148 Tage

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-148 Tage zuvor-

Nach 5 Tagen bei meiner Familie, fliege ich heute wieder zurück nach Los Angeles. Ich meine, ich habe eine ganze Schulwoche verpasst, dass reicht für einmal. Auch wenn ich am liebsten einfach hier bleiben würde. Es war so schön einfach nur Zeit mit Dad, Danneel, JJ und mir der Familie Padalecki zu verbringen.

Aber man soll ja dann aufhören, wenn es am schönsten ist, oder?

Ein leichtes Klopfen ist an meiner offenen Zimmertür zu hören. Ich blicke auf und sehe meinen Dad im Türrahmen stehen. "Bist du soweit?" fragt er mich. Ich nicke leicht. "Ja, denke schon." meine ich leise und wende mich wieder meinen Koffer zu. "Alles in Ordnung?" hakt Dad nach.

Mit einem Seufzer drehe ich mich wieder zu ihm. "Ehrlichgesagt nein." antworte ich ihm dann. "Willst du darüber sprechen?" mit langsamen Schritten kommt er in mein Zimmer und schließt die Tür hinter sich. "Es ist nur..." ich lege meinen Kopf in den Nacken. "Ich vermisse es irgendwie eine Familie zu haben."

"Aber du hast doch eine Familie, baby." meint mein Dad daraufhin. "Ich weiß, so habe ich es auch nicht gemeint." ich schließe kurz die Augen. "So wie es in den letzten Tagen war, so stelle ich mir eine Familie zu haben vor. Bei ihnen zu sein und mit ihnen Zeit zu verbringen. Das kenne ich nicht, zumindest nicht so, wie es jetzt ist. Verstehst du?" ich sehe meinen Vater an.

"Ich verstehe, aber Baby, du wolltest auf dieses Internat." behauptet er. Ich nicke seufzend. "Ja, aber du hast mich auch nicht zurück gehalten oder mich jemals in diesen fast 6 Jahren gefragt, ob ich wieder nach Hause kommen möchte." appeliere ich und beginne in meinem Zimmer auf und ab zu laufen.

"Weil du mich damals angefleht hast auf diese Schule zu dürfen. Ich dachte, dass ist das, was du willst." er wirkt sichtlich verwirrt. "Ich wollte es auch und will es auch immer noch. Aber...argh." ich fahre mir über mein Gesicht. "Ich weiß nicht, warum ich gerade deshalb nachdenke, aber es ist einfach so."

"Ich hätte in den letzen 6 Jahren auch gern eine wirkliche Familie gehabt, so wie es JJ hat." mal wieder steigen Tränen in mir hoch, die in letzter Zeit zu viel geflossen sind. "Sie hat ihre beiden Eltern bei sich, hat ein Haus und zwei Hunde...und...und sie bekommt dich mehr zu sehen als ich." Trauer vermischt sich jetzt mit Verzweiflung.

"Ich vermisse dich."

"Als JJ noch nicht geboren wurde, war ich immer deine Nummer 1. Vor Danneel gab es nur uns 2, wir waren ein Team. Wir waren DAS Team." Tränen fließen über meine Wangen und ziehen heiße Spure. Mein Dad steht auf und kommt auf mich zu. "Bist du eifersüchtig auf Danneel und JJ?" fragt er leise und will mit seiner Hand meine Tränen weg wischen, jedoch gehe ich einen Schritt zurück.

"Ich bin nicht eifersüchtig. Ich liebe die beiden und ich bin überglücklich darüber, dass du Danneel gefunden hast, doch kannst du mich denn gar nicht verstehen? Kein bisschen?" ich sehe ihn mit einer verschleierten Sicht an. "Du sagtest immer, dass ich dein Mädchen wäre. Jahrelang habe ich es gehört und dann kam Danneel. Sie sah mich wie eine eigene Tochter an und weiterhin blieb ich dein Mädchen. Bist dann Danneel und du eine eigene Tochter bekommen habt. Seit diesem Tag hast du mich nicht mehr so genannt." ich muss mir einen Schluchzer unterdrücken.

"Das...das war mir gar nicht bewusst. Ich-" bevor mein Dad weiter reden kann, unterbreche ich ihn. "Wie denn auch, du hattest ja jetzt ein Kind mit deiner Seelenverwandten und die ganze Welt durfte davon erfahren. Ich bin ja nur das Erzeugnis einer Affäre." zum Ende hin werde ich immer leiser.

"Sag soetwas nie wieder, MJ. Du bist kein Erzeugnis einer Affäre, sondern ein Wunder Gottes. Meine Tochter." er legt seine Hände unter mein Gesicht, so das ich nicht anders kann als ihn an zu sehen. "Du glaubst, dass JJ deinen Platz eingenommen hat, dass ich dich ersetzt habe." er küsst sanft meine Stirn. "Keiner kann dich ersetzen. Du bist doch mein Mädchen." er lächelt leicht.

"Ich habe nicht geahnt, das du so fühlst. Du kannst dir nicht vorstellen, wie leid mir das tut. Noch mehr leid tut mir aber, dass ich dir erst dieses Gefühl gegeben habe." ich sehe leichte Traurigkeit in seinen Augen sich wiederspiegeln. "Aber du musst wissen, dass ich dich liebe und nichts kann das ändern. Wir sind immer noch das Team."

Sobald er das sagt, schlinge ich meine Arme um ihn und drücke ihn so fest an mich, wie ich nur kann. Auch seine muskulösen Arme finden ihren Platz um mich geschlungen, während er leise etwas singt und mich dabei leicht wiegt. Der Apfel fällt wohl nicht weit vom Stamm.

190 Tage (Hayes Grier/Jensen Ackles FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt