3. Vollmond

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Ich schreckte hoch. Aufrecht saß ich auf mein Bett und merkte nur noch wie mir eine Schweißperle von der Stirn rann. Es sind mittlerweile drei Tage vergangen. So lang liegt nun das Ereignis im Wald her. Seitdem Tage an, verfolgte mich ein Alptraum mit mein Bruder. Seufzend schob ich die Bettdecke beiseite und erhob mich. Mein erster Blick galt der Natur draußen. Die ersten Sonnenstrahlen ragten hinter den Hügel hervor und breiteten somit eine gute Laune. Ich nahm mein Kamm zur Hand und kämmte verträumt mein Bauchnabel langes Haar gründlich. Da ich bis auf dieses Kleid keine andern besaß, musste ich wohl oder übel es angezogen bleiben. Flüchtig flüchtete ich mir zwei Strähnen nach hinten und schwang mich zum Baum. Die letzten paar Meter sprang ich ab und ging schnellen Schrittes in den Stall, zu Linius und fütterte ihn erstmal mit einen grünen Apfel.
"Na, mein großer?" ,begrüßte ich ihn lächelnd und streichelte ihn sanft über den Hals.
"Was hältst du von ein kleinen Ausritt?"
Zur Antwort, schnaufte er und tänzelte in seiner Box herum. „Ich nehme das mal als Ja." ,grinste ich mein Hengst an und öffnete für den Herr die Box. Vor den Stall schwang ich mich auf und trieb ihn sogleich an. Im Galopp ging es über die Straße von Auenland und rein in den geliebten Wald. Dort verlangsamte ich sein Tempo und atmete die Waldluft ein. Ich setzte mich aufrecht hin und entfernte langsam meine Hände von Linius schwarzer Mähne. Freihändig, und dabei meine Hände wie ein Vogel ausgespannt, genoss ich die Freiheit in diesen Moment.

Als wäre dies nicht ausreichend genug, sprang ich wehrend des rittes von sein Rücken und kletterte einer der höchsten Bäume in diesen Wald hoch. Die Baumkrone bot mir eine wundervolle Aussicht. Von hier oben hat man einfach einen wunderschönen Ausblick auf das gesamte Auenland und ein Stück weiter. Ich wollte schon immer mal wissen was hinter dem Auenland ist. Wohin mich wohl der Weg führen mag. Die Neugier steckt noch immer tief in den Knochen. Hätten Nana und Ada nicht ein zuwenden, würde ich einmal Mittelerde besichtigen wollen. Seufzend kletterte ich wieder hinunter, doch die letzten paar Meter, sprang ich.
Ich rannte zu Linius, sprang auf und trieb ihn an. In sein schnellsten Galopp jagte er durch den Wald. Im Galopp schoss ich noch ein paar Pfeile ab, die alle in die Zielscheibe,die Mitte trafen. Als würde der Wald schon mir gehören,habe ich an fast jeder Ecke ne Zielscheibe hingestellt. Was natürlich sein Sinn und Zweck hatte.

Die Abendröte war schon am Himmel zu erkennen. Die Sonne musste für die Sterne und den Mond wichen. Schweren Herzens musste ich den Wald hinter mich lassen und lenkte Linius zurück nachhause.

Unsere Hüttentür, stand offen was mich ein wenig stutzig machte. Dennoch ließ ich mir nichts anmerkten und passierte die Türschwelle. Noch bevor ich ein Blick auf meine Familie richten konnte und einen Gedanken verfassen konnte, ließ ich die Tür ins schloss knallen.
Bitte was ist hier los?
Alles saßen am Tisch und Erlosti sah traurig aus, wie die letzten drei Tage auch.
"Was ist hier los? Besteht eine Beerdigungen bevor?" ,interpretierte ich mich gleich in etwas rein.
„Nein. Nein, aber gewiss nicht." ,winkte Ada ab.
„Setzt dich doch." ,bot Nana mir an, welches ich auch tat, wenn auch nur zögerlich.
„Was ist es dann?" ,fragte ich ungeduldig. Nana und Ada tauschten sich Blicke aus, welche mir nicht grade zum guten wenden würde.
"Nun, Liuna." ,Begann Ada. Abwartend sah ich ihn an.
„Wir wissen das es dir hier gefällt und du einen guten Freund gefunden hast-„ ,setzte Nana ein.
„Einen sehr guten, will ich meinen!" ,erzählte ich stolz von Bilbo. „Jetzt kommt das Aber-„ ,trieb ich meine Eltern dazu weiter zu erzählen.
„Wir werden vereisen." ,verdrehte Erlotsi sichtlich genervt die Augen.
„Das habt ihr mir verschwiegen?" ,lachte ich. „Das ist doch toll! Ich meine wir werden-„
"Lass mich ausreden." ,unterbrach mich Ada. Meine Aufmerksamkeit galt nun voll ihm. „Da du jetzt öfter im Wald bist und viel mit Waffen machst, wird es an der Zeit sein, das Auenland hinter uns zulassen und und zu den Elben aufmachen." ,legte er ein kurze Pause ein. „Du bist nun 30 Jahre alt, somit eine junge und dazu unerfahrene Elbin. Was du brauchst ist ein richtiges Training und- Elben sind gut drain. Und bevor du fragst, wir werden zu den Waldelben aufbrechen. Zu Ada's alten Heimat dem Düsterwald. Wir können nicht das ganzen Zeitalter hier bleiben, bei den Heubtlings. Du musst es verstehen." ,Sprach Nana für Ada weiter. "Wir werden in den Düsterwald ziehen." Hauchte Ada in den Raum. Meine Gefühlslage galt einer platten Blattlaus. Ausgewogen in ihr Blatt verschanzt.
Ich freute mich endlich was neuen zu entdecken, jedoch werde ich hier alles zurück lassen.
Ich werde ein neues Leben leben. Mit dem alten abschließen.
„Ich-„ ,begann ich und sah Nana an. „Ich- Ich brauche ein Moment." ,damit verließ ich den Tisch und ging schnellen Schrittes hinaus in die Dunkelheit.
Wie von selbst führte mich mein Weg zu der Hobbithöhle  meines besten Freundes. Sanft klopfte ich an die grüne Tür.
„Ist für mich!" ,vernahm ich Bilbos rufen durch die halbe Höhle und das tapsen verklang. Die Tür flog auf und ein breit grinsender Bilbo stand in der Tür. Er zog seine Jacke an, bevor er die Tür ins Schloss fallen ließ. Mit ihm an meiner Seite gingen wir auf die Straße vom Auenland und gingen in Richtung Wald. Der Mond stahl sich hinter die Wolkendecke hervor und leuchtete uns den Weg.

