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Ohman, es nervt mich so, dass ich ständig keine Zeit zum updaten hatte, aber ich musste RHS korrigieren und dann noch Schule und oh Gott. Aber alles ist jetzt vorbei. Endlich, man, endlich. Jetzt fängt My Own Liberator richtig an, versprochen. ÜBRIGENS IST OBEN EIN OBERGEILER  TRAILER VON unicorn_nelly

Niemand sprach daraufhin, sogar Annel hatte aufgehört zu weinen. Liam versuchte ab und zu mit ihr zu sprechen, doch es fiel ihm schwer, da sie kaum englisch sprach und es gleichzeitig auch kaum verstand. Sie verstand mehr, als sie sprechen konnte, das hatte sie in den wenigen Englischstunden gelernt, die unser Vater für uns Zuhause organisiert hatte. Ich mochte es, dass Liam so gut mit ihr umging, ich hoffte, er konnte mir damit eine große Belastung abnehmen, denn Annel schien ihn zu mögen.

Ich starrte in das kleine Feuer vor uns und stellte mir vor, was alles noch passieren könnte. Es waren viele Szenarien in meinem Kopf, mit keinen von ihnen konnte ich mich anfreunden, doch am wenigsten konnte ich mich mit der Szene anfreunden, die zeigte, dass wir sterben würden. Ich wollte nicht sterben und erst Recht wollte ich Annel nicht sterben sehen. Ich dachte an meine Mutter und wie wenig Zeit mir blieb, an sie zu denken. Sie wurde erschossen und ich hatte mit Annel noch nicht darüber gesprochen, geschweige denn selbst viel darüber nachgedacht. Es tat weh mich daran zu erinnern, wie sie ihre Leiche die Treppen unserer Veranda heruntergeschliffen haben und einfach hinter unser Haus schmissen. Es tat verdammt weh. Und genau deswegen erlaubte ich mir nicht, mich daran zu erinnern.

Ich schaute auf das rote Tuch, das um mein Handgelenk gewickelt war. Es war eine weitere Erinnerung. Ich würde es nie verlieren, niemals. Es war mir schon immer von enormer Wichtigkeit, fast schon krankhaft wichtig, doch niemand kannte die Geschichte dazu. Relevant ist, dass es mir hilft. Sehr.

„Mädchen", holte mich eine männliche Stimme aus meinen Gedanken und ließ mich den Blick von meinem Handgelenk nehmen. Ein Mann, ich hatte ihn bereits gesehen, sah mich an, jedoch sah er nicht böse aus. Er hielt ein Seil hoch. „Ich muss dich zu Sergeant Pattons bringen, er will dich sehen."

„Warum?", sprach Liam die Frage in meinem Kopf aus und mein Herz klopfte auf Anhieb schneller, weil die Angst meinen Körper übernahm.

„Ich weiß es nicht", antwortet der Mann und zog mich am Handgelenk auf die Beine, blieb dabei aber vorsichtig, was mich verdutzte. „Er sagte, er will sie sehen. Um ehrlich zu sein, widerstrebt es mir, ihn danach zu fragen, weil ich noch ein paar Jahre leben will."

Liam und Annel sahen vom Boden aus zu, wie er mir das Seil um die Gelenke wickelte und damit meine Hände verband. Es brannte auf Anhieb, weil die aufgescheuerte Haut noch frisch war.

„Tut mir leid, ich muss es tun", sagte der Mann zu mir und sah mir in die Augen. Sie waren dunkel, fast schwarz. Er hatte sich lange Zeit nicht rasiert, seine Haut war schmutzig und eine Narbe war über seiner Oberlippe zu erkennen. Etwas spiegelte sich in seinen Augen, das ihn nett aussehen ließ. Er nahm das Stück Seil, das noch lose von meinen Händen herunterhing und zog mich somit in seine Richtung, als wäre ich ein Tier, das geführt werden muss.

Ohne Widerworte folgte ich dem Amerikaner und schaute nochmal zu Annel, die leise meinen Namen sagte. Ich lächelte ihr beruhigend zu, als Zeichen, dass gleich nichts Schlimmes passieren würde, obwohl ich das selbst nicht einschätzen konnte. In Momenten wie diesen, konnte ich gar nichts einschätzen.

Ich wurde zu einem etwas größeren Zelt gefühlt, das wohl extra für Sergeant Pattons aufgebaut wurde und der Mann, der das Seil, das um meine Hände gebunden war, hielt, blieb stehen und drehte sich seufzend zu mir um.

„Nicht alle sind wie er", sagte er leise, anscheinend sollte es niemand hören, denn er drehte sich vorsichtig um, sieht dann wieder zu mir. „Ich heiße Zayn."

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt