Kapitel 21

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Ruby, Poppy und ich betraten unser Zimmer. Der Raum war recht klein. Für meinen Geschmack definitiv zu beengend. Doch für die fünf Tage, die wir hier verbrachten würde es sicherlich kein Problem darstellen.

Im Gegenzug dafür war es jedoch relativ warm eingerichtet. Der rote Teppichboden und die Wände, bestehend aus einer Holzverkleidung, verbreiteten eine gewisse Gemütlichkeit.

Direkt zu meiner Rechten stand ein Doppelbett, während sich auf der linken Seite unter dem Fenster noch ein Einzelbett befand.

Die beiden Fenster gegenüber der Tür sorgten für einen perfekten Lichtdurchfluss und gaben freien Blick auf die grünen Wälder des Nationalparks.

An der linken Wand stand zudem noch ein niedlicher Arbeitstisch, auf dem eine kleine Stehlampe thronte und ein sanftes Licht verströmte.

»Mann, in dieses Zimmer passt gerade mal mein Koffer rein«, schmollte Ruby hinter mir. Grinsend drehte ich mich um.

»Was denn? Heißt du jetzt neuerdings Madison Lively oder was?«, hörte ich Poppy fragen.

»Hey, wenigstens spanne ich anderen Mädchen nicht den Freund aus und hüpf mit ihnen in die Kiste.«

Poppy hob die Brauen. Im nächsten Moment schlug Ruby sich auch schon die Hand vor den Mund und starrte erschrocken zu mir.

»Wow, tut mir leid, Drea. Das war taktlos von mir.«

Ich lächelte besonnen.

»Mach dir keine Gedanken, Ruby. Ich bin schon lange über Danny hinweg.«

»Ach echt?«, sie wirkte überrascht. »Ich dachte, dass du womöglich noch Gefühle für ihn hast.« Ruby schleppte ihren Koffer zu dem Einzelbett rüber. »Sorry Mädels, aber ich brauche mein Space beim Schlafen.«

Noch immer schwebten Rubys Worte in meinem Kopf. Wie kam sie darauf, dass zwischen Danny und mir doch noch mehr war?

»Hey, weshalb dachtest du, dass ich noch nicht über Danny hinweg bin?«, äußerte ich meine Gedanken, während ich meinen Trolley zu dem Doppelbett schob, das ich mir mit Poppy teilen würde.

»In der Schule erzählen sie alle, dass du noch an ihm hängst«, sie zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Es wurden sogar Wetten darüber abgeschlossen, ob ihr wieder zusammenkommt, oder nicht. Aber keine Sorge, ich hab da natürlich nicht mitgemacht«, sie machte eine wegwerfende Geste mit der Hand.

»Bitte was?«, augenblicklich horchte ich auf. Wetten?

»Was für Wetten...«, ich hielt inne, als mir ein Licht aufging. Auf dem Absatz drehte ich mich zu Poppy um. Sie hatte es sich auf ihrer Seite des Doppelbettes bequem gemacht und blickte schuldbewusst von ihrem Smartphone auf. Nervös kaute sie auf ihren Fingernägel herum.

»Grundgütiger Poppy, sag mir bitte nicht, dass das wahr ist.«

»Sei nicht sauer, Drea«, abwehrend hob sie die Hände in die Luft. »Ich kann das erklären, ehrlich!«

»Ach ja?«, ich schnappte mir das nächstbeste Kissen, das ich in die Finger bekam. »Dann schieß mal los. Ich bin wirklich sehr auf deine Erklärung gespannt!«

»Okay okay«, blitzschnell war sie von dem Bett aufgehüpft und schnappte sich ihr eigenes Kopfkissen. »Das muss wirklich nicht so enden, versteh doch, das war eine todsichere Investition für mich, Drea.«

»Ich bin doch keine blöde Investition!«, dies war mein Stichwort. Ich sprang auf das Bett und donnerte Poppy mein Kissen ins Gesicht.

Im Augenwinkel sah ich, wie Ruby in schallendes Gelächter ausbrach.

Please don't leave meDonde viven las historias. Descúbrelo ahora