If I had one wish ➸ Lilo

Kapitel 4 ~ Here for you

L I A M

 „Ähm, also ich mag dich auch, Liam.", gab er etwas schüchtern zurück.

Ich fand es so schön, dass er mich auch mochte, denn ich mochte ihn wirklich gern. Louis war einfach anders als andere. Bei ihm hatte ich so einen Beschützerinstinkt, so als wenn ich ihm bei allem helfen müsste.

Aber da hatte er mir schon gezeigt, dass er meine Hilfe nicht wirklich brauchte. Er konnte sehr stur sein und ließ sich nicht sehr gerne helfen, dass stellte sich im Laufe des Tages heraus. Wahrscheinlich wollt er mir einfach zeigen, dass er nicht so hilflos war, wie er aussah.

Auch wenn Louis im Rollstuhl saß, konnte man mit ihm richtig viel Spaß haben. Er war auch sehr lieb und witzig. Man sollte niemals Vorurteile über einen Menschen haben, man sollte ihn erst besser kennenlernen und dann seine Meinung über diese Person noch einmal überlegen, denn Vorurteile stimmten eigentlich nie. Ich war mir sicher das Louis und ich richtig gute Freunde werden konnten.

Auch die zweite Pause verbrachte ich mit Louis und zeigte ihm den Schulhof, schließlich sollte er hier nicht rumirren. Sonst verbrachte ich die Pausen immer mit Niall, Harry und Zayn, aber sie würden sicher einen Tag ohne mich zu recht kommen und vielleicht würden sie sich auch gut mit Louis verstehen? Man konnte ja nie wissen, aber bestimmt würden sie einen so lieben Menschen auch mögen.

„Liam, auch wenn ich es nicht gerne sage. Kannst du mir bitte einmal helfen?", fragte er und sah mich aus seinen großen, blauen Augen an.

Wir waren mittlerweile an der großen Liegewiese unserer Schule angekommen. Hier saßen, wie jetzt nach den Sommerferien, noch viele auf der Wiese und genossen die strahlende Sonne. Es war heute generell ziemlich warm und auch ich saß manchmal im Sommer hier mit meinen Freunden.

„Mache ich doch gerne. Wobei denn?", fragte ihn.

„Ich würde auch gerne mal auf der Wiese sitzen, wie es hier viele machen. Also könntest du mich vielleicht tragen und dann auf die Wiese setzen? Wenn nicht ist das auch völlig okay und ich kann das dann auch verstehen.", meinte er.

„Natürlich mache ich das. Ich habe damit doch kein Problem dich zu tragen. Warum sollte ich auch?", gab ich zurück.

„Ist es dir nicht peinlich einen anderen Jungen zu tragen, nur weil er zu blöd ist, um es selbst zu machen?", fragte er mich.

„Louis, was denkst du eigentlich von dir? Du kannst da doch gar nichts für, dass du nicht mehr laufen kannst und außerdem macht dich dein Rollstuhl zu etwas ganz besonderem. Du bist nicht so wie jeder andere und das finde ich so toll an dir. Ich mag dich so wie du bist. Vor allem ist es mir doch nicht peinlich einen Jungen zu tragen, besonders nicht, wenn du dieser Junge bist. Ich weiß nicht was das ist, aber ich hab dich schon in mein Herz geschlossen.", sagte ich zu ihm und in seinem Gesicht erschien wieder dieses süße, aber auch schüchterne Lächeln.

„Danke das du so nett zu mir bist Liam, so war noch nie jemand zu mir. Einfach danke, dass du für mich da bist. Ich hatte Angst, dass mich hier niemand mögen würde, aber du magst mich und das bedeutet mir viel.", gab er zurück.

„Natürlich mag ich dich, du bist total nett und lieb. So einen Freund wie dich findet man nur einmal auf der ganzen Welt. So und jetzt setz ich dich endlich auf die Wiese.", meinte ich entschlossen.

Meinen rechten Arm schlang ich sanft um seinen Oberkörper und den Linken vorsichtig um seine dünnen Beine. Sanft hob ich ihn hoch und setzte mich zusammen mit ihm auf die Wiese. Louis ließ ich auf meinem Schoß nieder und ließ meine Arme um seinen Oberkörper geschlungen.

Louis sah irgendwie, auch wenn es mir peinlich war es zu zugeben, niedlich aus. So wie er da gedankenverloren auf meinem Schoß saß und in die Wolken starrte. Mein Blick viel auf seine dünnen Beine, die auf meinen lagen. Sie hatten kaum Gewicht, aber wie auch? Er konnte nicht auf ihnen gehen und daher hatte er an ihnen auch keine Muskeln. Louis war so anders, irgendwie faszinierten. Ich mochte ihn gerne.