Angst

2.2K 116 3
                                    

Ein weiteres Vorhaben in welches sie nicht eingeweiht worden war. Sie schaute Pan mit einem enttäuschten Blick an und schüttelte kaum merklich den Kopf.

„Avis beeil dich!", Felix zog Avis am Arm hinter sich her durch den Dschungel. Nach ein paar Schritten schüttelte sie sich von ihm los. Beide kannten sie die Insel so gut, wie es nur möglich war. Sie kannten jeden Pfad, jeden Baum, sogar jedes Sandkorn. Und sie wusste ganz genau, wo Felix sie hinbringen wollte. „Felix. warte!". Sie blieb stehen. „Warum?"

Nun blieb auch er stehen und drehte sich langsam um: „Weil Pan es so verlangt."

Avis wurde zornig und ballte ihre Hand zu einer Faust. „Aber warum erzählt er mir nichts mehr von seinen Plänen? Warum lässt er mich andauernd beobachten?" Sie brach ab, Tränen hatten sich in ihren Augen gebildet.

Felix machte einen Schritt nach vorne: „Du solltest mir wirklich folgen, Avis." Er legte ihr seinen Arm um die Schultern und führte sie sanft weiter. Avis sträubte sich anfangs, doch plötzlich hörten sie rascheln und sich nähernde Schritte. Hastig wischte Avis sich die Tränen aus dem Gesicht und machte sich bereit, ihren Bogen anzulegen.

Felix entspannte sich als er sah wer sich ihnen näherte: Pan. Avis hingegen blieb angespannt und beobachtete jeden seiner Schritte, bis er vor ihnen stand.

Er bedeutete Felix zurück zum Lager zu gehen und wartete bis dieser hinter einem Busch verschwunden war, bevor er sich Avis zuwandte. Er fasste ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie.

Avis war zu überrascht um den Kuss zu erwidern, sondern legte nur ihre Arme um ihn als er sich von ihr löste. Etwas verwirrt lächelte sie ihn an und sie erkannte ein nie zuvor da gewesenes Glitzern in seinen Augen. Waren das etwa Tränen?

Doch bevor sie irgendetwas hätte sagen können schob er sie auch schon wieder von sich weg. „Ich möchte, dass du auf Dead Man's Peak auf mich wartest. Komm unter gar keinen Umständen zurück ins Lager, hast du mich verstanden?" Seine Stimme war eindringlich und ließ keinen Platz für Widerrede.

Perplex sah sie ihm dabei zu, wie er Felix folgte. Er hatte nicht einmal eine Antwort von ihr verlangt. Sie versuchte zu verstehen warum Pan nicht wollte, dass sie am Lager war. Was hatte er vor, dass er Felix unbedingt brauchte? Der Kuss hatte sich wie ein Abschied angefühlt aber weshalb? So viele Fragen schwirrten durch ihren Kopf, dass sie gar nicht gemerkt hatte, dass sie nicht wie von Pan verlangt zu Dead Man's Peak gegangen sondern geradewegs denselben Weg eingeschlagen hatte, den sie gekommen war. Zurück zum Hügel.

Hatte er Angst sie würde sich gegen ihn stellen, wenn sie sah, dass ihr Bruder auf der anderen Seite stand? Ja, dachte sie. Er hatte Angst sie letztendlich doch an ihren Bruder zu verlieren aber sie hatte ihn bereits unzählige Male zurückgewiesen, was war nun anders? Was wusste Pan was sie nicht wusste?

Kurz bevor der Pfad auf den Lagerplatz mündete, machte sie ihren Bogen bereit. Versteckt im Dickicht schlich sie sich auf die andere Seite des Hügels und verharrte ruhig im Schutz der Blätter. Sie konnte Pan in Henrys Mantel mit dem Rücken zu ihr sehen.

Kurze Zeit später hörte sie Stimmen. Die Retterin war dabei: „Leute, seht doch! Ist das...Henry!" Sie stürmte auf den verkleideten Pan zu.

Dieser drehte sich mit einem hämischen Lächeln zu ihr um: „Hi, Emma." Wie erstarrt blieben Emma, Charming, Snow White, die Königin und Killian stehen. Killian war tatsächlich erneut nach Neverland zurückgekehrt und das erneut auf der falschen Seite.

Emma fasste sich zuerst: „Wo versteckst du Henry?", forderte sie abermals, wie auch schon in ihrem Gespräch mit Pan vor einigen Minuten.

Doch natürlich ging Pan nicht auf ihre Frage ein, sondern wanderte auf dem Hügel entlang und erklärte: „Ihr brecht die Regeln. Das ist nicht fair. Unsportlich. Ich hatte mehr von dir erwartet, Käpt'n!"

„Aye, das kriegst du noch!", entgegnete Killian ihm gereizt. Nein. Bitte nicht. Das war das letzte, was Avis jetzt gebrauchen konnte. Streit zwischen den beiden Menschen, die ihr am meisten bedeuteten. Bedeutet hatten. Hatten Pan und er nicht eine Abmachung getroffen?

Emma ließ nicht locker: „Gib mir Henry zurück!"

Pan blieb gelassen und erwiderte nur: „Tut mir Leid, kann ich nicht. Weißt du das nicht? Schummler können nicht gewinnen."

Wie auf Kommando sprangen alle Verlorenen Jungs aus ihren Verstecken und umzingelten die fünf

Oops! Ang larawang ito ay hindi sumusunod sa aming mga alituntunin sa nilalaman. Upang magpatuloy sa pag-publish, subukan itong alisin o mag-upload ng bago.

Wie auf Kommando sprangen alle Verlorenen Jungs aus ihren Verstecken und umzingelten die fünf. Sie alle machten sich kampfbereit und Killian machte sie noch darauf aufmerksam, dass sie sich vor den Pfeilen in Acht nehmen mussten, da sie mit Traumschatten präpariert waren. Avis war erstaunt, dass er das noch so genau wusste. Nach all den Jahren. Vermutlich, weil er es gewesen war, dem sie die Wunde zugefügt hatte.

Gezielt schlugen die Verlorenen Jungs zu und schossen. Erfolgreich wehrten ihre Ziele die Pfeile ab. Dann griff Felix genau vor Avis Killian an: „Ist ein Weilchen her, Käpt'n!"

„Nicht lang genug." Killian holte aus, doch Felix wehrte seinen Gegenangriff ab. Stumm flehte Avis die beiden an aufzuhören, aber es waren ein Pirat und ein Verlorener Junge, da half kein flehen. „Wo ist Avis?", Killian spuckte Felix die Frage förmlich entgegen.

„Weit weg genug", antwortete er im selben angriffslustigem Ton.

„Du weißt doch noch, wie es Rufio ergangen ist, aber dein Schicksal wird schlimmer sein!", brachte Killian nach ein paar weiteren Hieben hervor. Rufio. Sie wusste ganz genau, wie es ihm ergangen war. Bilder von dem Tag am Strand schossen ihr durch den Kopf.

Avis rannte durchs Gebüsch den Hügel zu Pan hinauf: „Stopp sie, bitte!" Erschrocken blickte Pan sie an, doch dann pfiff er einmal laut und die Verlorenen Jungs zogen sich zurück. Erleichtert atmete sie aus, denn auch Felix hatte aufgehört zu kämpfen und stellte sich nun hinter Pan und Avis, die Pans Hand gegriffen hatte.

Die fünf starrten hinauf, als Pan sie warnte: „Denk daran, was ich gesagt hab: die Karte zeigt dir nur, wo Henry ist, wenn du aufhörst zu leugnen, wer du bist! Ich werde Henry Grüße ausrichten!" Avis und Killians Blicke hatten sich gekreuzt. In beiden konnte man die Trauer deutlich erkennen. Pan flüsterte ihr zu: „Du hättest nicht kommen dürfen", und dann ließ er ihre Hand los und ging er hinter seinen Verlorenen Jungs her.

Fast unmerklich schüttelte Killian seinen Kopf und sah zu, wie Avis gefolgt von Felix hinter dem Hügel verschwanden.

Once Upon A Time - Losing AverilTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon