Kapitel 29

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Cole

"Cole!"
Ich drehte mich zu ihr um und sah noch wie sie in den See stürtzte. Sofort ließ ich Aron los und sprang ihr hinter her. Der See war kalt und tief. Man konnte kaum etwas erkennen, nur die aufsteigenden Luftblasen zeigten mir die ungefähre Lage von Mary. Lange Zeit tatstete ich im dunkeln, doch dann bekam ich sie zu fassen und zog sie hoch. Ich  legte sie auf den Rasen und tastete nach ihrem Puls. Ganz schwach war dieser zu spüren. Sie war sehr unterkühl. Dass ich selber Gänsehaut hatte ignorierte ich.
"Das ist alles deine Schuld. Was hattest du überhaupt vor?"
"Ich habe mit Henry, so eine Wette abgeschlossen."
Ich schnaube, dass war nicht sein ernst. Doch ich hatte keine Zeit mich groß darüber aufzuregen. Mary musste ins Warme und das möglichst schnell. Ich hob sie hoch und trug ihren unterkühlten Körper in unser Zimmer. Dort legte ich sie ins Bett und deckte sie zu. Aron war mir gefolgt und stand jetzt Haare raufend neben mir.
"Hast du noch Gefühle für sie?" fragte er mich plötzlich.
"Ich hatte nie welche." entgegnete ich kühl.
Er zog eine Augenbraue hoch und musterte mich.
"Wenn du mich fragen würdest dann-"
"Ich habe dich aber nicht gefragt." falle ich ihm ins Wort.
"Aber wenn man es doch mal so betrachtet, da-"
"Da ist nichts, sie steht auf das Würstchen Alex und das ist mir egal. Soll sie doch glücklich mit ihm werden. Das ist mir so was von egal."
"Aber-"
"Aron, spiele bitte nicht den Gefühlsberater, den kann ich gerade echt nicht gebrauchen."
OK eigentlich konnte ich ihn nie gebrauchen.
Aron grinste, dann schwieg er endlich wieder. Ich fuhr mir durch die Haare und setzte mich auf meine Bettkannte. Ich hatte keine Gefühle für Mary, ich durfte keine haben. Die Tür öffnete sich und Becky kam herein.
"Warum habt ihr sie nicht in den Krabkenflügel gebracht!"
"Sie hat es ja ganz gut bei uns." Aron grinste.
"Das glaub ich nicht." erwiderte sie knapp und warf mir dabei einen Blick zu. Ich verstand was sie meinte und zuckte nur lässig mit den Schultern. Das war Marys Problem nicht meins. Wenn es ihr hier nicht passte konnte sie ja gehen. Sie war mir egal. Genau und weil sie dir so egal war, bist du in den See gesprungen um sie zu retten. Das kann man nicht zählen. So gefühlslos war ich nun auch nicht, dass ich schon Leuten beim ertrinken zu sah.
Plötzlich rekelte sich Mary in ihrem Bett. Verwirrt blickte sie sich um. Ihr Blick blieb bei mir kleben. Ich spürte wie Hitze meinen Nacken hoch kroch und meine Hände anfingen zu schwitzen. Sofort sprang ich auf und stürzte ins Bad. Dort ließ ich kaltes Wasser über mein Gesicht laufen. Was war das gerade eben? Wieso war mir plötzlich so warm geworden? Ich starrte in den Spiegel. Meine Haarspietzen waren mit Wassertropfen besetzt. Grüne Augen durchbohrten mich. Meine Haut glühte immer noch. Im Winter.
Ich fuhr mir durchs Haar. Was war mit mir los? Es konnte nicht sein, dass ich noch Gefühle für sie hatte. Es durfte nicht sein.

Just a stupid Bad Boy *wird überarbeitet* Where stories live. Discover now