2

552 30 7
                                    

"Hey,Daddy." begrüße ich meinen Vater fröhlich, als ich seinen Anruf entgegennehme. "Hey, Baby. Wie geht es dir?" seine tiefe Stimme beruhigt mich ungemein und ich schließe deshalb kurz meine Augen.

"Ich bin verdammt nervös Dad, wir haben gleich ein Spiel und ich...ach keine Ahnung." antworte ich ihm und rücke dabei gleich mit der Wahrheit heraus. Tränen bilden sich in meinen Augen. Jedes Mal aufs Neue bin ich vor einem Spiel ein menschliches Nervenbündel.

"Aber warum? Du bist die beste Spielerin die ich je gesehen habe. Wenn du es nicht schaffst, wer dann?" aus seiner Stimme ist die Standhaftigkeit seiner Stimme genau heraus zu hören. Kurz bleibt es still zwischen uns, während ich versuche die Tränen einfach wegzublinzeln.

"Wie kannst du dir nur so sicher sein?" hinterfrage ich seine Aussage. "Weil ich dich besser kenne als jeder Andere. Du bist eine verdammte Ackles, Miracle June. Vergiss das nicht." antwortet er mir und ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen.

"Wiederhol' es, Kleines!" fordert er mich auf. "Ich bin eine verdammte Ackles." gehe ich seiner Forderung nach. "Geht doch." höre ich seine angenehme Stimme an der anderen Leitung. "Aber... Daddy?" beginne ich. "Ja?" gibt er zurück.

"Nenn' mich bitte nicht bei vollem Namen." bitte ich ihm; nun höre ich ihn lachen. "Okay, MJ." das 'MJ' betont er noch einmal extra. "Viel besser." jetzt beginne auch ich zu lachen.

"Ich muss jetzt leider zum Set, ruf' mich nach deinem Sieg doch bitte an, ja?" vierabschiedet er sich. "Geht klar. Grüß' Onkel Jared, Misha und den Rest von mir." verabschiede auch ich mich. Noch ein kurzes 'Ich hab dich lieb' und dann ist unser Gespräch auch schon wieder vorbei.

Tief atme ich durch und werfe mein Handy dann auf die Couch. "Geht's wieder?" fragt Vic, die es sich auf ihrem Bett gemütlich gemacht hat. "Ja, wie eigentlich nach jedem Telefonat mit ihm." meine ich und lächle sie an.

Ich gehe zu meinem Kleiderschrank. Dort nehme ich mein Trikot heraus und die dazu passende Hose. Beides werfe ich mir schnell über meine Unterwäsche. Anschließend ziehe ich meine Schienbeinschützer an und darüber die Stulpen.

"Hast du meine Fußballschuhe gesehen?" frage ich Vic schon leicht verzweifelt, als ich sie nach meiner Suche immer noch nicht gefunden habe. "Hast du schon im Bad nachgesehen?" schlägt sie vor, weshalb ich sie verwirrt ansehe.

"Warum sollte sie im Bad sein?" sie zuckt nur mit den Schultern. Auch wenn ich immer noch keinen Plan habe, warum ich dort nachsehen sollte, mach' ich es trotzdem. Und tatsächlich finde ich sie in einer Ecke des gefließten Raumes.

Ich packe die Schuhe in meine Sporttasche und schlüpfe in meine Turnschuhe. Dazu packe ich noch Wechselklamotten und eine Trinkflasche ein. Meine Haare binde ich zu einem Pferdeschwanz und bin dann auch schon startklar.

"Sieht man sich später beim Spiel?" frage ich meine beste Freundin und schnappe mir wieder mein Smartphone. "Aber na klar, ich bin dein größter Fan, das weißt du." wir beide machen unseren Handschlag und verabschieden uns dann voneinander.

In der Umkleide angekommen, platze ich einfach hinein, wobei ich die Jungs mitten beim Umziehen ertappe. "Hey, Jungs." begrüße ich und gehe zu meinem Spind. Für mich ist das hier nichts Neues; sie ziehen sich immer vor mir um.

"Hey, June." kommt es von allen gleichzeitig zurück, weshalb ich zu lächeln beginne. "Bereit fürs Spiel?" neben mir taucht Andrew -mein bester Freund- auf. Er ist der Captain des Teams. Wir sind zusammen an diese Schule gekommen und haben uns durch Zufall an diesem Tag getroffen. Die nicht wirklich spannende Geschichte erzähle ich vielleicht ein anderes Mal.

"Natürlich." antworte ich dem dunkelhaarigen Jungen und umarme ihn. Seine braunen Augen sehen mich amüsiert an. Er weiß genau, dass das nicht ganz der Wahrheit entspricht. "Ach, ist das so?" er zieht eine Augenbraue in die Höhe, woraufhin ich ihm gegen seinen trainierten Bauch schlage.

"Klappe." sage ich lachend und setze mich auf die Bank,um mir meine Fußballschuhe anzuziehen. "Nimm's nicht persönlich, Glücksbringerchen." er zwinkert mir zu und zieht sich sein Trikot über. Als ich meinen Spitznamen höre, verdrehe ich nur die Augen.

Meine Teamkameraden nennen mich immer Glücksbringerchen. Ich bin seit 6 Jahren in diesem Team. Anfangs war ich nur eine Auswechselspielerin und kam nur selten zum Zug. Jedoch, wenn ich spielen durfte, haben wir gewonnen. Da ich das einzigste Mädchen im Team war, hat mich der Coach anders behandelt als die männlichen Spieler des Teams.

Aber natürlich hat auch nach ein paar Spielen unser Coach bemerkt, dass wir mit meiner Unterstützung erfolgreicher sind. Er machte mich zu einen der Stammspieler und seither sind wir ungeschlagen. Ich bin talentiert -das gebe ich zu- und schieße dadurch auch den größten Teil der Tore. Naja, so kam es zu meinem Spitznamen.

Nachdem wir uns fertig umgezogen haben, werden wir nun aufs Feld gehen uns aufwärmen. Wir dehenen uns und reißen zusammen Witze, bis mir meine Freundinnen auf der Tribüne auffallen. Was das interessante daran ist, dass sich neben Vic gerade Peter setzt. Ein Grinsen bildet sich auf meinen Lippen, als ich nur das knallrote Gesicht meiner besten Freundin sehe. Augenblicklich pruste ich los, wodurch sie zu mir sieht.

Wütend funkelt sie mich an -das erkenne ich bis hier-, weshalb ich nur beide Daumen nach oben halte. Daraufhin zeigt sie mir nur den Mittelfinger. Immer noch grinsend drehe ich mich um und mache mit meinen Übungen weiter.
Oh Vic, warte nur ab. Ich werde dich schon noch mit Peter verkuppeln.

190 Tage (Hayes Grier/Jensen Ackles FF)Where stories live. Discover now