Kapitel 8

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Aaliyah's Sicht

Meine Augen gleiten immer wieder zu dem Anblick meines ersten Kusses, der sich unsere Tochter an seine Brust geschnallt hat und einfach unbeschreiblich gut aussieht.

Über sein weißes Shirt hat er sich einen langen, dunkelgrünen Mantel übergezogen und sich natürlich wie immer eine Mütze auf den Kopf gesetzt, sodass ich einfach nicht meinen Blick von ihm nehmen kann.

Das Frühstück war schön und auch wenn wir zwischendurch keine Gesprächsthemen mehr hatten, habe ich auch die angenehme Stille genossen.

Er hat mir erzählt, dass er sich gehen ein Ingenieurwesen- und für ein Literaturwissenschaftsstudium entschieden hat und auch wenn mich seine Entscheidung überrascht, gefällt sie mir.

Keine Richtung hätte besser zu ihm gepasst, denn genau wie sein Verlangen trägt auch seine Seele sehr viel Leidenschaft in sich.

Irgendwo tut es mir schon weh, nicht studieren zu können, aber jedes Mal wenn ich Sophia angucke, vergeht der Schmerz sofort.

Sie ist viel zu klein und so hilflos in dieser riesigen Welt, dass ich mich dazu entschieden habe, erst mit meinem Studium zu beginnen, wenn sie in den Kindergarten geht und das dann auch nur vormittags und abends.

Auch gestern haben wir bereits mehrere Stunden nur mit Reden verbracht und während ich total auf Distanz gegangen bin, hat Wolf so getan, als wäre nichts passiert.

Wie gerne würde ich genau so handeln, aber es fällt mir einfach so verdammt schwer.

All diese schlaflosen Nächte, die mit gequälten Träumen gefüllt worden sind und meine ganzen Schmerzen scheinen immer noch zu viel zu wiegen, sodass ich sie einfach so vergessen könnte.

Sophia zu Liebe würde ich natürlich sofort wieder mit Wolf zusammenkommen, aber auch eine Mutter muss manchmal Dinge tun, die nicht immer positiv für das Kind sind.

Es brennen mir immer noch so viele Fragen unter der Zunge, aber ich kann sie ihm nicht stellen, da ich nicht das Recht habe, ihn zur Rede zu stellen.

Gedankenverloren streichle ich die Handfläche von Sophia während ich sie stille, damit wie ruhig bleibt und sich nicht durch laute Geräusche erschreckt.

Die neue Wohnung von Wolf ist genau so geschmackvoll eingerichtet wie ich es von ihm erwartet, doch der Gedanke, dass das hätte unsere Wohnung sein können, macht mich so traurig und auf einmal spüre ich wie der stechende Schmerz wieder zurückkehrt.

Die ganze Zeit konnte ich ihn unterdrücken und doch scheint es jedes Mal schlimmer zu werden, wenn er wieder da ist.

Sophia's grüne Augen strahlen mich nur so an und seit Tagen ist sie wieder viel ruhiger und nicht so schlecht gelaunt, was ich zu gerne mit der Anwesenheit ihres Vaters verbinde.

Gerade als ich unter der Stilldecke meinen BH wieder schließe, klingelt es an der Tür und nicht nur ich zucke angespannt zusammen.

Noch bevor die Kleine zu Weinen beginnen kann, habe ich sie bereits mit dem Bauch an meine Schulter gelegt und angefangen ihr über den Rücken zu streicheln, was sie sofort wieder beruhigt.

Als ich nicht höre, wie Wolf zur Tür läuft, fällt mir ein, dass er auf die Toilette gegangen ist, weswegen ich mich erhebe um sie zu öffnen.

Ohne wirklich etwas zu erwarten, reiße ich also die Tür auf und es oder besser gesagt sie scheint wie eine Wolke an mir vorbeizurasen.

"Wo ist Wolf?", ertönt die Stimme der Unbekannten hektisch und verwirrt blicke ich sie an.

In engen Jeans und einem weiten Pullover, der mir viel zu sehr bekannt vorkommt, steht sie vor mir; die braunen Haare zu einem Zopf gebunden.

MY BADBOY 2Where stories live. Discover now