86.

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Ich würde echt mega gerne mit euch in den Kommentaren über eure Spekulatonen diskutieren, aber ich hab immer Angst, ich verrate zu viel. Deswegen genieß ich es einfach :D  Sorry für die kommenden Rechtschreibfehler, aber ich bin in verfluchter Eile!

Harry

Es gab wenige Momente, in denen ich dachte, ich tat meine letzten Atemzüge. Der Moment, in dem Louis Anne und mich vor all den Soldaten verriet, war einer davon.

Die ganze Kompanie war still, ich war es auch. Ich konnte nicht einmal Annes Blick entgegennehmen, den ich deutlich auf mir spürte. Ich starrte nur Louis an und hoffte, die letzten Sekunden, wären niemals passiert.

Mein Herzschlag war so kräftig, ich konnte es bereits in meinen Ohren pochen hören. Es verursachte sofort diesen schrecklichen Kopfschmerz, der mich schon seit Jahren verfolgte.

„Nun", säuselte Niall glucksend. „Dass Harry und Annemarie ein Verhältnis haben, ist mir neu. Ich wusste doch, meine Geheimnisse waren nicht aufregend genug, um den Abend noch spannender zu machen."

Louis ging stetig meinem durchbohrenden Blick aus dem Weg. Er sah zu Boden, spielte nervös mit seinen Fingern herum. Er wusste genau, was er angerichtet hatte. Hoffentlich malte er sich aus, was ich alles mit ihm anstellen könnte, wenn wir alleine sein würden.

Doch, und wie hätte es anders kommen sollen, meldete sich Pattons gefährlich leise zu Wort. „Alle, die es nicht wussten, werden jetzt sofort verschwinden."

Ich musste für einige Augenblicke die Augen schließen, derweil alle, bis auf Liam, Anne, Annel, Louis und Joseph blieben. Keith warf mir noch einen mitleidigen Blick zu, der mir allerdings nichts brachte. Er hatte ja keine Ahnung, zu was Pattons alles fähig sein konnte. Und ich spreche nicht von körperlichen Fähigkeiten. Er konnte einem in die Seele schauen und dort alles zerschlagen, was sich zerschlagen ließ.

Als keine Fußschritte mehr zu hören waren und es ruhig um das Feuer herum wurde, machte sich Furcht in meiner Brust breit. Nicht, weil ich Angst vor Pattons hatte, sondern weil ich Angst vor den nächsten Stunden hatte. Das Chaos war gerade erst ausgebrochen. Und hier in Deutschland würde es für uns nichts mehr als Chaos geben.

Ich öffnete die Augen erst wieder, als ich langsame Fußschritte vernahm, die inmitten von uns allen schritten. Es war Pattons, der die Arme hinter dem Rücken verschränkt hatte und tief durchatmend durch die Runde blickte.

Alle warteten seine Reaktion ab. Niemand konnte sich ausmalen, was als nächstes passieren würde.

Bis er stoppte und zu Annel saß, die mit Tränen in den Augen zu ihm aufblickte. Seine Stimme war beherrscht, als er zu ihr sagte: „Es tut mir leid, was Leutnant Walt und Leutnant Pete mit dir getan haben. Das war nicht Teil des Plans und ich hatte beiden mehrmals deutlich gemacht, dass sie ihre schmutzigen Finger von euch lassen."

Ich tauschte mit Joseph Blicke aus. Mit einer Entschuldigung hatten wir beide nicht gerechnet. Aber womit war noch nicht zu rechnen?

„Genauso wie ich genau dies auch Leutnant Styles klargemacht hatte."

Der Unterdruck, der in Pattons plötzlich mitschwang, ließ mich ungewollt unruhiger werden. Er war wütend. Oh, scheiße, er war wütend, als er sich zu mir umdrehte und mich mit seinen tiefschwarzen Augen ansah. Das Feuer, das flackerte, ließ seinen vernarbten Schädel noch schrecklicher wirken.

„Du hast mich hintergangen", sagte er und der Zorn in seiner Brust war mehr als deutlich. „Ich habe dich in all unsere Pläne eingeweiht, dir alles anvertraut und du wagst es dich, dich trotzdem gegen mein Wort zu wenden, indem du nachts mit dieser Schlampe abhaust."

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt