Kapitel 1

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Aaliyah's Sicht

"Sie ist hier, Dad!", ertönt die Stimme meines jüngsten, älteren Bruders und ich sehe wie er breit lächelnd auf mich zukommt.

Genau so glücklich wie er, laufe ich auf ihn zu, versuche auf dem glatten Eisboden nicht auszurutschen und als ich endlich in den Armen einer vertrauten Person ankomme, füllt sich meine Brust mit purer Liebe.

Die Wärme die von ihm ausgeht lässt mich sofort vergessen, dass es eiskalt ist.

Wie sehr ich ihn vermisst habe, bemerke ich erst, als er mir einen Kuss auf die Stirn gibt und lächelnd über meine Wange streicht.

"Dir ist gar nicht bewusst, wie leer das Haus ohne euch zwei ist.", sagt Mike seufzend, während er auf mein Auto zugeht und die Hintertür öffnet.

Als ich jedoch höre, wie mein Dad nach mir ruft, kann ich mich nicht mehr zusammenreißen.

Mit Tränen in den Augen und bis ins Mark voller Sehnsucht, renne ich wie ein kleines Kind auf ihn zu und falle ihm um den Hals.

Wie immer fühlen sich seine Arme wie Zuhause an und ich genieße es einfach zu sehr.

Viel zu lange habe ich allein drüben in Seattle gelebt und auch wenn die vier mich ständig besucht haben, ist es, als hätten wir uns Jahre nicht gesehen und genau dementsprechend herzlich ist die Wiedervereinigung.

Das leise Schluchzen meines Vaters bricht mir das Herz und selbst an meinen Tränen beinahe erstickend, löse ich mich von ihm und wische ihm verzweifelt über die Wangen.

"Ich bin ja jetzt da.", murmle ich seufzend und lege meine Stirn an seine Brust.

"Ihr habt uns so sehr gefehlt, Schneeflocke.", haucht er leise, scheint gar nicht darauf klarzukommen, dass ich wieder da bin und irgendwie verstehe ich ihn auch.

Im letzten Jahr ist so viel passiert, wobei die Trennung von Zuhause wahrscheinlich eins der schwersten Dinge für alle von uns war.

Während ich gedankenverloren meinen Dad umarme, erblicke ich aus dem Augenwinkel zwei riesige, muskelbepackte Gestalten und freudig löse ich mich von meinem Vater, nevor ich erst auf Chuck zugehe und dann sehnsüchtig meine Arme um seinen Körper schlinge.

Sein kräftiger Herzschlag direkt an meinem Ohr beruhigt mich und seufzend vergrabe ich mein Gesicht in seiner Brust.

"Herzlich Willkommen, Zuhause, Schneeflocke.", sagt er ruhig, streichelt über meinen Rücken und beruhigt damit jeden meiner Impulse.

Als ich mich von Chuck löse und in die grünblauen Augen von Nate blicke, seufze ich lächelnd auf, kann gar nicht glauben, wie sehr mir der Anblick seiner Tattoos gefehlt hat und genau so sehnsüchtig wie auch schon die anderen zuvor, umarme ich meinen ältesten Bruder, der wahrscheinlich der einzige Mensch auf dieser Welt ist, der mich niemals im Stich gelassen hat.

"Du hast mir so sehr gefehlt, Snow, das glaubst du gar nicht.", haucht er leise in mein Ohr, drückt mich immer fester und zum ersten Mal seit Monaten spüre ich wieder, wie meine Welt langsam wieder ihren Platz findet.

Mit angeschwollenen Augen löse ich mich auch von meinem ältesten Bruder, welcher sofort auf Mike zuläuft und in innerhalb von Sekunden bin ich nicht mehr annähernd diejenige im Mittelpunkt.

Wie Kleinkinder stehen die vier in einem Kreis, beugen sich alle runter und versuchen irgendwie Kontakt mit meiner kleinen Tochter zu bekommen, welcher gar nicht bewusst ist, was für ein Glück er doch hat, weil sie bereits seit einer Stunde seelenruhig schläft.

Der Anblick meiner riesigen vier Männer mit diesem winzigen Menschen in der Mitte, lässt meine Brust eng werden und seufzend beobachte ich die wichtigsten Menschen in meinem Leben.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now