Freundinnen 7

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Denise Sicht:

Wie am Tag zuvor ausgemacht, saßen wir bei Kerstin zu Hause, weil sie uns zum Essen eingeladen hatte. Ihre Leidenschaft war Hobby-Kochen und wir durften einmal die Woche Versuchskaninchen spielen. Es war zum Glück meist ein dankbarer Job. So auch an diesem Abend. „Oh Mädels, morgen gehen wir ins Stadion und das auch noch als Vips. Ist das nicht geil? Im Übrigen bin ich gestern tatsächlich noch fündig geworden und habe mir ein neues Kleid gekauft! Ich zeig es euch gleich mal" schon war Kerstin auf und davon in die Richtung ihres Schlafzimmers. „Kann es sein das wir Oktober haben?" sagte ich zu Laura und sah sie fragend an. „Naja du kennst doch Kerstin" zuckte sie nur mit den Schultern. „Was sagt eigentlich Carsten zu der Sache?" es war nicht die feine englische Art mit der Tür ins Haus zufallen, aber ich hatte die ganze Nacht drüber nachgedacht und irgendwie ließ es mich nicht wirklich los. „Ich dachte das Thema wäre durch?"-„Ich finde nicht das es durch ist. Laura ich und auch Kerstin, machen uns Sorgen um dich"-„so was in der Art hast du gestern schon gesagt" sie fing an zu schmollen das erkannte ich direkt daran, dass sie ihre Unterlippe nach vorn drückte. „Warum lässt du uns nicht daran teilhaben? Mensch wir kennen uns jetzt schon so lang und du machst in solch einer Sache, so ein dickes Ding draus"-„um das geht's doch nicht" traurig senkte sie ihren Kopf, da kam Kerstin an. „Schaut, wie findet ..." sie verstummte direkt als sie auf Laura schaute. „Was ist denn hier los?"-„Ich hab Laura nur versucht zu erklären, das was auch immer zwischen ihr und Carsten los ist uns auch angeht weil wir uns sorgen machen"-„Denise?" vorwurfsvoll schaute Kerstin mich an. „Jetzt tu nicht so, dir geht es doch genauso wie mir!" versuchte ich mich zu wehren. „Ja schon, aber doch nicht jetzt?"-„Wann dann? Wenn es zu spät ist?" Wut stieg in mir auf und ließ mich so unruhig werden, dass ich aufstehen musste. „Ich muss eine rauchen" ich ging zum Balkon rüber und wollte gerade die Türe öffnen als Laura anfing zu weinen. Direkt wurde sie von Kerstin in die Arme gezogen und getröstet „genau das ist es was ich mein. Du bist nicht allein, da können wir gemeinsam durch. Wie schon immer!" Ich ließ meinen Gedanken an die Zigarette sausen und nahm meine beste, langjährige Freundin von der anderen Seite in den Arm und legte meine Wange an ihren Kopf. Es war nur noch ein Schluchzen zu hören und Kerstin und ich warteten einfach ab bis sich Laura wieder beruhigt hatte. Irgendwann holte Kerstin die Kosmetikbox aus dem Bad und Laura putzte sich die Nase, wischte die letzten Tränen weg und sah uns traurig an. „Mädels ich hab scheiße gebaut". Wir setzten uns alle hin und warteten gespannt bis Laura fertig war mit erzählen. „Ich brauch einen Schnaps" Kerstin stand auf und ging zum Schrank und ich stand auch erneut auf, denn der Drang nach dem Nikotin war nach der Geschichte noch extremer. Langsam sog ich den Rauch immer wieder tief in meine Lunge und blies kleine Rauchringe in die kühle Abendluft. Laura hatte wirklich den Vogel abgeschossen. Was hatte der Typ nur an sich das sie so gar nicht von ihm los kam? Nur sie musste, denn das war mit Sicherheit kein Zustand mehr. Als meine Zigarette fertig war ging ich mit einem festen Entschluss wieder in die Wohnung zurück. „Ok Laura, du hast also statt deine Klamotten zu packen dich von ihm rum kriegen lassen und bist mit ihm in die Kiste gestiegen. Ist passiert, Schwamm drüber! Aber jetzt wird es Zeit dein eigentliches Vorhaben wieder aufzunehmen und ich sag dir jetzt was. Ich fahre jetzt mit Kerstin zu dir nach Hause, hol Klamotten und werde Carsten ein paar Takte sagen. Dann wohnst du erst einmal bei mir! Ich will jetzt auch überhaupt keine Ausreden hören, es ist jetzt Schluss. Ab jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht"-„das können wir nicht mach ..."