Kapitel 10

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Kapitel 10

"I asked you what the hell are you doing in my room?", sagt Harry wieder, genauso hart wie beim ersten Mal. Seine langen Beine bahnen sich einen Weg zu mir und er schlägt mir das Buch aus der Hand und setzt es zurück auf in das Regal. Meine Gedanken spielen verrückt. Er räuspert sich und wedelt mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum.

"Niall told me to bring Steph here", meine Stimme ist kaum hörbar. Er kommt einen Schritt auf mich zu und atmet tief durch. Ich zeige auf sein Bett, seine Augen folgen meiner Hand. "She drank too much and Niall said..."

"I heard you the first time", unterbricht er mich. Er fährt mit seiner Hand durch sein Haar, sichtbar verärgert. Warum macht es ihm so viel aus, dass wir in seinem Zimmer sind. Warte..

"You are a part of this fraternity?" (AN: für alle, die nicht wissen, was das ist: fraternity oder frat ist sowas wie ein gemeinsames Wohnhaus für College-Studenten, die nicht auf dem Campus leben wollen/können), frage ich ihn. Ich versuche erst gar nicht, den Schock in meiner Stimme zu verbergen. Harry ist weit von dem entfernt, wie ich mir einen Frat Jungen vorgestellt hab.

"Yea.. so?", sagt er und kommt mir noch näher. Die Lücke zwischen uns ist kleiner als 20 Zentimeter. Ich versuche, nach hinten auszuweichen, knalle aber gegen den Bücherschrank. "Does that surprise you, Theresa?"

"Stop calling me Theresa"

"That's your Name, isn't it?" Er grinst, seine Stimmung ein bisschen besser.

Ich seufze und wende mich von ihm ab, ich habe keine Idee, wohin ich gehe, aber ich muss von Harry weg, bevor ich ihm eine klatsche. Oder weine. Es war ein langer Tag, also werde ich wahrscheinlich erst weinen, bevor ich ihm eine klatsche. Vielleicht bekomme ich auch beides hin?

"She can't stay in here", sagt er, als ich an der Tür angekommen bin. Als ich mich umdrehe, hat er das kleine etwas in seiner Lippe zwischen seinen Zähnen. Was hat ihn dazu gebracht, ein Lock in seine Lippe und seine Augenbraue zu machen? Das muss echt wehgetan haben.

"Why not? I thought you guys were friends?"

"We are but no one stays in my room", sagt er und verkreuzt seine Arme.

Genervt und selbstbewusst, lache ich. "Ohh.. I see. So only Girls who make out with you can come into your room?" Kaum habe die Worte meinen Mund verlassen, wird sein Grinsen größer.

"That wasn't my romm. Are you trying to say you want to make out with me? You're not my type sorry", sagt er und aus irgendeinem Grund verletzt es mich. Harry ist überhaupt nicht mein Typ, aber ich würde das nie zu ihm sagen.

"You are.. you are.." Ich finde keine passenden Worte. Ich bin verletzt und ich bin beschaähmt, genervt und erschöpft von der Party. Ich höre auf zu versuchen, mit ihm zu reden. Er ist es nicht wert. "Well.. then you take another room, and I will find a way back to the dorms.", sage ich und gehe zur Tür.

"Goodnight Theresa", sagt Harry, als ich die Tür zuschlage.

Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten, als ich die untersten Treppenstufen erreiche. Ich hasse das College bis jetzt und der Unterricht hat noch nicht einmal angefangen. Warum konnte ich nicht einfach einen Zimmernachbaren bekommen, der so wie ich war? Ich sollte jetzt eigentlich schlafen, um  mich auf meinen Montagsunterricht vorzubereiten. ich gehöre nicht auf solche Partys wie diese und auch sicher nicht zu diesen Leuten. Ich mag Steph, aber ich kann einfach nicht mit diesen Partys oder Leuten wie Harry umgehen. Harry ist ein großes Rätsel für mich, warum muss er immer so unfreundlich sein? Und warum hat er all diese Bücher? Es gibt keinen Weg, dass der unfreundliche, respektlose und tätowierte Dummkopf Harry diese tollen Bücher auch nur ansatzweise mögen könnte. Ich kann ihn mir nur vorstellen, wie er die Rückseite einer Bierflasche liest. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wieder zurück zu den Schlafräumen komme, denn ich weiß nichtmal wo dieses Haus ist. Je länger ich über meine Entscheidungen heute Abend nachdenke, desto gestresster werde ich.

Ich hätte es wirklich überdenken sollen. Genau das ist der Grund, warum ich alles nochmal überdenke, damit so etwas nicht passiert. Das Haus ist immer noch rappelvoll und die Musik ist zu laut. Ich kann Nialls blonde Haare und seine Tattoos nirgends finden, genauso wenig wie Zayn. Vielleicht sollte ich mir einfach ein Schlafzimmer oben suchen und auf dem Boden schlafen? Dort oben sind mindestens 15 Räume und vielleicht habe ich genug Glück und keiner kommt rein. Aber ich weiß es besser und entscheide mich dagegen. Da ich meine Emotionen verstecken muss, kann ich das nicht tun. Ich gehe wieder nach oben, suche ein Bad und setze mich auf den Boden mit meinem Kopf zwischen meinen Knien und rufe Noah wieder an. Er nimmt nach dem zweiten Klingeln ab.

"Tess? It's late are you okay?", sagt er, seine Stimme ist benommen.

"Yea.. no.. I went to a stupid Party with my roommate and now I am stuck at a frat house with no where to sleep and no way to get back to my room", schluchze ich. Ich weiß, bei meinem Problem geht es nicht um Leben oder Tod, aber ich bin mehr als wütend über mich, da ich mich in diese Situation gebracht hab.

"A Party? With that red head Girl?", er klingt überrascht.

"Yea.. but she is passed out."

"Whoa why are you even hanging out with her? She's so.. just not someone you should hang around", sagt er und es verwirrt mich. Ich wollte, dass er mir sagt, dass alles wieder gut ist, morgen ist ein neuer Tag, etwas anderes als abwertend zu sein.

"Darum geht es nicht Noah..", sage ich. Die Türklinke wird nach unten gedrückt und ich setze mich auf. "Just a minute", rufe ich und reibe meine Augen im Spiegel, das Toilettenpapier verschmiert den Eyeliner umso mehr. Das ist der Grund, warum ich dieses Zeug nicht trage. "Ich rufe dich zurück, jemand muss das Bd benutzen", sage ich und lege auf, bevor er etwas erwiedern kann. Ein ungeduldiges Klopfen ertönt und ich stöhne, als ich sie aufmache, meine Augen reibend. "I said just a min.. ", ich stoppe, als meine Augen Harry's treffen.

After - German TranslationWhere stories live. Discover now