„Weißt du, Bilbo, wir werden wohlmöglich das letzte mal hier lang laufen." ,seufzte ich und setzte mich an das Ufer des Baches. Verständnislos sah er zu mir hinauf und setzte sich auch zu mir. Ich schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
"Was? Nein, Liuna. Das kannst du mir nicht antun- ich-„ ,blockte er ab.
"Meine Eltern wollen weg. Weg von hier, weg vom Auenland." ,seufzte ich auf. „Sie wollen in den Düsterwald. Ada ist ein Düsterwald Elb, soviel ich weiß." fügte ich noch hinzuknien sah ihn aufmunternd an.
„Ich freue mich für dich das du dann bei Elben wohnst, welche deine Spezies entsprechen und das du eine Ausbildung mit deine ganze Waffen machen kannst, aber-„ ,begann er aber hielt inne. „Vergesse mich bitte nicht." ,sah er das erste mal zu mir auf. Eine entflohen Träne rann seine Wange hinunter.
„Wie könnte ich so ein guten Freund und Hobbit vergessen?" ,wuschelte ich ihm durch seine Locken Pracht.
"Wieso? Wollt ihr denn weg? Da muss doch noch mehr dahinter stecken außer das dein Ada zurück will."
„Vor dir, mein Herr Beutlin, steht die neue Kriegerin des Düsterwaldes." ,lachte ich, welches Bilbo mit ein stieg. „Ich werde auch richtige Waldelben sehen."
"Ich weiß ja nicht. Wenn der Wald schon Düsterwald heißt, wird es wohl besser sein das du jeden Tag trainierst, nicht das die dort zu viele Gefahren drohen." ,meinte er etwas verlegen.
„Du bist immer so süß wenn wir uns am Abend unterhalten." ,merkte ich breit Lächelnd an. Ohne drauf einzugehen sah er mich traurig an.
"Ob wir uns jemals wieder sehen?" ,auf diese Frage hatte ich gewartet. Jedoch war ich unvorbereitet und wusste nicht so recht in der Situation umzugehen. Sicher werden wir uns nie wieder sehen.
„Nun, ich kann es nicht sagen." ,sagte ich wahrheitsgemäß, als ich in mein Blickwinkel den Schein des Mondes sah. Fasziniert sah ich zum Schein des Mondes, es schien als würde er die Sterne übertrumpften wollen, nun, bis auf ein Stern. Dieser war im Einklang mit dem Vollmond.
„Liuna?", hinterfragte Bilbo sichtlich irritiert von mein plötzlichen Wandel. Ich erhob mich und stellte mich aufrecht hin. Ich spürte wie langsam Energie in mich hinein floss. Meine Sicht wurde umso besser, mein Gehör um ein Vielfaches verstärkt, sowie mein Richsinn. Es fühlte sich gut an, doch wusste ich nicht was es war.
„Alles in Ordnung?" ,vernahm ich Bilbos besorgt Stimme. Ohne ihm eine Antwort zugeben, hatte ich aus irgendeinem Grund, hatte ich den Drang, meine Hände nass zu machen. Ich hockte mich ans Ufer des Baches und tauchte meine Hände in das erfrischende Wasser ein. Sogleich ummantelte mich eine angenehme Kälte. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich auf das Gefühl in meinen Händen. Unter meinen Handflächen begann das Wasser zu blubbern. Sofort riss ich meine Augen auf und sah das buddelnde Wasser.
„Liuna-„ ,wandte Bilbo ein. „Deine Haare." ,wollte Bilbo einwenden, doch gekonnt ignorierte ich ihn und zog langsam meine Hände aus dem Wasser, mit der Absicht, immer noch mit dem Wasser verbunden zusein. Spielend bewegte ich diese nun entstandene Wasserschlange in meinen Händen. Vor Übermut steuerte ich mein Ziel auf Bilbo an, welcher in Sekunden schnelle Klitsch nass war. „Versuche mal ein Wasserball." ,riet der kleine mir.
Ich spannte meine Rechte Hand an und konzentrierte mich auf Wasser.
„Vielleicht war das nur Einmalig." ,seufzte ich, doch dann sah ich die Kugel in meine Hand. Daraus formte ich einen etwas größeren Wasserball. „Bilbo! Schau!" ,meinte ich fasziniert.
„Aber nicht auf mich-„ ,kaum hatte er es ausgesprochen, konnte ich den Ball nicht zurück ziehen bis er schließlich in sein Gesicht landete. Entschuldigt sah ich ihn an. „Ich hab das nicht im Griff." ,nahm ich als Ausrede.
„Wie machst du das überhaupt?"
„Nun ja.." ,ich formte mit beiden Händen eine Wasserkugel und ließ diese ein wenig von mir weg schweben, um sie zurück ins Wasser zu schmeißen. „Ist das normal?" ,hinterfragte ich ihn immer noch fasziniert.
„Ob gleich deine Haare oder das du das Wasser Befehlen kannst- nein. Ich denke nicht."
„Erzähl das niemanden!" ,wandte ich mich so plötzlich an ihm. „Unser Geheimnis."

Wieder ein Kapitel bearbeitet. ^^
Ich hoffe es gefällt euch. ;*

Früher vergeben und nie vergessen||Legolas Ff Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt