1. Frieden

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Ich riss meine Augen auf. Seit langem hatte sich kein Albtraum meiner Bemächtigt, bis zur heutigen Nacht. Melkor hatte sich noch einmal gezeigt. Es war die zweite Nacht in Legolas Heimat und er dachte nicht einmal daran mich los zulassen.
Die Sterne funkelten und der zunehmende Mond stach immerzu hinter der Wolkendecke heraus. Ich ließ das weiß Kleid aus meiner Heimat an und verließ das Gemach. Meine Schritte führten mich wie von selbst durch die Gänge des Waldlandreiches und weiter hinaus zum Tor. Beide Wachen verbeugten sich vor mir und öffneten das Tor. Das Böse ist vertrieben und vernichtet. Dafür hat die Liebe gesorgt.
Barfuß ging ich den Hauptweg entlang zu dem Platz des Mondes, wie ich ihn so gerne nannte.

Ich hatte schon wieder eine schlaflose Nacht das ich mich mein Weg hinaus in den Wald führte. Die einzelnen Sterne leuchteten mir den Weg. Ich ging durch den Düsterwald, wo ich die letzten paar Jahre auch verbrachte.
Es war ein langer und harter Weg bis hierher, wenn man mal so drüber nach dachte, was alles in den letzten Jahrhunderten geschah. Der Wald war nun meine Heimat geworden und ich hätte das nie gedacht, dass ich mal bei Thranduil im Waldlandreich wohnen würde. Ich hatte es immer für unmöglich gehalten. Zumal, hassten wir uns gegenseitig und nun? Ich vergaß, wie ich früher einmal lebte: im Auenland.
Meine beste Erinnerung an dem Auenland war eindeutig Bilbo, aber ohne Gandalf hätte ich diesen Hobbit nie kennengelernt. Bilbo hat mir gezeigt was Freundschaft überhaupt bedeutet. Allerdings ist er, sowie Gandalf, schon seit Jahren fort, ohne sich von mir zu verabschieden. Eine Träne rann über meine Wange, welche ich schnell wegwischte und versuchte den Gedanken zu verbannen. Ich hatte doch damit abgeschlossen und das gemeinsam mit Legolas. So glaubte ich zumindest, doch seit der Schwangerschaft, bin ich emotionaler als zuvor.

Ich richtete mein Blick auf den hellsten Stern, der gerade am Himmel stand. Es war mein Stern, Stella gennant. Ich wühlte weiter in meiner Vergangenheit. Soweit, wie es überhaupt möglich war. Es fing eigentlich alles damit an, als ich zum ersten Mal das Auenland erkundete.
Damals war ich um die 10 Jahre alt. Dazu war ich eine viel zu junge und war eine unerfahrne Elbe.

In meiner Nähe, befand sich ein Stein, wo ich mich hinaufsetzte und in die Ferne schaute.
Mein weißes Kleid glitzerte nur so im Sternenlicht sowie im Mondlicht. Morgen würde Vollmond sein, das erkannte ich jetzt schon. Ich bin die Herrin der Sterne und die über der Elemente. Zum ersten Mal hab ich die eine Kraft entdeckt, als ich noch im Auenland war. Ich dachte es sei völlig normal, aber es entwickelte sich anders. Ganz im Gegenteil! Ab da fing die ganze Chose erst einmal an.
Mein Blick fiel auf den Hochzeitsring von Legolas. Der silberne Ring, welchen ich nie abnehmen werde.
Ich sollte nicht so in der Vergangenheit herum graben.
Ich sollte lieber vergessen, doch wie wenn alles noch so nah ist und vor allem, wie, wenn mir die Schuldgefühle noch in meinen Knochen sitzen?
Ich vernahm ein Rascheln hinter mir, als ich mich zu dem Rascheln drehte. Ein Lächeln schlich sich auf meinen Lippen. Der Elb, der mir das Leben gerettet hat und mich wieder zurück auf dieser Seite gebracht hatte. Er hat mir dadurch seine Liebe bewiesen: Unendliche und aufrichtige Liebe! Nun bin ich glücklich mit ihm verheiratet.
Er stand nun auch breit lächelnd da und verringerte den Abstand zwischen uns. Das ich ihn endlich Mein nennen kann, war nicht einfach und auf keinen Fallen war es leicht für ihm. Ich erhob mich und legte meine Lippen auf seine. Leicht löste er sich von mir und legte seine Stirn gegen die meine. Dieses Meer voller Liebe und Zuneigung, würde nie untergehen.
„Woher wusstest du, wo ich bin?" ,hinterfragte ich grinsend und legte meine Hände auf seine Brust.
„Instinkt." ,lächelte er und drückte mir erneut seine Lippen auf meinen.

~Vor drei Zeitaltern~

"Warte Liuna! Ich bin nicht so schnell!" ,rief Bilbo hinter mir.
"Ich kann nichts dafür das du so langsam bist!" ,Rief ich über meine Schulter und rannte weiter. Bilbo und ich rannten durch die Straßen vom Auenland. Heute war das Sommerfest und niemand von uns beiden wollte es verpassen. Ich freute mich schon auf dieses Fest, denn Gandalf sollte wieder seine Feuerwerke machen.
Endlich war ich auf der großen Festwiese angekommen. Kaum aus der Puste sah ich mich um, doch sah ich mein Freund nicht.  "So Bilbo wir sind da." ,Sagte ich und drehte mich nach hinten um. Doch wo war der Hobbit jetzt? "Bilbo?" ,Fragte ich noch einmal und mein Blick schweifte über die Straße wo wir herkamen. Ein Lächeln zog sich über meine Lippen, als ich Bilbo endlich entdeckte. "Na komm schon!" ,Rief ich gespielt ernst zu ihm entgegen und verschränkte meine Arme vor der Brust.
Der kleine Hobbit blieb vor mir stehen und verschnaufte erst mal. "Endlich bist du da." Lächelte ich ihn an. "Kannst du beim nächsten mal ein bisschen langsamer laufen?!" ,Fragte er mich, wobei er bisschen deutlich betonte.
"Mmh..." ,ich überlege ob ich es tun sollte oder nicht. "Na gut. Aber nur weil du es bist.." ,lachte ich und wuschelte ihm durch seine Lockenpracht. Zusammen gingen wir zu den anderen Hobbits, die schon das Fest vorbereiteten.
"Ob Gandalf schon da ist?" ,fragte ich Bilbo
"Vielleicht." ,säuselte er und machte ein müdes Gesicht, als ich schon etwas schneller lief. Gerade wollte er etwas erwidern, aber ich war schneller. "Ist schon gut. Wir laufen." ,Sagte ich und gingen langsam zu ein Wagen hinüber, wo schon Feuerwerks Zeugs lag. Daneben, wurde ein kleines Zelt aufgebaut.
"Gandalf?" ,Fragte der Hobbit neben mir. Mit etwas Aufregung in der Stimme.
"Ja. Der ist hier." ,Sagte eine tiefe Stimme von den Zelt. Mein Lächeln wurde immer breiter.
Der graue Zauber kam raus und wir sprangen ihn in den Arm.
"Liuna und Bilbo." ,Sagte er freudig und zugleich überrumpelt von seiner Lage.
Ich löste mich aus seiner Umarmung und stand vor den Zauberer. Er musterte mich. Von oben bis unten. Meine Mundwinkel zuckte nach oben und wieder nach unten. Ich war in dieser Situation überfordert. "Sind denn deine Eltern zuhause, Liuna?" ,Fragte mich Gandalf ernst. Zauberer werde ich nie verstehen.
"Ja, die sind da. Komm!" ,nahm ich den alten bei Hand und zog ihn hinterher.
Wir liefen über den Hügel und noch ein Stück weiter. Hinter ein Baum, stand eine Hütte. Nicht besonders groß, aber genug für vier: Nana, Ada und geliebten mein Bruder. Neben unsere Hütte, stand unser Stall.

