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        Harry Styles

Anne schaute sich den Film, ich schaute mir sie an.

Zwar tat ich das bereits mehrere Stunden, aber ich konnte mir noch immer nicht erklären, wie sie es schaffte, von Minute zu Minute schöner zu werden. Schon von der ersten Sekunde an heute Abend, hatte sie mich in ihrem Bann. Mit ihren unmenschlich blauen Augen, dem leichten rosa Touch, den ihre vollen Lippen hatten und der unschuldigen Art, mit der sie dieses Kleid trug. Sie hatte ja keine Ahnung, wie ausgezeichnet sie eigentlich aussah.

Ich dachte, der Schein der Kerze, die im Restaurant zwischen uns stand, ließ ihr Gesicht am schönsten aussehen, aber nein. Es ist die Reflexion der Leinwand, das Licht der Sterne und der Straßenlaternen, sogar die blassen Lampen zuhause ließen sie am schönsten aussehen.

Wie sollte ich sie nicht fast den ganzen Film über heimlich ansehen?

Wie ihre Mundwinkel sich hoben, wenn Elwood etwas Witziges sagte. Wie ihre Stirn sich krauste, wenn Harvey etwas Unmanierliches tat und wie sie ihre Lippen aufeinanderpresste, als Veta Harvey endlich als Freund akzeptierte.

Ich wünschte, ich hätte in diesen Momenten tausend Bilder von ihr machen können, um niemals vergessen zu können, dass wir einst dort in diesem Theater saßen.

Irgendwann schob sich Annes Lippe verhältnismäßig zu weit nach vorne und ich konnte merken, dass sie ergriffen von der Szenerie im Film war. Sie spielte gedankenverloren mit dem weißen Stoff ihres Kleides.

Und weil ich sie in diesem Augenblick, von genau diesem Blickwinkel so gottverdammt schön fand, legte ich meine Hand in ihren Schoß, über ihre beiden Hände, die stets miteinander spielten.

Sie wand ihr Gesicht von der Leinwand ab und neigte es langsam hinunter zu unseren Händen. Die Hitze in meiner Brust stieg schlagartig, doch trotzdem ließ ich meine zwischen ihre dünnen Finger gleiten. Ich hatte mich fast den ganzen Film über beherrschen können, aber sie war einfach zu schön. Und ich hatte mich zu lange nach ihr gesehnt.

Anne entspannte sich, also tat ich es aus.

Jedoch wurde die Entspannung gegen heftiges Schlagen meines Herzens ausgetauscht, als sie ihren Kopf hob und sich unsere Blicke trafen. Der Schein der Leinwand ließ ihr makellos reines Gesicht aufflackern, ihre langen Wimpern stachen hervor, sowie der Glanz in ihren Augen.

Ich sollte sie küssen, dachte ich mir in diesem Moment. Ich sollte sie unbedingt küssen. Wahrscheinlich würde ich mich für den Rest der Nacht hassen, würde ich es nicht tun.

Vier lange Jahre hatte ich mich nach ihren Lippen, ihrem Geruch und ihrer Nähe gesehnt, ich wollte sie endlich wieder küssen dürfen.

Ich konnte sehen, dass ihre Augen von meinen zu meinem Mund wanderten, dann wieder hinauf.

Und das war mein Zeichen. Ich sollte sie verdammt nochmal küssen.

Also lehnte ich mich vorsichtig zu ihr, ließ zu, dass sie das Gleiche tat und küsste sie so sanft, es fühlte sich fast so an, als entstünden ihre Lippen aus Wolken.

Unser Kuss war nicht lange, vielleicht zwei Herzschläge, aber die Sekunden, in denen wir uns danach wieder ansahen, ich noch ihren Atem auf meinem Gesicht spüren konnte, das waren die intensivsten Sekunden meines Lebens.

Oh, verdammt, ich erinnerte mich wieder, warum ich sie nie vergessen konnte. Wie auch, wenn ihr Kuss mich in andere Welten katapultierte?

Und gerade, weil es sich so gut und so verflucht richtig anfühlte, hob ich meine freie Hand zu ihrem Gesicht, um sie ein zweites Mal zu küssen. Diesmal länger, leidenschaftlicher, sehnsüchtiger und scheiße, so viel mehr verzweifelter.

My Own LiberatorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt