Kapitel 46

5.4K 161 2
                                    

Mary

Ich ließ mich am Schreibtisch zum Boden sinken.
Das konnte nicht sein. Ich konnte kein Gabe besitzen. So etwas gab es hier nicht. Nicht in dieser Welt.
Meine Hand zitterte und prickelte immer noch von der Berührung.
Wie konnte es sein, dass meine Gabe erst jetzt eintrat?
Warum hatte mir meine Mutter nichts davon erzählt?
Wusste sie überhaupt etwas davon?
Lauter Fragen schossen mir durch den Kopf und ich wusste nicht wer sie mir beantworten sollte. Meine Mutter konnte ich nicht mehr fragen. Der Autounfall vor drei Jahren kostete sie das Leben.
Dylan würde bestimmt etwas wissen, doch ihn zu fragen, wäre zu riskant.
Hatte er vielleicht auch eine Gabe? Wenn ja welche wohl. 
"Telepathie." Dylan drückt die Tür auf und kommt mit einen breiten Grinsen ins Zimmer.
Geschockt springe ich auf und drücke mich an den Tisch.
Was zum Henker war Telepathie?
Er schmunzelte. "Gedanken lesen. Ich kann die Gedanken von anderen lesen."
Wäre ich jetzt nicht immer noch in einer Schockstarre würde mir vermutlich die Kinnlade herunter klappen.
"Dann hör auf sie zu lesen." schaffe ich zu sagen und setzte eine wütende Miene auf.
"Warum sollte ich, deine sind besonders interessant. Aber für den Anfang der Reise werde ich wohl darauf verzichten müssen."
"Anfang?" platzt es aus mir heraus.
Dylan nickt grinsend und zieht ein Taschentuch aus seiner Tasche.
Verwirrt schaue ich ihn an, doch als er auch noch ein kleines Fläschchen heraus kramt und ein paar Tropfen auf das Taschentuch tröpfelt, geht mir ein Licht auf.
Grinsend kommt er auf mich zu und ich schiebe mich am Schreibtisch entlang. Immer weiter weg von ihm, als ich plötzlich eine Wand an meinem Rücken spüre und gezwungen bin stehen zu bleiben.
Ich schlage meinen Kopf hin und her, damit er mir das Tuch nicht gegen den Mund pressen kann, doch Dylan packt ihn und hält ihn fest.
Ich versuche mich aus seinem Griff zu befreien, doch er drückt mir schon das Tuch auf meine Nase und auf meinen Mund.
Ich reiße  die Augen auf und blicke in sein hämisch lächelndes Gesicht, bevor mich mein Bewusstsein verlässt.

Just a stupid Bad Boy *wird überarbeitet* Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt