Kapitel 21 - Pray

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Ich renne in meinen Schlafsachen durch den Palast, wie ich noch nie in meinem Leben gerannt bin. Da war dieser Anruf von Clara. Irgendwas stimmt mit Cayden nicht. Ihm geht es wohl schlecht und er macht irgendwas sehr dummes.

Als ich in das Zimmer komme, hält Clara seine Hande fest und Cayden versucht sie wegzustoßen, aber sie lässt nicht locker. Beide weinen und Clara schreit Cayden hysterisch an. "Du Vollidiot! Glaub' ja nicht, dass ich dich das machen lasse! Schau' doch an sie Wand! Da hängt das Ding, das du bekommen hast nachdem du zwei Jahre frei von Drogen warst! Das hat dich bisher doch auch immer motiviert! Aua, du tust mir weh! Finger weg von den Zeug, woher hast du das überhaput? Ich dachte du wärst clean!" Dann entdeckt Clara mich. "Oh Gott, Shawn, komm' her und mach irgendwas!"

Scheiße. Vor Cayden liegt ein Päckchen mit irgendeinem weißen Zeug und daneben steht eine Flasch Wodka.

"Okay, Clara, ich nehm dir deinen Bruder ab und du bringst das Zeug da weg." Ich deute auf den Tisch vor Cayden. Sie nickt und gehe zu ihr und Cayden. Vorsichtig lege ich meine Arme um ihn und drücke ihn fest an mich. "Wehe du wagst es das Zeug auch nur anzufassen. Wir können dir anders helfen, denke ich." Auf einmal legt Cayden seinen Kopf in meine Schulter und aus dem eher schreienden Weinen wird ein herzzerreißendes Schluchzen, bei dem ich aufpassen muss, dass ich nicht auch gleich anfange mit ihm zu heulen. Ich schaue zu Clara, die den Wodka und die Drogen aus Caydens Zimmer bringt.

"Schatz, ich bin ja da. Wir setzen uns jetzt und du erzählst mir alles. Schon vergessen, wir haben doch beschlossen über alles zu reden und gestern war so ein schöner Abend."

Ich führe Cayden, der ziemlich krass zittert zu seiner Couch. Er setzt sich und starrt nur ins Nichts. Also nach Alkohol riecht er schon mal nicht.

"Clara!", rufe ich nach ihr, "Hat er schon irgendwas genommen?"

Sie kommt wieder zu uns. "Nee, was ich hier an Drogen sehe ist nur das was ich rausgebracht hab und das war noch alles zu. Als ich gekommen will, wollte er den Wodka gerade aufmachen. Ich lass' euch mal alleine. Du hast bei ihm in ein paar Minuten mehr bewirkt als ich schon die ganze Zeit."

Ich nicke und nehme dann Caydens Hand. "Du musst mit mir reden, wir machen uns ernsthaft Sorgen. Ist es wegen deinem Dad, ist es weil du so viel in der Presse bist, oder liegt es daran, dass ich vorgeschlagen habe, dass wir uns outen?"

Cayden starrt immer noch Löcher in die Luft, aber damit, dass er manchmal einfach nicht redet, kenne ich mich ja mittlerweile aus, nur dieses Mal ist er besonders hartnäckig.

"Komm' schon, sag' bitte etwas, damit ich weiß, dass du noch am Leben bist. Du machst mir so langsam irgendwie Angst."

Vielleicht zeigt er ja irgendeine Reaktion, wenn ich völlige Scheiße rede.

"Also gestern, da war ein Einhorn und ganz viele Regenbögen in meinem Zimmer und dann ist ein Drache gekommen...Hörst du mir überhaupt zu?"

Er schaut zu mir. Gut. Wir machen Fortschritte.

"Okay, ich will das Zeug, dass du hattest", sagt er.

Oh nein. Ich schüttele den Kopf. "Ich hab' nichts genommen, das war nur um zu sehen, ob du noch am leben bist. Schön zu wissen, dass du noch sprechen kannst." Er dreht sich wieder weg. "Nein, Cayden. Das ist jetzt nicht dein Ernst! Ich will dir wirklich helfen, nur so wird das nichts."

Royal Bad Boy [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt