Kapitel 11

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Aaliyah's Sicht

Erschöpft hebe ich Sophia aus ihrem Kindersitz und wickle sie in ihre Decke, bevor ich mit einer riesigen Tasche in der Hand in Richtung Tür laufe.

Der Anblick von Wolf's Wohnung macht mich nervös und ich weiß nicht, wie er reagieren wird, oder ob er überhaupt die Tür öffnen wird, aber ich muss es einfach versuchen.

Nach diesen Worten schulde ich es ihm einfach.

Niemals in meinem Leben hätte ich gedacht, Wolf einmal so verletzt und kaputt zu sehen und jetzt auch noch der Grund für jene Schmerzen zu sein bricht mir das Herz und alle Knochen in meinem Körper.

Wolf's kriegerische Haltung eines Soldaten war plötzlich wie vom Erdboden verschluckt und außer purem Leid war nichts mehr in seinem wunderschönen Gesicht zu sehen.

Ich hasse mich selbst für diese Worte, aber durch die Eifersucht und die Wut vom Nachmittag konnte ich mich einfach nicht länger zusammenreißen.

Mir ist klar, dass das keine Entschuldigung ist, aber für mich ist es der Grund für meine Worte.

Wenn ich nicht rasend eifersüchtig gewesen wäre, hätte ich so etwas niemals gesagt, einfach weil ich es nicht so meine.

Mit der Hoffnung, dass Wolf mir verzeiht, klopfe ich also ein paar Stunden nach seinem Abgang an seiner Tür und inhaliere den Geruch meines Engels.

Mindestens zehn Minuten warte ich und gerade als ich mich zum Gehen entscheide, öffnet sich die Tür und ich erblicke das wunderschöne Gesicht meines ersten Kusses.

Schlaftrunken und total verwirrt blickt er mich aus grünen Augen an, während er sich über den Kopf fährt und leise gähnt.

"Was tust du hier?", fragt er und der Klang seiner rauen Stimme, welche nach dem Aufwachen noch rauchiger wird, bereitet mir Gänsehaut und schluckend spiele ich mit den Fingern unserer Tochter.

"Es tut mir leid, Wolf. Das was ich heute gesagt habe. Ich habe es wirklich nicht so gemeint.", murmle ich und traue mich endlich in seine Augen zu blicken. Nicht wirklich glücklich über meinen Besuch geht er einen Schritt zur Seite und öffnet die Tür weiter, sodass ich seine Wohnung betreten kann.

"Hast du vor, hier zu bleiben?", fragt er monoton.

Aus irgendeinem Grund erinnert mich seine Kälte an die Anfangszeit, doch ich glaube, dass er anders als damals nicht sofort wieder seine Maske abnimmt, was ich auch verstehen kann.

"Wolf, ich komme auf deine Kälte nicht klar, bitte, hör auf mich so anzugucken.", sage ich ohne ihm zu antworten und gucken verzweifelt in seine Augen.

"Gib mir die Kleine, ich werde sie in ihr Bett legen und dann reden wir.", erwidert er nur und ich fühle mich so verdammt schlecht.

Der Anblick seines muskulösen Oberkörpers der sich mir bietet ist einfach nur betörend und wenn ich nicht wirklich bis ins tiefste verletzt wäre, dann würde ich spätestens jetzt wieder an seinen Lippen hängen.

Ohne ein Wort überreiche ich ihm Sophia, welche bereits tief und fest schläft, während ich nicht einmal ansatzweise an Schlaf denken kann.

Nur wenige Minuten spöter kommt Wolf in einem Pullover und Jogginghose wieder bei mir an.

"Lass uns auf den Balkon gehen.", sagt er leise und ich nicke nur, bevor ich ihm wortlos folge.

Ich setze mich angespannt auf die Couch in der Ecke des großen Balkons, während Wolf es sich, überraschenderweise, neben mir bequem macht.

Er dreht seinen Kopf in meine Richtung und das Grün, welches seine Iris umgibt leuchtet im Mondschein noch einmal anders einzigartig schön.

Ohne es wirklich zu realisieren, aber auch ohne mich noch länger zurückzuhalten, lege ich sehnsüchtig meine Hände an seine bärtige Wange, wobei das Gefühl von Haut auf Haut nach so einer langen Zeit, mir regelrecht den Boden unter meinen Boden wegzieht.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now