitte" Das, passte nicht in meinen Plan!

Und wenn es Liebe wird?Waar verhalen tot leven komen. Ontdek het nu