Kapitel 16

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Wolf's Sicht

"Pablo!", rufe ich aufgeregt durch den ganzen Flughafen, als ich die große Gestalt meines besten Freundes erblicke.

Erst als ich wie wild anfange zu winken, sieht er mich endlich und fängt genau so dumm an zu grinsen wie ich.

Seit fast vier Monaten habe ich ihn jetzt nicht mehr gesehen und ich muss zugeben, dass dieser Wichser mir schon ganz schön gefehlt hat.

Total verplant, schlaftrunken und verträumt kommt er in seiner schwarzen Jogginghosen, einem Hoodie in derselben Farbe und auch einer Beanie in jenem Farbton, auf mich zu, während er sichtlich müde seinen Koffer hinter sich her zieht.

Gefühlte Stunden später kommt er endlich bei mir an und seufzend schlinge ich meine Arme um seinen Körper.

"Du hast mir gefehlt.", sage ich leise, hoffe, dass er nicht ein all zu großes Ding daraus macht, doch genau so wie ich es erwartet habe, drückt er mich im nächsten Moment von sich und grinst schäbig.

"Wird da jemand etwa eine Pussy, oder was? Soll ich dich ab heute Apussy nennen? Wäre dir das lieber?", lacht Quentin, klingt mit seinem typischen Brooklyner Akzent ganz anders als die Leute hier in Boston.

"Die Hotels kosten hier fast so viel wie ein Tageslohn, also sei lieber fucking nett zu mir, wenn du kein Vermögen für eine Unterkunft zahlen willst, du Penner.", erwidere ich und verdrehe die Augen, bevor ich ihm auf den Rückwn klopfe und wir zusammen den Flughafen verlassen.

"Ist schon gut, kleiner Mann.", lacht er, während er sich bereits wieder eine Zigarette anzündet und genießerisch an ihr zieht.

"Wie geht's dir, Großer?", frage ich meinen besten Freund, seufze und richte meine Mütze.

"Es tut immer noch weh, aber ich werde es überleben.", erwidert er und ich sehe den Schmerz in seinen beaunen Augen, fühle ihn als wäre es mein eigener und hasse mich selbst dafür, dass ich nichts tun kann, um es zu ändern.

Vor knapp zwei Monaten ist Quentin's erste große Liebe bei einem Autounfall gestorben und auch wenn sie nicht zusammen waren, hatte die Kleine schon immer einen ganz besonderen Platz in Pablo's Leben.

Ich wollte sofort zu ihm fliegen, aber er ist einfach so verschwunden und hat sich erst vor einer Woche gemeldet, mit den Worten, dass er Abstand brauche und für einige Zeit zu mir kommen würde.

Für mich und vor allem für Leica und den Rest seiner Familie war es wie eine Erlösung, denn wenn Pablo traurig ist, kann man ihm wirklich alles zutrauen.

Ich kann nicht leugnen, dass der Gedanke, dass Quentin Amok laufen könnte, mir nicht bereits durch dne Kopf gegangen ist und ihn hier jetzt so zu sehen erleichtert die Schwere auf meiner Brust um einiges.

Gedankenverloren spielt er mit der kleinen Stange in seiner Hand und ich hasse es, ihn so zu sehen.

Quentin war schon immer jemand, der nicht wirklich nachdenkt, eher nach dem Zufall lebt und das Leben nimmt wie es kommt.

Die Art wie er immer wieder in seinen Gedanken verschwindet macht mich nervös und am liebsten würde ich etwas tun, doch aus eigener Erfahrung weiss ich, dass er gerade einfach seine Ruhe braucht.

Als ich mich von Aaliyah getrennt habe, ist niemals zur Sprache gekommen, warum wir nicht mehr zusammen sind und genau seswegen hat Quentin keine Ahnung von Sophia's Existenz.

Es ist sehr viel zurzeit und ich denke, wenn vor vier Jahren uns irgendjemand gesagt hätte, dass unser Leben eines Tages so aussehen wird, dnan hätten wir ihn wahrscheinlich ausgelacht, doch hier stehen wir und alles ist wahr. Alles ist real.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now