Kapitel 4

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Aaliyah's Sicht

Der Geruch von Krankenhaus der meine Nase erfüllt, bringt mit einem Mal einen Haufen an Erinnerungen zurück und natürlich fällt mein Blick sofort auf den Aufzug in dem eigentlich alles begann.

Sehnsüchtig und total in gedankenverloren streiche ich über Sophia's Handfläche, während sie leise brabbelnd mit meinen Ringen spielt.

Wieder in Cambridge zu sein ist sowieso schon komisch und unangenehm, aber dann auch noch in das Krankenhaus zu kommen, in dem sich mehr als die Hälfte meiner Liebesgeschichte abgespielt hat, scheint mich wirklich fertig zu machen.

Seit fast einer Woche sind wir wieder Zuhause und während Nate und Cathy wieder zurück in Boston sind, kümmert sich Eva toll um mich und meine Kleine.

Nur schwer habe ich mich von Mike überreden lassen, welcher nach meinem Abgang sehr viel Zeit in Krankenhaus verbracht hat und auch wenn es eine riesige Herausforderung für mich ist, kann ich es kaum erwarten, diese ganzen strahlenden Gesichter zu erblicken.

Zu Emma habe ich natürlich noch Kontakt, wir haben uns sogar Mal getroffen, kurz bevor sie und ihre Eltern wieder nach England geflogen sind und seitdem sind wir immer noch auf dem neusten Stand voneinander und das macht mich mehr als nur glücklich.

Kian hat mir versprochen, mich zu besuchen, ist jedoch im Moment in Neuseeland und muss seinen Besuch deswegen um ein paar Wochen verschieben.

So viele Menschen habe ich hier kennengelernt und zudem hatte ich auch noch in diesem einen Aufzug, meinen allerersten Kuss.

Es scheint so unwirklich, denn letztendlich stehe ich hier, knapp zwei Jahre später mit meiner Tochter auf dem Arm, ohne meinen ersten Kuss und auch wenn er mir unheimlich fehlt, ist mein Stolz und die Enttäuschung um einiges größer als die Sehnsucht, weswegen ich den Gedanken an ihn sofort wieder verwerfe.

Während ich den Aufzug betrete, spüre ich die besorgten, aber dennoch liebevollen Blicke meines Bruders auf mir, spüre, wie sehr er mich fragen will, doch sich nicht traut.

"Es geht mir gut, Mikey. Es ist ungewohnt und ich muss mich erst einmal wieder finden, aber ich schaffe das schon. Mach dir keine Sorgen um mich.", sage ich lächelnd, streiche über seinen Arm und reiche ihm Sophia, welche ich wie immer in eine dicke Winterjacke gepackt habe.

"Ich weiß, Schneeflocke, aber es liegt einfach nicht in meiner Hand.", murmelt mein Bruder seufzend, während er der Kleinen über den Rücken streicht.

Lächelnd nicke ich, bevor ich den Aufzug wieder verlasse und so als hätte ich die ganze Zeit die Luft angehalten, spüre ich wie sich meine Lunge wieder mit Luft füllt und das Atmen um einiges leichter zu werden scheint.

Ich höre bereits das Gelächter von den vielen Kindern und als ich den Spielraum betrete, werde ich mit ganz viel Energie und Liebe überhäuft.

Einige der Kids, die noch vor einem Jahr hier waren, sind nicht mehr da, wobei manche leider gestorben und manche in andere Krankenhäuser verlegt wurden und der Gedanke daran bricht mir das Herz.

Ich bin auf solche Themen sowieso schon sensibilisiert und jetzt nah der Geburt habe ich das Gefühl, sobald ich ein Kind leiden sehe, in Tränen ausbrechen zu müssen.

Meine Augen gleiten über die vielen neuen Gesichter und natürlich fällt mir eins davon wieder besonders auf.

Dunkelgrüne Augen welche von einem wunderschönen, kleinen Gesicht und dunkelbraunen Haaren umrahmt werden.

In seinem Pyjama sieht er viel zu süß aus, obwohl er mich keines Blickes würdigt.

Ich erblicke die Gehhilfe neben ihm und plötzlich klingelt es. Seufzend löse ich mich von dem kleinen Robin, bevor ich auf den kleinen Jungen zugehe.

MY BADBOY 2Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang