Kapitel 1

13.9K 560 304
                                    

Hallo meine Lieben!

Es ist endlich so weit! Wir gehen in die zweite Ruuuunde! Das lange Warten hat ein Ende. Ich hatte einfach wahnsinnig viel um die Ohren. Aber jetzt steht das Schreiben auf meiner Prioritätenliste wieder gaaaanz weit oben! Ich hoffe das Kapitel gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen von "Please don't leave me".

GLG <3


Seufzend starrte ich aus dem Fenster des Klassenzimmers und beobachtete die dicken Schneeflocken, die sanft und lautlos vom Himmel rieselten. Sie verwandelten die Landschaft in ein sagenhaftes Paradies aus Weiß. Ein sehr schöner Anblick. Die tristen grauen Wolken am Himmel schienen nicht gerade auf ein baldiges Ende des Schneesturms hinzudeuten. Dennoch war es wunderschön, die Natur in den Farben des Winters erstrahlen zu sehen. Obgleich ich den Winter nicht sehr mochte. Es war kalt, nass und bei starkem Schneefall hatte man Probleme, um mit dem Auto von A nach B zu kommen.

Die Scheiben waren von der Kälte draußen schon völlig beschlagen. Für Ende November war es bereits verdammt kalt und die Tatsache, dass die Heizungen im ganzen Schulgebäude ausgefallen waren, trug nicht gerade zu einem angenehmen Schultag bei. Alle Schüler saßen in ihren dicken Winterjacken und Schals da. Jedem sah man die Kälte und die Unlust am Unterricht an. Keiner konnte sich wirklich konzentrieren.

                »Vielleicht bekommen wir ja Schneefrei.« Flüsterte Poppy vom Platz nebenan und kicherte leise. Ich wandte mich ihr zu und brachte ein schwaches Lächeln zustande. Während Poppy seit einigen Wochen förmlich strahlte vor Glück, glich ich mehr einer Depression auf zwei Beinen.

Poppys Vermutungen nach, litt ich an dem allseits bekannten Winterblues. Ich dagegen tippte eher auf die Erkrankung in Form eines gebrochenen Herzens. Seit Wochen hörte ich das ein und selbe Lied hoch und runter. MIKA, Happy Ending. Wie passend. Ich seufzte und wieder einmal wanderten meine Gedanken zu ihm, zu dem Mann, der mir geholfen hatte eine schlimme Zeit durchzustehen. Er war für mich da gewesen. Er war der Einzige, den ich an mich rangelassen hatte. Langsam aber sicher hatte er sich einen Weg in mein Herz gebahnt, nur um es mir kurz darauf wieder zu brechen. Es genügte einzig und allein an seinen Namen zu denken und mein Magen krampfte zusammen, mein Herz fühlte sich an, als würde es mit einem Vorschlaghammer aus meiner Brust gestoßen werden und Trauer ließ meine Glieder erbeben.

Es war nun zwei Monate her, dass Logan und ich uns gestritten und unsere Beziehung, wenn man es überhaupt so hatte nennen können, ein Ende gefunden hatte. Unglaublich wenn ich darüber nachdachte, wie schnell ich mich in ihn verliebt hatte. Logan hatte es geschafft mein Herz schon nach drei Wochen für sich zu gewinnen, nur um es kurz darauf innerhalb von ein paar Minuten wieder zu zerstören. Es grenzte beinahe schon an einem Rekord. Seit unserem Streit hatten wir kein Wort mehr miteinander gewechselt. Im Unterricht litt ich Höllenqualen und auch wenn es sich wie ein schier unmögliches Unterfangen anhörte, ich hatte Logan seit genau zwei Monaten nicht einmal mehr in die Augen gesehen. Weder im Unterricht, noch wenn wir irgendwo aneinander vorbeiliefen. Gar nicht. Das Traurige daran aber war, dass ich noch immer jedes einzelne Detail seines Gesichtes im Gedächtnis hatte. Die eisblauen Augen, sein glühender Blick, allem voran die süßen Grübchen in seinen Wangen, wenn ich mal eines seiner seltenen Lächeln zu sehen bekam.

Ein Seufzen entrann sich meinen Lippen. Mein Herz sehnte sich nach ihm, jede Faser meines Körpers schrie nach seiner Nähe, nach seinen Berührungen. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn so sehr, dass es mich innerlich beinahe schon zu zerreisen drohte.

Ich erschrak, als sich plötzlich eine Hand auf meine Schulter legte. Ich sah auf, direkt in Poppys warme braune Augen. Sie schauten mitfühlend auf mich herab.

»Drea, er hat es nicht verdient, dass du auch nur noch einen einzigen Gedanken an ihn verschwendest.« Sie strich behutsam über meine Schulter. Krampfhaft versuchte ich die Tränen zu unterdrücken, dir mir bei ihren Worten in die Augen stiegen. Ich brachte ein Nicken zustande und wandte mich sofort wieder den Schneeflocken hinter dem Fenster zu. Sie hatten wundersamer Weise eine beruhigende Wirkung auf mich.
Mir graute es vor der nächsten Stunde. Englisch. Bei ihm. Mein Magen krampfte sich zusammen, wenn ich daran dachte, ihm so nahe zu sein und gleichzeitig auch wieder nicht. Seine Anwesenheit zu spüren, ihn jedoch nicht anfassen zu können. Seine Stimme zu hören, ohne ihn sehen zu können. Es war die reinste Folter. Eine Folter für mein Herz und meine Seele.

Please don't leave meWhere stories live. Discover now