Kapitel 3

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Wolf's Sicht

Mit angespanntem Körper beobachte ich, wie ihr zierlicher Körper, der sich auch nach der Schwangerschaft kaum verändert hat, total elegant im Laden bewegt und je länger ich sie angucke, desto intensiver wird der Herzschmerz in meiner Brust.

So lange habe ich sie nur aus der Ferne beobachten können, war ständig nur wenige Meter von ihr entfernt und doch lag ein Universum zwischen uns.

Die Schönheit die sie durch die Schwangerschaft bekommen hat, ist beinahe schon unerträglich und ich muss mich seit fast einem Jahr so krampfhaft zusammenreißen, nicht einfach aus meinem Versteck zu springen und sie in meine Arme zu schließen.

Ich sehne mich so sehr nach ihrem Geruch, dass ich wahrscheinlich meine Seele an den Teufel verkaufen würde, nur um ein letztes Mal die Ruhe spüren kann, die mit jenem im Verbindung meinen Körper erfüllt.

Es mag vielleicht komisch sein und irgendwo auch total krank, aber es scheint einfach so viel einfacher, alles aus der Ferne zu beobachten.

Seit genau einem Jahr folge ich ihr wohin sie auch geht und anscheinend bin ich ihr noch nie aufgefallen.

Ob es daran liegt, dass ich mir die Haare abrasiert und einen Vollbart wachsen lassen habe, was mich beinahe unerkenntlich macht, weiss ich nicht, aber ich bin froh darüber.

Meine kleine Elfe ist nicht mehr klein.

Sie ist eine starke, junge Frau geworden, hat uns alle Stolz gemacht.

Mir ist bewusst, wie sehr sie mich hasst, aber ich weiß auch, wie sehr sie mich immer noch liebt.

Jeden Tag bereue ich meine Entscheidung, hasse es, damit konfrontiert zu werden, aber leider kann ich es nicht mehr ändern.

Die Tatsache, dass ich diesen Fehler begangen habe, hat mich mein Leben gekostet und ich schwöre bei Gott, dass ich alles tun werde, um es wieder gut zu machen.

Mein Herz rast, als ich ihr dabei zusehe, wie sie sich immer wieder die Strähnen aus dem Gesicht streicht, während sie den Inhalt der Verpackung liest.

Mike scheint ein ganz anderer Mensch geworden zu sein und der Anblick von ihm und meiner kleinen Tochter an seiner Brust, bricht mir alle Knochen im Körper.

Ich habe sie gesehen und in meinem Leben wurde ich noch nie mit solch einer Schönheit konfrontiert.

Die Reinheit ihrer winzigen, aber dennoch starken Seele hat mich sofort mitgerissen und genau wie ihre Mutter merkt man allein an dem Ausdruck in ihren großen, grünen Augen wie warmherzig und einfach nur gut sie ist.

Natürlich heißt sie Sophia Rosalie Winchester, denn letztendlich bin ich so gesehen nicht ihr Vater, auch wenn Aaliyah mich in der Geburtsurkunde angegeben hat, wollte sie explizit, dass unsere Tochter ihren Nachnamen trägt, womit sie natürlich recht hat, denn letztendlich habe ich nichts zu sagen.

Dass die Frau meiner Träume unsere Tochter wirklich nach meiner verstorbenen Schwester und ihrer Mutter benannt hat, überrascht mich ein wenig, aber ich habe nichts einzuwenden.

Ich liebe Aaliyah von Tag zu Tag immer mehr und am liebsten würde ich mich sofort wieder vor ihre Tür stellen und ihr sagen, dass ich nie weggegangen bin, aber es ist zu früh.

Ich wollte es noch vor Ende der Schwangerschaft machen, aber es passierte alles so schnell.

Die Kleine war plötzlich da und in all dem Trubel habe ich es einfach nicht gepackt. Aaliyah verbindet mich nur mit Schmerz, Enttäuschung und Wut, was sie jetzt einfach nicht gebrauchen kann.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now