-„ich sagte ich will keine Ausreden, es geht alles und das gleich!" Laura wollte mitgehen, doch das wollte ich nicht zulassen, das hätte bestimmt nur zu Problemen geführt und davon hatten wir schon genug. Also fuhren Kerstin und ich allein und standen auch schon wenig später vor dem Haus von Laura. Es ging recht lang bis Carsten aufmachte und wir glaubten schon er wäre gar nicht zu Hause, bis sich dann doch noch etwas hinter der Türe tat. „Was wollt ihr denn hier? Seit ihr nicht bei der da essen?" er zeigte dabei auf Kerstin und ich wunderte mich nur warum er nur eine Short an hatte. „Wir sind gekommen um etwas zu holen" ich drückte mich an ihm vorbei bevor er richtig reagieren konnte und machte mich auf den Weg zum Schlafzimmer. „Hey was fällt dir ein?" brüllte er hinter mir her und ich nahm zwei Stufen gleichzeitig. „Bleib hier du Schlampe!"-„Hey bis du noch ganz dicht?" fuhr ihn Kerstin an und ich machte die Schlafzimmertüre auf. Was ich zu sehen bekam verschlug mir die Sprache. Da lag ein Püppchen im Bett und sah mich mit ängstlichen großen Augen an. „Na ich würde sagen, wir machen gerade alles richtig. Carsten du bist eine Drecksau!" Milde belächelte ich diese ganze Situation und machte den Schrank auf. Schnell war eine Tasche gefunden und ich stopfte unkontrolliert Klamotten rein. Kerstin und Carsten hatten auch das Schlafzimmer erreicht und ich bekam nur im Augenwinkel mit das Kerstin im halb am Hals hing. Sie wollte ihn wohl zurück halten. „Was macht ihr da?"-„Komm Kerstin mach weiter" sie kam von seinem Rücken runter und kümmerte sich weiter um das packen und ich baute mich vor Carsten auf. „Du fragst das noch? Wir holen Laura hier raus und wir mir scheint ist das auch genau das Richtige!" Ich zeigte auf das immer noch leicht zitternde Püppchen im Bett, was sich krampfhaft die Bettdecke an die Brust drückte. „Das geht dich überhaupt nichts an!"-„Ach ja? Laura ist meine beste Freundin und hat so einen Arsch wie dich überhaupt nicht verdient. Ich schwör dir Junge, du wirst deines Lebens nicht mehr froh wenn du sie nicht in Ruhe lässt! Und dir kann ich nur sagen, RAUS AUS DEM BETT" ich ging mit einem Satz auf die junge Frau im Bett zu, die laut anfing zu quietschen. „Carsten was suchen die Frauen hier? Wer ist Laura und überhaupt was ist hier los?"-„Du sollst keine Fragen stellen, sondern dich anziehen und verschwinden. Lauf so lang du noch kannst! Der Typ hat sie nicht mehr alle. Ich mein es nur gut mit dir!" Carsten packte mich an den Schultern und zog mich an sich ran. „Jetzt reicht es, verschwindet und ich hol mir Laura schon zurück"-„AUUUUUAAAA du tust mir weh" ich versuchte gegen seine Brust zu schlagen, was gar nicht so einfach war. Doch auf einmal ließ er abrupt los, weil Kerstin ihm die volle Tasche gegen den Kopf gehauen hatte. „Habt ihr sie noch alle?" Er rieb sich den Hinterkopf und fluchte vor sich hin. „Carsten, ich sag es dir im Guten. Finger weg von Laura sonst bist du alles los was du besitzt!" Mit den Worten ließen wir ihn zurück und gingen.

Und wenn es Liebe wird?Donde viven las historias. Descúbrelo ahora