Party 8

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„Du bist mich am verarschen Denise? Kerstin! Sag mir das es nicht wahr ist!" Meine Kehle war so zugeschnürt das ich nicht einmal weinen konnte obwohl mich die Nachricht richtig aus den Schuhen haute. Carsten betrog mich! Wie lang das wohl schon ging? Warum hatte ich nichts gemerkt? War es ihm ernst? Warum blieb er bei mir? Die letzte Frage konnte ich mir eigentlich selbst beantworten. Wie mein Vater wohl auf diese Nachricht reagieren würde? Dennoch sah ich Kerstin eindringlich an als hätte ich einen Funken Hoffnung, dass Denise mir gerade nur Müll erzählt hatte. Doch Kerstin sah mich nur mit einer Mischung aus Mitleid und Siegergrinsen an. „Nein, es ist wirklich so, ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Sie lag bei euch im Bett" ich schlug die Hände über dem Kopf zusammen und vergrub mein Gesicht in meinem Lieblings Strickpulli. Mir war es nach weinen und lachen zugleich. Das alles veränderte mein Plan kolossal und nicht nur ein bisschen. Zum Glück aber zum positiven und es würde vieles leichter machen. Meine Kehle gluckste und meine Lippen überzog ein Grinsen, daraus wurde ein Lachen was immer lauter wurde, bis mir schlussendlich doch die Tränen über die Wangen liefen. „Verdammt was für ein Arschloch und ich bin ihn los! Los bin ich ihn!" Ich sprang auf, hielt mir den Bauch „Mensch Denise du hättest ihm gar nicht so drohen zu brauchen. Glaub mir, wenn mein Vater mit ihm fertig ist, wird er sich schnell einen Stein suchen unter dem er sich verkriechen kann der Arsch!" Ich konnte mich nicht mehr beruhigen so sehr lachte ich. Mein Handy, was mitten auf dem Tisch lag, fing an zu klingeln und als ich sah wer mich anrief, verstärkte sich mein Lachen noch einmal. Gerne wäre ich ran gegangen, aber Kerstin war ebenso nah an meinem Telefon und sah wer da anrief. Sie schnappte sich das Handy „nee da gehst du jetzt nicht dran, der soll in der Hölle schmoren"-„ach komm" winkte ich nach meinem Handy „gönn mir den Spaß. Ich werde auch nur ein kurzes „du riesen Depp!" sagen und leg wieder auf" ich hatte mein Lachen wieder unter Kontrolle aber ich bekam Schluckauf, was mich zum Kichern brachte. „Nee jetzt warte erst mal ab. Komm ihm lieber zuvor und wir erzählen das erst mal deinen Eltern. Ich wette das wird nämlich sein nächster Schritt sein um zu hören ob du schon gepetzt hast" gehässig war Denise und ich überlegte mir nicht nur ob sie recht hatte sondern auch wann sie das letzte Mal solche Rachegelüste hatte. Ich sah auf die Uhr und überlegte mir ob meine Eltern nicht schon längst in den Federn lagen, aber da es ja doch so eine Art Notfall war, schnappte ich mir Kerstins Telefon und verzog mich ins Schlafzimmer. Nach zwei Mal klingeln war meine Mutter auch schon in der Leitung und mit groben Worten fragte ich nach ob Carsten sich schon gemeldet hätte, erklärte das ich bei Denise erst mal wohnen würde und ließ dann die Katze aus dem Sack warum und wieso es dazu kam. „Papa schläft schon, ich bin mir gerade am Überlegen ob ich ihn wecken soll?"-„Nee Mama, sag ihm das lieber erst morgen früh. Gönn ihm seinen Schlaf"-„oh Kind in was haben wir dich da nur rein rennen lassen" ich hörte wie sie anfing gegen Tränen zu kämpfen und es tat mir irgendwie leid. „Ach das war doch nicht eure Schuld, Mama hör auf zu weinen"-„tu ich doch gar nicht" sie schluchzte die letzten Worte und ich wäre gern bei ihr gewesen um sie in den Arm zu nehmen. „doch tust du, so machst du doch Papa wach"-„du hast recht wir Stein Frauen müssen stark sein" lautstark putze sie sich die Nase und nach kurzen lieben Worten verabschiedeten wir uns wieder und ich ging zurück in die Küche zu den anderen. Kerstin kam gerade zur Wohnung wieder rein und hatte unter dem Arm zwei Flaschen Sekt und eine in der Hand. „MÄDELS PARTY! Wir saufen uns jetzt einen auf verlorene Liebe und Arschlöcher" grölte sie und stellte die Flaschen mit solch einem Schwung auf den Tisch das ich schon fast dachte die ein oder andere würde es gleich zerknallen. Die erste Flasche die wir aufmachten schäumte auch mehr als das wir eine Flüssigkeit gehabt hätten zum Anstoßen. Denise machte die Anlage an und wir tanzten wie die Wilden durch die Wohnung und hatten einfach Spaß bis weit in den Morgen hinein. Der Vorteil dieser kleinen privaten Party war, der Alkohol ging uns nicht aus. Das war der Vorteil wenn man nur drei Häuser weiter einer 24h Tankstelle wohnte und es auf Grund von „Vitamin B" auch keine Alkoholverkaufseinschränkung gab nach Mitternacht. So ging jede von uns noch einmal um Nachschub zu holen und als die ersten Sonnenstrahlen ins Zimmer kamen, waren wir immer noch total überdreht am Feiern. „Mädels es ist ... ich glaube halb 9" stammelte Denise irgendwann und hing halb auf dem Sofa halb auf dem Boden. „Wann ist das Spiel?"-„Mittags" sagte ich und von ihr kam ein lahmes „oh". Als hätte jemand den Schalter umgelegt suchte sich auch Kerstin und ich ein Plätzchen zum Mal kurz runter kommen. Doch aus dem Kurz wurde was länger und auf einmal fehlte nicht mehr viel und wir wären alle eingeschlafen. Hätte Kerstin nicht plötzlich einen Heulanfall bekommen. „Ich ruf jetzt Miki an!" Erstaunt hoben Denise und ich beide gleichzeitig den Kopf und schauten sie an. „Hast du sie noch alle? Wir hatten doch gerade Party gemacht weil wir die Arschlöcher alle los sind"-„Jaaaaa aber Miki war doch ganz anders?"-„Das klang vor 3 Monaten noch anders" stellte ich müde fest. „Er hat jetzt ne Neue"-„woher weißt du das?"-„ich hab sie vor ein paar Tagen gesehen an der Tanke"-„vergiss ihn Süße" kam es im Flüsterton von Denise und als ich zu ihr schaute, lag sie immer noch halb auf Sofa halb auf dem Boden, knuddelte ein Kissen und hatte die Augen zu. „Sie hat recht Schatz und hey, heute Mittag gibt es sicher etwas Lukasz für dich"-„stimmt, ich geh ins Bett" schwankend stand sie auf, von den Tränen war nichts mehr zu sehen und sie beugte sich tief über Denise die schon leicht schnarchte. „Ich glaub sie schläft, Halloooooooooooooo!"-„Na dann sei doch still und geh ins Bett, ich leg ihre Beine noch auf den Boden und penn dann auch bei dir im Bett"-„viel Zeit zum Schlafen haben wir ja nicht mehr oder?" Ich schaute noch einmal auf die Uhr und nickte. „Nein, die haben wir wirklich nicht. Außer du gehst mit Zopf und ohne Schminke" kicherte ich denn mir war klar das so Kerstin nur unter die Dusche gehen würde aber sonst niemals den Fuß über die Schwelle ihrer Wohnung machen würde.

Und wenn es Liebe wird?Where stories live. Discover now