Ich öffnete die Tür mit Schwung und sah breit grinsend rein. Nana und Ada, saß am Tisch und sahen nicht gerade glücklich aus. Erlosti, Mein Bruder war wohl im Stall, denn da ist er die meiste Zeit über.
"Gandalf. Was für eine Überraschung." ,Begrüßte Nana den grauen Zauberer und erhob sich. Ich merkte gleich das sie nur so glücklich tat, weil ich da war. Als Ada kam, ging ich raus. Ich merkte das ich unwillkommen war, welches Gefühl ich immer zu verspürte. Jedes Mal wenn Gandalf ins Auenland kam, musste der Zauberer mit meinen Eltern sprechen und jedes Mal musste ich raus. Mit ein Seufzer ließ ich es Geschen, aber dann bot mir der Baum ein schönes Bild, welcher über unsere Hütte geborgen war. Mit ein schelmisches Lächeln auf meinen Lippen tragend, kletterte ich in nu den Baum rauf.
Von hier oben hörte ich was Gandalf zu besprechen hatte. Dank meiner Elbenohren.
Dennoch war ich konzentriert.
"Liuna?" ,vernahm ich eine vertraute Stimme von unten und erschrak zu gleich. Beinah wäre ich von Baum gefallen, aber ich konnte mich noch halten.
Langsam stieg ich vom Baum und die letzten paar Metern sprang ich ab und stand vor Erlosti.
"Was machst du da?" ,Grinste er mich wissend an. Er wusste von meiner Neugier Bescheid und tat es sicherlich mit Absicht.
"Nichts." ,Winkte ich ab. "Außerdem muss ich jetzt los. Wir sehen uns auf den Sommerfest." ,Sagte ich knapp und rannte hinunter zur Wiese. Typisch Geschwister. Mit diesen Gedanken rannte ich.

Auf der Wiese waren kleine Hobbits und spielten. Darunter auch Bilbo. Es sah nach Fange aus. "Aah Liuna." ,Pustete Bilbo und blieb außer Atem vor mir stehen.
"Spiel doch mit." ,Schlug er vor.
"Gerne." ,Sagte ich leicht amüsiert.
"Dann musst du aber sein, Liuna!" ,Rief mir Linda zu. Ich hasste es dran zu sein, dennoch wusste ich das ich nicht lang dran sein musste.
"Gut." ,Sagte ich fing schon gleich ein weiteres Mädchen mit zöpfchen.
Ich verstand nicht warum ich schneller war als die Hobbits, dUnd verstand nicht,warum a ich doch nicht trainierte. Dennoch akzeptierten mich alle, auch wenn ich mich von den andern Unterschied.

Wir spielten bis zum Abend, als das Fest endlich anfing. Das Feuerwerk von Gandalf war großartig! Er ließ Schmetterlinge fliegen, welche von den kleinen immer zu gefangen wurden. Es wurde getanzt und getrunken. In meinen zarten Alter gab es leider noch kein Fassbier, dennoch reichte die Brause. Die Musik spielte fröhlich und ausgelassen.
Das Fest war wie jedes Jahr auch, aber jedes Jahr war es besonders.
Tief in der Nacht, endete das Fest. Bilbo begleitete mich noch nachhause, auch wenn es ein Umweg für ihn ist.
„Bis morgen." ,umarmte ich ihn innige und löste mich recht schnell von ihm. Ich liebte ihn Freundschaftlich und war einfach nur froh ihn an meiner Seite zu wissen.
„Bis morgen." ,erwiderte dieser. Ab hier trennten sich unsere Wege.
Ich ging in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett, aber bevor ich mir eine Chance gebe zu Schafen, ließ ich es. Aufgewühlt, erhob ich mich von mein Bett und ging zum Fenster hin. Draußen war es mild. Die Sterne leuchten hell und der Mond wurde von der dicken Wolkendecke bedeckt. Schließlich öffnete ich das Fenster. So gleich vernahm ich das Zirpen der Grillen und die warme Luft der Nacht.
Ich schwang mich aus den Fenster und hing an ein Ast des Baumes. Schnell kletterte ich bis zur Baumkrone und schaute in die Ferne. Ich fühlte mich in diesen Augenblick unendlich frei.

Dieses Kapitel hab ich jetzt endlich bearbeitet. Die anderen werde ich bearbeiteten. Ich hoffe es gefällt euch
Im Bild sieht man Liuna
Der Anfang wird im kommenden dritten Teil vorkommen.

Eure Mexxeli22 <3

Früher vergeben und nie vergessen||Legolas Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt