2. Wald

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Ich öffnete meine Augen und sah die ersten Sonnenstrahlen die auf mich hinab fielen.
Keine Wolke war am Himmel zusehen, dass das blaue am Himmel zur Geltung kam. Dazu sangen die Vögel fröhlich in den Morgen hinein.
Ich hab keine Ahnung wie ich auf ein Baum schlafen konnte, ohne irgendwie hinunter zufallen.
"Liuna?" ,Hörte ich jemand bekanntes rufen.
Mein Blick viel in die Richtung. Nana lehnte sich aus dem Fenster von mein Zimmer und schaute zu mir hinauf. "Liuna! Komm darunter!" ,wurde sie strenger. Ohne mich zu Währ zu setzten, schwang ich mich zu mein Zimmer hinunter.
„Du brauchst nichts sagen." ,drängelte ich mich an Nana vorbei und öffnete mein Kleiderschrank. Sie holte schon Luft, um etwas zu erwidern, doch ich kam sie zuvor. „Bei Nacht habe ich in mein Zimmer zusein. Ich weiß." ,seufzte ich und zog mein Dolch aus einer der Schublade.
„Das Frühstück wartet." ,gab sie mir Bescheid und ging zur Tür hinaus. Seufzend ließ ich das Dolch in meine Schuhe wandern und setzte mich auf mein Bett.

Nana hat es mir schon oft gesagt das ich in der Nacht in meine Zimmer sein soll. Denn man weiß ja nicht, was sich in der Nacht rumtreibt. Es könnten Orks oder andere Wesen sein Unwesen treiben.
Dabei liebe ich die Nacht, die Natur und Tiere. Vor allem die Lichter bei Nacht.
Ich setzte mich aufs Fensterbrett und schaute raus. Die Sonne stieg immer höher.
Von hier aus erkannte ich ein Heubtling mit braunen lockigen Haaren. Ein Lächeln zog sich auf meinen Lippen, als ich ihn erkannte.
"Mea govannen, Bilbo." ,Ich wollte ihn nur ärgern. Ich wusste das er es hasst wenn ich Elbisch mit ihm spreche.
"Kommst, Liuna?" ,rief er zu mir hinauf.
„Warte." ,meinte ich schlicht weg und sprintete die Treppe hinunter. Am Tisch saßen alle beisammen und sahen mich Verständnislos an. „Ich brauche kein Frühstück." ,sagte ich flüchtig, bevor noch irgendwer etwas dagegen hatte. Die Tür ließ ich unsanft ins Schloss fallen, dafür stand ich kaum etwas anmerkend vor mein Freund.
„Lass uns gehen-„ ,wollte ich ansetzten, doch mein Bruder kam zuvor.
"Liuna? Wo willst du hin?" ,Fragte dieser mich. Erlosti stand in der Stalltür, welcher mich Stirn runzelnd musterte.
"Ich wollte mit Bilbo-„ ,mein Bruder unterbrach mich erneut. "Das kannst du nachher machen. Ich dachte, ich bring dir heute noch mehr Bogenschießen bei."
Mein Lächeln wurde breiter. Endlich wieder Bogen schießen und das heißt, wir würden in den Wald gehen. Dennoch sah ich enttäuscht zu mein Freund.
„Alles gut. Wir sehen uns bestimmt heute Abend." ,lächelte er mich aufmunternd an.
"Bis nachher." ,Lächelte ich den kleinen Hobbit an und rannte in den Stall.
Erlosti, war schon bei sein Pferd und sattelte diesen. Mein Pferd stand direkt daneben. Mein schwarzer Rappe wieherte freudig als er mich sah.
"Na mein Großer?" ,strich ich ihn über die Nüstern.
"Hier ist dein Bogen." ,Erlosti, drückte mir meine Waffen in die Hand.
Er war noch so nett und half mir den Köcher umzulegen, aber beim Schwert half er mir nicht. Den Bogen hing ich mir einfach über die Schulter. Ohne mein Linius zu sattelten, führte ihm aus den Stall. Mein Bruder folgte mir aus den Stall, als wir uns auf die Pferde schwangen.

Erlosti ritt voran und ich immer hinter ihm. Unser Weg führte uns auf den Straßen vom Auenland entlang, bis zu den Grenzen hinaus. So weit war ich noch nie von zuhause weg. „Da hat wohl jemand Scheiße gebaut, nicht wahr?" ,hinterfragte ich leicht amüsiert.
„Wie meinst du das?" ,hinterfragte er gespielt ahnungslos.
„Tu nicht so! Ich kenne dich, seitdem ich denken kann. Also mir kannst du am wenigsten vormachen." ,ermahnte ich ihn.
„Ach Schwesterchen, wenn nur alles so leicht wäre." ,seufzte er auf und würdigte mir keines Blickes. Stattdessen musterte ich ihn gründlich, aber ich sah nicht!
„Erlosti.„ ,begann ich doch. „Wenn du mit jemanden reden-„ ,dieser sah mich jedoch streng an.
„Ich bin momentan nicht in Stimmung!" ,knallte er's mir an den Kopf. Ich sah wieder nach vorne auf den vor uns liegenden Weg. „Liuna- ich meine-„
„Schon gut." ,winkte ich ab. Ich beließ es lieber und sagte nichts mehr.

Auf einer Lichtung, im Wald, hielten wir unsere Pferde an. Er stieg ab und ließ sein Pferd laufen. Ich tat es ihm glich und ließ Linius auch laufen.
"Stell dich hier hin und nimmer dein Bogen zur Hand. Du zielst auf den Baum dort hinten. Ich komme gleich wieder." ,Erklärte Erlosti hastig und ging, ohne noch ein weiters Wort zu verlieren. Verwirrt sah ich ihn nach, welcher schon hinter allen Bergen war. Ich tat wie mir befohlen. Ein Pfeil fand schnell den Weg in mein Bogen. Dabei zielte ich auf den dürren Baum weiter hinten und ließ schlich die Sehne des Bogens los.
Meine Elbenaugen verrieten mir, das ich mein Ziel nicht verfehlte. Der Pfeil drang direkt in die Mitte des Baumes ein.
Das war nicht mein erster Schuss, denn als ich jünger war erlernte ich Bogenschießen zum ersten Mal. Aus Langeweile verschoss ich alle meine Pfeile die ich in den Köcher drin hatte.
Es waren ja nur um die 20 Pfeile, die ich verschoss, wiederholte und wieder weiter schoss. Mittlerweile konnte ich kein Pfeil mehr schießen, denn meine Finger wurden schon ganz rot und brannten. Ich schüttelte mit den Kopf um meine Gedanken los zu werden und den Schmerz nicht die Oberhand gewinnen zu lassen.
Meine Pfeile steckte wieder zurück in den Köcher und kletterte auf ein Baum. Ausschau haltend nach mein Bruder. Aber selbst mein Elbenauge sah ihn nicht in der Ferne. Sorge breitete sich in mir aus. Aber auch ein Maß an Panik. Was soll ich ohne ihn jetzt machen? Was sollte ich vor allem Nana und Ada erzählen? Irgendeine billige Lüge, würden sie sofort erahnen.
Nach unzähligen Minuten schwang ich mich vom Baum und pfiff nach mein Pferd. Mit ein Wiehern kam dieser an getrappt.
„Du hast mein Bruder auch nicht gesehen, oder mein Großer?" ,fragte ich mein Hengst. Das schnaufen von ihm ließ mein letzten Schimmer von Hoffnung verblassen. Mir war klar das er keine konkreten Antworten geben kann, geschweige denn mich überhaupt verstehen, aber was macht man nicht alles aus Liebe zum Tier? Elegant schwang ich mich auf Linius Rücken.
Das Pferd meines Bruders war noch da und graste friedlich. „Dann muss er noch hier sein." ,murmelte ich in Gedanken versunken und trieb mein Pferd an. „Erlosti?" ,rief ich in den Wald hinein, doch alles was ich zurück bekam war mein Echo. „Bruderherz!" ,schrie ich wohlmöglich meine Seele aus den Leib und sah mich gründlich um. Nichts! Nichts, außer Bäume und Sträucher. „Du musst hier sein." ,seufzte ich und hielt mein Pferd an. Ein Rascheln hatte mein Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Neuer Mut stieg in mir auf und sah gespannt zu den raschelnden Sträucher. „Erlosti ich-„ ,begann ich, doch dann sah ich die braune Mähne heraus ragen, welche auf uns zu kam. „Neb." ,seufzte ich der Stute entgegen und nahm sie am Halfter. Ich lenkte mein Linius rüber zu einem andern Teil des Waldes. Hier wuchs der Wald enger zusammen, dass ich mich von mein Pferd hinunter schwang und das Gestrüpp beiseite schob. "Erlosti?" ,Fragte ich noch mal zwischen Geäst und Blätter.
Ich hörte Wasser plätschern, als wäre dort ein kleiner Bach. Schnell schob ich die Äste beiseite und rannte zum Bach hin.
"Schwesterchen." ,Überraschte mich eine Stimme.
Ich drehte zu dieser hin und sah niemand anders als Ihn! Auf Felsen sitzend starrend ins Wasser. Nachdenklich und zugleich traurig.
"Erlosti. Endlich hab ich dich gefunden."
Ich ging auf ihn zu und umarmte mein Bruder.
"Liuna. Es tut mir so leid." ,Auf einmal fing er an zu weinen. Was war jetzt los?
Wie kannst du nur deine Schwester allein im Wald lassen? Einfach zu denken, abzuhauen?" ,löste ich mich leicht aus seiner Umarmung, aber sah ihn mitfühlend an. "Magst du mir vielleicht jetzt sagen was los?" ,er strich seine Tränen weg und erhob sich.
„Ich bin dein großer Bruder, Liuna, ich sollte mehr Verantwortung und mehr für eine Sicherheit sorgen. Aber vor allem sollte ich ein Vorbild sein." ,strich er über meine Wange und schenkte mir ein Lächeln.
„Aber dennoch schweigst du." ,knurrte ich sichtlich ärgerlich. „Eines Tages wirst du verstehen." ,seufzte dieser und drückte mir ein Kuss auf die Stirn.
„So! Wo sind die Pferde?" ,setzte er eine Maske auf und schaute sich um. Er wollte nur vom Thema ablenken.
"Dort hinten." ,Ich zeigte in die Richtung wo ich her kam. Er ging in die gezeigte Richtung und ich folgte ihn.

Wir ritten wieder zurück nachhause. Wehend des Rittes, sprach niemand. Auf den Straßen von Auenland, hätte ich schwören können er hatte mir ein Blick gewürdigt! Jeder war in seinen Gedanken.

Zuhause angekommen, sattelte Erlosti un Windes Eile sein Pferd ab und verschwand ohne noch ein Wort zu verlieren. Ich sah ihn nach, aber widmete mich wieder meinen Hengst.
„Bis morgen, großer." ,strich ich über seine Stirn und verließen Stall nun auch. Mit Anlauf kletterte ich mein Lieblingsbaum hoch und schwang mich von ihm aus in mein Zimmer. Mehr oder weniger elegant stolperte ich in mein weiches Bett

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