Kapitel 9

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Wolf's Sicht

Als ich wieder im Wohnzimmer ankomme, erblicke ich Robin mit der kleinen Socke meiner Tochter in ihrer Hand und lächelnd gehe ich auf sie zu.

Natürlich stört und nervt es mich, dass Aaliyah jetzt einfach so gegangen ist, aber ich weiß, wie sich das Gefühl von Eifersucht anfühlt und da ich nicht möchte, dass unnötig Herzen gebrochen werden, ist es besser, dass sie weg ist.

Auch wenn die Brünette nicht meine Neue ist, haben wir durchaus eine Vergangenheit miteinander.

Robin ist sowas wie eine beste Freundin für mich, doch als sie vor drei Jahren weggezogen ist, haben wir komplett den Kontakt verloren und erst seit knapp sechs Monaten wissen wir wieder voneinander.

Ich empfinde für sie nichts außer im freundschaftlichen Sinne, denn die Liebe, die ich für Aaliyah hege ist einfach zu groß, zu einflussreich und viel zu intensiv, sodass ich noch eine Person in mein Herz lassen könnte.

Das ändert jedoch nicht die Tatsache, dass wir miteinander geschlafen haben und ich hoffe einfach nur, dass Aaliyah das niemals erfährt.

Kurz bevor sie weggezogen ist, haben wir uns aus Kummer betrunken und aus einem Kuss wurde eben Sex.

Irgendwo bereue ich es heute, aber so wie es aussieht scheint dieser Fakt nichts an unserer freundschaftlichen Beziehung geändert zu haben und darüber bin ich mehr als froh.

Mir ist jedoch auch bewusst, was für ein Dorn Robin in Aaliyah's Augen ist, denn wenn man die gebürtige New Yorkerin so ansieht, könnte man sie locker als Model verkaufen.

Die langen braunen Haare zu dem schönen, markanten Gesicht mit der Stupsnase und den vollen Lippen, welche mit blauen Augen abgerundet ihre Schönheit ergeben.

Für mich ist sie immer noch nicht annähernd so schön wie Aaliyah, aber für meine kleine Elfe ist sie einfach nur Konkurrenz.

Monatelang habe ich versucht sie davon zu überzeugen, wie schön und begehrenswert sie ist, aber vergeblich.

Ich setze mich neben Robin und greife nach der winzigen Socke, die so wunderbar nach Sophia riecht und mich in innerhalb von Sekunden beruhigt.

"Sie ist wirklich so hübsch wie du gesagt hast.", beginnt sie, während sie mit ihrem Armband spielt.

"Du hast ihr nicht von mir erzählt, oder?", fragt Robin, guckt erst auf meine Hände und dann in meine Augen.

"Nein, ich hatte noch nicht die Gelegenheit.", erwidere ich nachdenklich.

"Wie hat sie reagiert, als sie dich wiedergesehen hat?", "Sie hat geweint, geschrien, mich beleidigt und ich habe es genossen.", antworte ich seufzend, lache über meine erbärmliche Situation.

"Dass ich dich jemals so verliebt erleben würde, hätte ich nicht gedacht.", erwidert Robin, fährt sich durch die Haare und lächelt mir aufmunternd zu.

"Ich gehöre ihr. Mit allem was ich besitze und alles was mich ausmacht, gehöre ich ihr.", sage ich, scheitere kläglich am Versuch meine Gefühle für Aaliyah auszudrücken.

"Weiß sie das denn?", fragt Robin und sofort nicke ich.

"Da muss ich jetzt durch, für uns, für Sophia.", sage ich schluckend, während ich immer wieder an dem winzigen Stück Stoff rieche.

"Robin, Aaliyah ist wirklich - sehr eifersüchtig und deswegen bitte ich dich, neben ihr nicht all zu viel über unsereVergangenheit zu erzählen.", füge ich noch hinzu und hebe den Kopf damit unsere Blicke aufeinandertreffen.

Als würde es sich in Zeitlupe abspielen, kann ich ganz genau beobachten wie sauer Robin wird und sofort schnappe ich nach Luft.

"Also hast du nicht vor, ihr von uns zwei zu erzählen?", wirft sie mir vor und guckt mich streng an.

Ihre blauen Augen funkeln nur so vor Wut und überfordert fahre ich mir übers Gesicht.

"Doch und genau deswegen darfst-", "Wie ich mich neben wem zu verhalten habe, das entscheide ganz sicher immer noch ich, klar?", unterbricht Robin mich abrupt und ihr Temperament passt mir überhaupt nicht.

Einer der Gründe, warum aus uns zwei niemals mehr wurde als Freunde, ist genau diese Seite von ihr.

Dieses zickige, aufmüpfige und wannabe dominante Seite kotzt mich einfach nur an.

Als Freundin schätze ich sie sehr, würde viel für sie tun und auch meine Hand für sie ins Feuer legen, aber dieser Sex war ein einmaliger, großer Fehler und er wird sich sicherlich nie wieder wiederholen.

"Verdammt, Robin. Wenn du willst, dass ich dir mit deinem fucking Problem helfe, dann bring mich nicht auf meine scheiß Palme! Dir sollte klar sein, dass ich genug Bullshit am Hals habe und dir nur helfe, weil du meine Freundin bist. Also krieg deine Scheiße zusammen und kooperier ein einziges Mal mit mir. Wir werden die nächste Zeit wieder mehr miteinander verbringen und du und Aaliyah werdet öfter aufeinander stoßen, was heißt, dass ihr irgendwie miteinander klarkommen müsst. Ich will sie wieder meins nennen können, Robin und wenn das wegen dir schief läuft, dann werde ich dir das niemals verzeihen.", zische ich sie an, kann meine Wut und auch das Bisschen an Verzweiflung in meiner Stimme nicht zurückhalten.

"Ist ja schon gut!", ruft die genervt und guckt mich an.

"Okay, okay, es tut mir leid. Ich werde mich benehmen. Versprochen.", murmelt Robin noch, bevor ich zufrieden nicke und mich dann erhebe.

"Da das jetzt geklärt ist, können wir uns jetzt an dein Problem wenden. Erzähl mir doch nochmal alles von Anfang an.", bitte ich sie um einiges ruhiger als vor ein paar Sekunden, während ich ihr einen Kaffee vor die Nase stelle.

"Also, wir haben uns vor fast zwei Monaten getrennt, das habe ich dir ja schon erzählt. Ich bin ausgezogen und habe ihm alles überlassen, weil ich einfach nichts mehr mit ihm zutun haben möchte und - vor drei Wochen hat er mich angerufen und meinte, dass ich ihm Geld schulden würde und das dümmste an der Sache ist, wofür ich es ihm angeblich schulden würde. Mit totaler Überzeugung hat er mir versucht weiß zu machen, dass ich ihm fast zehn Tausend Dollar für verdammtes Gras abgezogen hätte und das will er jetzt wieder. Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll, Wolf. Weder habe ich das Geld, noch die Geduld für sowas.", seufzt Robin verzweifelt und starrt in ihre Tasse.

"Ich muss das jetzt fragen und du kannst es mir auch nicht übel nehmen, weil wir beide dich kennen. Also - hast du es getan?", frage ich vorsichtig und endlich hebt sie ihren Kopf.

"Nein, Wolf. Ich habe vor einem Jahr mit den Drogen aufgehört.", sagt sie und der Ausdruck in ihren Augen verrät mir, dass sie nicht lügen kann.

"Hat er dir gedroht?", "Ja, er meinte, dass er seine Männer auf mich hetzen würde, wenn ich das Geld nicht zusammentreibe und - ich habe ihm bereits mit einer Anklage die Hölle heiß gemacht aber du weißt, wer er ist und was mein Anwalt im Gegensatz zu seinem ist.", antwortet die Brünette und alles an ihr deutet Verzweiflung.

"Robin, wir kriegen das hin, okay? Ich werde mir etwas einfallen lassen und bis das der Fall ist, wirst du nicht von meiner Seite weichen, klar?", sage ich lächelnd und streiche ihr aufmunternd über den Rücken.

Mir ist bewusst, dass ich bereits genug um die Ohren habe und vor allem jetzt mit Sophia kann ich mir keine illegale Scheiße mehr erlauben, aber ich bin kein Heuchler, der behauptet, seine Freunde niemals im Stich zu lassen, um es dann doch zutun.

Ich habe es ihr versprochen und auch wenn es etwas schwieriger wird, werde ich sie aus dieser Scheiße ziehen.

****

Lang Lang ist es her, ich weiß und dafür möchte ich mich entschuldigen. Ich hatte diese Wochen einiges um die Ohren und konnte mich kaum aufs Schreiben konzentrieren. Ich danke euch für eure Geduld und euer Verständnis und hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Übrigens ein massives danke für 26k beim 1. Teil und 1,6k bei diesem hier. Das ist unglaublich und one euch hätte ich das niemals geschafft.
Danke. Danke. Danke.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now