Kapitel 18 ~ Sunset

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L O U I S

Gerade wollte ich einmal einen Blick in die Eiskarte werfen, um zu gucken, was ich nehmen sollte, doch statt eines Stück Papier hatte ich eine warme Hand in meiner. Peinlich berührt schaute ich hoch in Liam's hochrotes Gesicht, so etwas peinliches konnte mal wieder nur mir passieren. Schnell schaute ich weg, so wie ich auch meine Hand schnell von seiner nahm.

Ich wusste nicht, was das gerade war. Ich hatte so ein komisches Kribbeln gefühlt, doch ich wusste nicht, was es war. War es etwas Gutes oder doch etwas Schlechtes? Von so etwas hatte ich schon einmal gelesen in einem Roman oder so.

Nach einer kurzen Zeit überlegen, fiel es mir wieder ein. Angeblich war ein solches Kribbeln ein Anzeichen für das verliebt sein, aber ich war nicht verliebt. Liam und ich waren nur Freunde, vielleicht beste Freunde, doch niemals mehr als das. Bestimmt hatte ich mir das Kribbeln nur eingebildet und nicht alles was in einem ausgedachten Buch steht, stimmt auch. Dazu kam die Tatsache, dass ich mich nicht wirklich mit Liebe auskannte. Ich hatte noch nicht einmal meinen ersten Kuss bekommen, was mir manchmal auch peinlich war. Doch wie sollte man einen Kuss bekommen, wenn man längere Zeit nur in seinem Zimmer gesessen hat und nichts getan hat? Es ging nicht wirklich, auch wenn ich kaum eine andere Möglichkeit hatte.

Manchmal hatte ich solche Zeiten in denen ich mein Leben einfach hasste, in der ich dachte, dass ich nutzlos sei in meinem Zustand, so was kam auch heute immer noch manchmal vor. Doch jeder hatte sicher immer mal wieder diese Momente in denen einem alles verloren und unnütz vorkam. Auch wenn ich es manchmal dachte, stimmte es einfach nicht.

Egal wer man war, wie man aussah oder auch ob man behindert war oder auch nicht, in jedem Leben gab es etwas Gutes. Jeder von uns hat einen guten Grund sein Leben zu haben, auch wenn wir es nicht perfekt leben konnten, doch machte nicht gerade das alles noch spannender? Es hatte schon einen Grund, warum wir alle nicht perfekt waren und nicht alles vom ersten Moment an konnten. Auch wenn man denken konnte nutzlos zu sein, jeder hatte eine besondere Begabung und war auf seine Art einzigartig.

Ganz oft hatte ich eine sehr positive Einstellung, doch diese musste ich mir erst selber wieder erarbeiten nach meinem Unfall und der ersten Zeit danach. Ich musste mich an ein ganz neues Leben gewöhnen - früher war ich ganz normal. Nicht auffällig in der Masse, dagegen sah mich heute jeder sofort. Durch meine Schüchternheit spürte ich nicht gerne die Blicke der anderen auf mir. Der Gedanke, dass mich auf der Straße jeder ansah war einfach nicht aus zu halten, am Anfang war es so schlimm, dass ich nie wieder auf die große Straße wollte.

Allein rauslassen wollte mich meine Mutter aber generell nicht, doch ich wollte es auch nicht, Ich hatte Angst, mir würde etwas passieren und wenn man im Rollstuhl saß, konnte sicher viel passieren, besser ich würde es mir nicht in meinen Gedanken ausmalen.

Auch heute vor dem Fußballspiel wollte mich meine Mutter nicht alleine loslassen, deswegen hatten mich Zayn und Niall auch abgeholt. Da konnte gar nicht passieren. Vielleicht war meine Mutter nur selber etwas erstaunt, dass ich so schnell Freunde gefunden hatte, da ich eigentlich nicht sehr Kontaktfreudig war.

Ich selber aber hatte auch nicht daran gedacht hier so viele Freunde finden zu können. Geträumt hatte ich von einem Freund eigentlich nur, das hätte mir völlig gereicht und jetzt hatte ich vier tolle Freunde. Doch ich hatte alles nur dank Liam. Ohne ihn würde ich hier nicht so super klar kommen und ich war mir zu mehr als einhundert Prozent sicher das ich ihn von den vieren am aller liebsten mochte. Er hatte mich hier sofort aufgenommen und mich als den Menschen akzeptiert, der ich wirklich war. Ich wusste, dass ich ihm auch nach kurzer Zeit alles anvertrauen konnte und mit ihm sprechen konnte. Er bedeutete mir so viel, er war einfach ein perfekter bester Freund für mich.

If I had one wish ➸ LiloWhere stories live. Discover now