Marc

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Adrian

Ich schlug mit aller Kraft gegen den Sandsack und spürte Schweißtropfen meine Schläfe herunter rennen. Die stickige Luft in der Halle machte mir nichts aus. Auch die offenen Fenster die die kühle Herbstluft herein ließen ignorierte ich. In meinem Kopf war nur das Bild von Claire, wie sie in Marcs Amen lag. Egal was ich tat, die Szene wollte nicht verschwinden. Wie er sie hielt, zärtlich ihre Lippen küsste, seine Hände ihren Körper erkundeten. Erneut schlug ich auf den Sandsack ein, der so weit zurück geschleudert wurde, dass ich ausweichen musste, als er zurückkam. Ein wütender Laut entfuhr mir, als ich mit dem Fuß nach dem Sack trat, der mich plötzlich an Marc erinnerte.

Doch es war nicht der freundliche, Durchgeknallte Marc.

Es war der Marc, der mit Claire was anfing und sich über mich amüsierte.

„Was geht denn bei dir?" Die Stimme von Jack riss mich aus meinen Gedanken. Etwas orientierungslos drehte ich mich um und hielt Ausschau nach dem jungen mit den schwarzen Haaren, die einen leichten Blaustich hatten. Ich schnaubte wütend und pfefferte die Boxhandschuhe in die Ecke.

Mit dem Fuß trat ich noch einmal gegen den Sandsack-Marc.

„Ist dir irgendeine Laus über die Leber gelaufen oder weswegen misshandelst du den Sandsack so?" Jack blieb ein Stück von mir entfernt stehen und musterte mich verwirrt. Wortlos stampfte ich in die Ecke, wo meine Wasserflasche lag und ließ mich an der Wand hinunter gleiten. Ich vernahm ein genervtes Stöhnen von Jack der sich auf mich zu bewegte um sich neben mir niederzulassen.

„Hör endlich auf zu schweigen und sag mir was los ist."

„Claire will Marc heute in die Kiste bekommen", zischte ich, blickte Jack jedoch nicht an.

„Was?", fragte dieser verwundert nach, doch ich nickte nur stur.

„Wieso in Gottes Namen!? Ich meine, dass Marc was von Claire will habe ich schon mitbekommen, aber ich dachte immer sie würde auf die stehen."

„Marc wollte schon die ganze Zeit was von Claire?!", brüllte ich meinen Freund fast an, der mich etwas eingeschüchtert anblickte.

„So ziemlich die ganze Zeit, ja."

„Wieso sagt mir das keiner?!"

Zornig sprang ich auf. Ich konnte nicht hier Rumsitzen, während Claire Schweinereien mit Marc anstellte.

„Es ist doch kein Weltuntergang. Freu dich doch für die beiden", lachte Jack.

Natürlich.

Er konnte lachen.

„Claire will aber nur mit Marc ins Bett um mir zu beweisen, dass sie Marc wirklich mag."

„Jetzt komme ich nicht mehr mit", kapitulierte Jack und blickte mich neugierig an. Müde raufte ich mir die Haare und versuchte einen klaren Kopf zu bekommen.

„Heute Morgen, als ich nach Hause kam, kam Claire an und hat mir gesagt, dass ich ihr helfen muss ein Outfit zu finden. Als ich dann gefragt habe, ob es einen speziellen Anlass gibt, hat sie mir erzählt, dass Marc sie heute Nacht gefragt hat, ob sie mit ihm ausgeht. Sie hat natürlich ja gesagt. Und dann habe ich ihr gesagt, dass sie keinem Jungen zusagen sollte, wenn sie ihn nicht wirklich mag. Dann macht sie ihm nämlich nur falsche Hoffnungen. Und dann war sie der Meinung mir beweisen zu müssen, dass sie es ernst mit ihm meint, indem sie mit Marc schläft."

Eine lange Pause entstand und ich vernahm neben dem Atem von Jack nur der Wind, der leise durch die Halle wehte.

„Adrian?"

Butterfly - Lerne FliegenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora