Kapitel 17

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Wolf's Sicht

"Wirst du mich jetzt die ganze Zeit ignorieren, Pablo?", frage ich angespannt, als er nach einer Stunde Stille immer noch vor sich hin schweigt.

Ich bin solch eine Ruhe von ihm einfach nicht gewohnt, was mich total beunruhigt und ganz nervös macht.

Seine Augen sind starr auf den Fernseher gerichtet und so als hätte er keine Verbindung zur Außenwelt mehr, scheint er alles um sich herum auszublenden.

Nur als Robin vor etwas zwanzig Minuten kurz vorbeigeschaut hat, um mir Bescheid zu geben, dass sie sich mit ihrer Schwester trifft, hat er geredet, wollte wissen, wer sie ist und woher ich sie kenne, aber danach fuhr er auch schon mit dem qualvollen Schweigen fort.

Ich habe keine Ahnung, was ich tun soll, damit er redet und ich hoffe einfach, dass Aaliyah bald da ist.

Wenn Quentin erstmal Sophia kennenlernt, dann wird er schon wieder mit mir reden.

Naja, das hoffe ich zumindest.

Wenn mein bester Freund nicht mit mir redet und das Mädchen, das ich liebe, mich abweist, dann habe ich wirklich endgültig verschissen.

Irgendwie fühlt es sich so an, als würde er mich nicht ignorieren, sondern einfach nur in seinen Gedanken verschwinden, doch aus irgendeinem Grund finde ich das schlimmer als das erste.

Als es an der Tür klingelt, erwische ich mich dabei, wie ich verzweifelt zu Gott bete, sass es Aaliyah ist und im nächsten Moment finde ich mich schon wieder im Flurbund reiße sie auf.

Die Erleichterung, die meinen Körper erfüllt, als ich in Aaliyah's wunderschönen Augen blicke, ist unglaublich, doch noch schöner ist das Gefühl von Liebe und Zuneigung, als ich in das Engelsgesicht meiner Tochter blicke.

Ich umarme Aaliyah kurz schweigend, bevor ich ihr die Maxikose aus der Hand nehme und sie in der Küche absetze, um meine Kleine herauszunehmen.

Ihr Geruch umhüllt mich sofort wie eine Decke und ich werde plötzlich ganz schläfrig, weshalb ich seufzend meine Nase in ihre warme Halskuhle lege und den Duft inhaliere.

"Du hast mich genau so sehr vermisst, wie ich dich, stimmt's?", frage ich leise, während ich ihr die Hose, Jacke und Mütze ausziehe und sie nur in Strumpfhosen und einem Pullover auf dem Arm ins Wohnzimmer trage.

Zu meinem Glück erblicke ich den breiten Rücken meines besten Freunden, welcher sich entspannt mit der Mutter meiner Tochter unterhält.

Ich tippe auf seine Schulter von Quentin und als er sich umdreht, werden seine braunen Augen sofort ganz groß und von der Kälte von vor einigen Minuten ist nichts mehr zu sehen.

"Wow, Wolf sie ist ja - wunderschön.", sagt mein bester Freund offensichtlich überwältigt von Sophia und ich kann es ihm kein Stück verübeln.

"Sie ist winzig.", fährt er fort, als ich stolz nicke und über Sophia's Bauch streiche.

Mir fällt sofort auf, wie Quentin's Hände zittern, während er mich nach Zustimmung bittend ansieht.

Ohne ein Wort reiche ich Sophia meinem besten Freund, welcher genau wie ich total überfordert zu sein scheint und das nur wegen solch einem kleinen Menschen.

"Du solltest vielleicht ein wenig aufpassen. Sie fängt an, ihren Kopf zu heben und macht manchmal abrupte Bewegungen, nur dass du Bescheid weißt.", ertönt die Stimme meiner kleinen Elfe, während Pablo sich nur auf die Kleine zu konzentrieren scheint.

"Sie sieht aus wie du, Aaliyah. Wunderschön, zierlich, einzigartig unschuldig.", erwidert Quentin, streicht über Sophia's Wange und genau wie ich es mir dacht, greift meine Tochter augenblicklich nach dem Finger meines besten Freundes.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now