Kapitel 5 - Secrets And Lies

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"Ich glaube, ich schulde dir echteine Erklärung." Wir gehen einmal quer durch den Palast, bis zu dem Wohnzimmer, wo wir auch die letzten Male waren.

"Ja. Da liegst du goldrichtig." Ich beantworte Caydens Feststellung mit einer einfachen und ehrlichen Aussage.

"Es ist kompliziert... Eine lange Ereigniskette eben", sagt er kritisch.

Ich verdrehe meine Augen. "Ich liebe dich. Und ich will Antworten. Außerdem würde ich dich nicht verlassen."

"Na gut." Sein Atem zittert. "Irgendwann brachte Clara ihren neuen Freund mit hier her. Irgendwie erschien er mir auf Anhieb seltsam, aber was sollte ich schon machen? Wie auch immer, der wichtige Teil ist eher, dass ich damals sehr unglücklich war und er, ich glaube sein Name war Lucas, war ein Dealer. Ich stellte irgendwann fest, dass ich mit Drogen die Gefühle betäuben konnte. Das war eine echt beschissene Situation, in die ich da hineingeraten bin. Als ich dann auch noch gemerkt habe, dass ich im sexuellen Sinne nichts mit Mädchen anfangen kann... Es kam wirklich alles auf einmal. Alexander auch."

Cayden sagt eine Weile nichts mehr. Das kann es doch nicht gewesen sein, oder?

"Und?", hake ich nach und fühle mich aufdringlich.

Cayden zuckt mit den Schultern. "Ich glaube, dass ich dir gesagt habe, dass ich abhängig war, ist erstmal genug."

Und wieso sollte ich ihn jetzt hassen? Ist ja nicht so, dass er jemanden umgebracht hat oder so. Okay, klar, Drogen sind scheiße, aber Cayden ist so, wie er ist. Seine Vergangenheit hat den wundervollen Menschen aus ihm gemacht, der er heute ist.

Cayden macht einen besorgten Eindruck, was wohl daran liegt, dass ich schon seit einer Weile nichts mehr gesagt habe.

"Shawn, ich will, dass du weißt, dass ich clean bin. Ich sage nein zu Drogen."

Ich grinse, wenn auch etwas entgeistert. "Cayden, das habe ich nicht anders erwartet. Ja, ich weiß, dass ich manchmal etwas schwer von Begriff bin, aber das war klar. Und außerdem... Wenn man mit Drogen spricht, ist es eh schon zu spät." Hoffentlich ist verständlich, dass letzteres ein Witz war.

"Oh Gott." Cayden sieht erleichtert aus. "Ich bin froh, dass du Streber das mit Humor nimmst."

Plötzlich vibriert mein Handy und als ich draufschaue, ist eine WhatsApp von Maisie zu sehen.

Bist du wirklich bei Cayden? In letzter Zeit bist du sehr oft weg und du gehst mir aus dem Weg. Glaube ich zumindest... sorry, wenn ich paranoid wirke. Ich will nur, dass du mit mir sprichst wenn was ist, ich mach mir Sorgen.

Ich versichere ihr, dass ich bei ihm bin und entschuldige mich dann bei Cayden für die Unterbrechung unseres Gesprächs.

"Alles gut, ich war fertig", versichert Cayden mir und wie aufs Wort kommt Clara auf ihren High Heels durch die Tür stolziert. "Hallo! Will jemand Wein?"

Nach Caydens Erzählung komme ich mir irgendwie seltsam vor, wenn ich sie ansehe. Ich denke, daran muss ich mich wohl gewöhnen.

"Gerne", antworte ich sofort, was wohl daran liegt, dass ich Maisies Vertrauen gerade aufs Übelste ausnutze und Cayden irgendeine schwere Vergangenheit hat und ich bis jetzt nur an der Spitze des Eisbergs kratze. Noch ist die Titanic nicht gesunken. Und hoffentlich ist die Titanic nich metaphorisch unsere Beziehung. Vielleicht ist es ja nur ein kleiner Eisberg, an dem das Schiff problemslos und friedlich vorbeiziehen kann.

Clara geht zum Schrank und holt zwei große Weingläser, nachdem sie die Flasche auf dem Tisch abgestellt hat. Hier wird echt viel Alkohol getrunken, besonders für einen Haushalt, wo jemand lebt, der süchtig war. Naja, ist seine Sache, aber damit setzt er bestimmt einiges aufs Spiel.

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