Kapitel 11 ~ Old Memories

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L I A M

Er rollte zu der Haustür und öffnete diese dann mit seinen Hausschlüssel. Ich folgte ihm in den kleinen Bungalow, wo Louis erst einmal seine Jacke auszog und an die Garderobe hing. Erst jetzt fiel mir auf, dass er relativ muskulöse Arme hatte, aber er bewegte sie schließlich auch sehr viel.

Bevor er bemerkte, dass ich ihn anstarrte, guckte ich lieber auf die Bilder, die hier im Flur hingingen. Eines war ein schon etwas älteres Familienbild, wo auch noch ein Mann stand, sicherlich war es Louis Vater. Alle auf dem Bild sahen aber sehr glücklich aus, wie alt es war konnte ich nicht schätzen, so um die fünf Jahre wahrscheinlich. Für mich war es natürlich auch ein ungewohnter Anblick Louis stehend zu sehen, aber er vermisste es sicherlich sehr. Er hatte das alles nicht verdient und ich wollte, dass er trotzdem glücklich war.

"Liam? Noch da?", fragte mich Louis und holte mich aus meinen Gedanken.

"Ähm ja, sorry. Ich war gerade ganz wo anders.", meinte ich peinlich berührt.

"Ist schon okay, ich hab gesehen, dass du dir die Fotos angesehen hast. Aber dazu hängen sie hier schließlich,gab er leicht lachend zurück.

"Stimmt, aber weißt du, du warst echt süß, als du kleiner warst.", sagte ich und wurde leicht rot, als ich realisierte, was ich gerade gesagt hatte.

"Danke, ähm, du sicher auch.", meinte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf.

Ich ging und Louis rollte zu seinem Zimmer, aber auf dem Weg sah ich noch weitere Bilder. Ganz besonders mochte ich eines wo Louis im Schwimmbad war und nicht nur weil er oberkörperfrei war, er sah so glücklich aus. Sein Lächeln war breiter und seine Augen strahlten förmlich vor Begeisterung. Natürlich lächelte Louis jetzt auch immer wieder, aber so glücklich hatte ich ihn noch nicht gesehen.

"Du magst schwimmen sehr oder?", fragte ich ihn.

"Ja, da hast du recht. Ich würde gerne wieder schwimmen gehen können, aber Fußball liebe ich auch sehr.", sagte er und wurde zum Ende hin leiser.

"Dann gehen wir am Wochenende mal zusammen schwimmen, okay?", gab ich zurück.

"Ähm, Liam, ich bin querschnittsgelähmt. Wie soll ich denn schwimmen gehen? Es ist unmöglich.", meinte Louis mit einem verwirrten Ausdruck im Gesicht.

"Nichts ist unmöglich und natürlich kannst du nicht richtig schwimmen, aber ich kann dich doch tragen.", gab ich zurück.

"Tragen? Liam, die Idee ist doch verrückt, dass alles wird niemals klappen können.", sagte Louis.

"Komm schon, Louis, wir können es doch ausprobieren und sonst gehen wir auch wieder sofort da weg. Ich bin mir aber sicher, dass es klappen würde und du dann Spaß hättest. Bitte lass es uns probieren. Ich verspreche dir auch, dass ich nicht von deiner Seite weichen werde, du kannst mir vertrauten.", meinte ich zu ihm.

Louis biss sich nachdenklich auf die Lippen, was echt süß aussah. Ich war von mir selber erschrocken, was ich da dachte, aber ich wusste doch auch nicht, was mit mir los war. Für Louis hatte ich immer so einen Beschützerinstinkt, dazu wollte ich, dass er Spaß hatte und glücklich war. Doch das alles war doch nicht normal. Ich würde gerne wissen, warum es so war, aber für mich war Louis ein ganz besonderer Mensch, auch wenn ich ihn noch nicht lange kannte, bedeutete er mir sehr viel.

"Okay, dann komme ich mit, aber denk daran, ich tue das nur weil du mich so lieb gefragt hast. Ich hab nur Angst, dass mich alle dumm angucken. Es ist einfach ein komisches Gefühl, welches ich nicht mag. Es wäre schöner, wenn ich ganz normal wäre, nicht auffallen würde in einer großen Masse an Menschen. Doch ich tue es ohne es zu wollen.", gab er seufzend zurück.

If I had one wish ➸ LiloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt