Bonuskapitel: The Story (10)

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Shawn POV

„Mann, besagt der blöde Brauch nicht nur, dass der Bräutigam die Braut nicht in Brautkleid sehen darf? Ich will zu Cayden. Mein Anzug ist ja offensichtlich kein Kleid."

Maisie schüttelt den Kopf. „Nein. Also doch. Aber du kannst nicht zu ihm. Das ist so viel romantischer wenn man sich dann erst am Altar sieht. Vielleicht bringt es euch ja doch irgendwie auch Glück. So was ist doch immer gut."

Ich verstehe ja nicht so ganz, was genau daran romantisch sein soll, aber gut. Abgesehen davon, gehen wir nichtmal vor den Altar, sondern heiraten nur Standesamtlich. Alle von Caydens Vorfahren haben im Westminster Abbey geheiratet und es ist ja auch wirklich schön da, nur die waren alle gläubig und in einer heterosexuellen Beziehung. „Gegen dich habe ich eh keine Chance, Maisie. Da muss ich wohl oder übel durch."

„Komm schon", sagt sie, „In einer halben Stunde seht ihr euch doch wieder."

Ja, okay. Das ist auch wieder wahr. Wenn ich das nicht verkrafte, ist das ziemlich ungesund. Wobei genau das zu unserer Trennung danals beigetragen hat. Wir haben kaum Zeit zusammen gehabt und schwups war ich in einem Kriegsgebiet und in einen Angriff verwickelt, wonach ich dumme Dinge gesagt habe. Kein Wunder, dass Cayden daraufhin auch dumme Dinge getan hat. „Findet dein Freund es eigentlich okay, wenn du ihn mit den ganzen Leuten da draußen alleine lässt? Er kennt hier doch keinen."

„Ich sehe was du da tust, Shawn Dylan. Lenk jetzt nicht vom Thema ab, er kommt sehr gut klar. Das sollte er auch, wenn er sich mehrere Abende die Woche am Bühnenausgang mit unzähligen fremden Leuten rumschlägt." Sie lächelt. Mit den beiden haben sich echt zwei gefunden. So wie sie über ihn redet, kann man wirklich sehen, dass er Maisie viel bedeutet. Der Gute kann sich glücklich schätzen, denn er hat eine echt tolle Freundin. „Heute bin ich nur für dich da. Ich bin immerhin deine Trauzeugin. Damit kommt er schon klar. Sehr gut bestimmt."

So wie Maisie auf mich aufpasst habe ich wohl keine Chance, Cayden auch nur vor der Trauung irgendwie nahe zu kommen.

„Sehe ich denn auch gut aus?" Wahrscheinlich habe ich ohr diese Frage heute schon tausend mal gestellt, aber ich will einfach, dass es perfekt wird. „Das Einstecktuch hab ich dich voll komisch gefaltet, kannst du mir das bitte neu machen?"

Maisie rollt die Augen. „Shawn, alles ist gut. Du siehtst blendend aus. Außerdem weißt du genau, dass ich keinen Plan habe, wie man so ein Ding faltet. Ich kann dir auch keine Krawatte ider Fliege zubinden, sicherlich wird es nicht besser, wenn ich irgendwas an deinem Outfit anfasse. Beruhig dich. Es wird alles ganz toll."

Nach ein paar weiteren Versuchen, mich vor dem Durchdrehen zu bewahren, müssen wir los. Die Trauung geht los. Wir gehen zu meinen Eltern, die vor der Tür des Saals warten, den wir gemietet haben. Meine Mum nimmt mich in den Arm. „Schatz, ich kann gar nicht glauben, dass du heute wirklich heiratest! Dein Dad und ich, wir hatten ja zwischenzeitlich mit Cayden unsere Schwierigkeiten, aber wir haben uns eben nichmal mit ihm unterhalten und du hast dir da wirklich einen guten Jungen herausgesucht. Ich bin so stolz auf dich."

„Ich auch, Shawn", sagt Dad und wendet sich dann an Maisie: „Und wir beide gehen jetzt mal da rein."

Sie lächelt. „Es ist mir eine Ehre, Scott."

Sobald sich die Tür öffnet, beginnen die Musiker, die wir arrangiert haben, zu spielen. Den Kanon in D von Johann Pachelbel. Mehr Klischee geht wohl kaum, aber das Lied ist einfach wunderschön und passt nun mal perfekt auf eine Hochzeit. An manchen Klischees ist eben doch was dran.

Royal Bad Boy [boyxboy]Where stories live. Discover now