Kapitel 24 - You & I (Nobody In The World)

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Ich liege neben Cayden in seinem Bett. "Findest du nicht auch, dass wir etwas nachhelfen sollten? Schau dir Clara und Maisie an. Sie werden so beide nicht glücklich."

Cayden steht auf und zieht sich eine Jeans über. "Wir haben es versucht."

"Nicht genug." Hilfesuchend schaue ich zu ihm. Wir vier waren eine Gruppe. Ich will das nicht verlieren. Nicht wegen einem vollkommen überflüssigen Streit. Und ich bin mir sicher, dass Cayden das auch so sieht. Er verdreht jedoch nur die Augen. "Das ist jetzt zwei Wochen her und sie wollen immer noch nicht reden. Vielleicht brauchen sie einfach noch Zeit, oder wollen sich wirklich nicht vertragen. Wir können auch nicht mehr machen, als ihnen zu sagen, wie toll es wäre, wenn sie reden und sich vertragen."

Er hat ja Recht, aber ich will die Hoffnung trotzdem nicht aufgeben. Aber darüber will ich jetzt nicht mit Cayden diskutieren. "Zieh' deine Hose wieder aus und komm zurück ins Bett. Bitte!"

Anstatt das zu machen, worum ich ihn gebeten habe, nimmt er ein blaues Hemd in die Hand. "Sorry, Schatz. Das Interwiev mit dieser blöden Zeitung. Ich würde ja auch gerne noch ein bisschen weitermachen, aber ich muss gleich los."

Bald ist so ein Festival um Claras und Caydens Dad zu ehren, weil bald sein 20-jähriges Jubiläum auf dem Thron gewesen wäre. Gefühlt eine Million Nachrichtendienste wollen die neusten Infos. Welche Promis kommen werden, was Clara tragen wird und anderes überflüssiges Zeug. Dabei vergessen sie den eigentlichen Hintergrund.

Als Cayden dann geht, telefoniere ich kurz mit meinen Eltern und habe dann ein längeres Telefonat mit Maisie. Sie glaubt immer noch, dass es besser für alle ist, wenn sie nicht mehr mit Clara redet. Irgendwann kommt dann endlich Cayden wieder. "Shawn! Schatz! Ich habe eine tolle Idee!"

Skeptisch hebe ich eine Augenbraue. "Ach ja, und die wäre?"

"Ich glaube ich habe die perfekte Möglichkeit gefunden um der Welt meinen wundervollen Freund vorzustellen!"

Mein Herz macht einen Sprung. Wir müssen uns vielleicht bald nicht mehr verstecken.

"Die Feier wegen meinem Vater! Der Reporter wollte wissen, ob Clara uns vielleicht jemanden vorstellen wird und da war es mir plötzlich so klar. Da werde ich ja eh eine Rede halten, warum nicht auch erwähnen, dass ich einen Freund habe?" Er ist ganz aufgeregt.

"Die Idee ist super!"

Cayden nimmt mich in den Arm und gibt mir einen Kuss. "Ich rede nochmal mit den Presseberatern und den Veranstaltern und dann ziehen wir das durch." Er strahlt vor Freunde. "Clara hat nichts dagegen und Victors verdrehte Meinung interessiert mich nicht."

Ich grinse ihn verschwörerisch an. "Also ich bin ja der Meinung, das sollten wir feiern...vielleicht im Bett oder so..."

"Oder so?" Cayden lacht. "Wenn du das so siehst können wir gerne auch woamders hingehen. Ich kenne da genug Orte." Jetzt zählt er alles mögliche auf, aber schlussendlich bleiben wir doch hier im Zimmer. Wobei ich nicht glaube, dass Hamley's, nachdem es abends geschlossen hat, ernst gemeint war. Das ist ein Spielzeugkaufhaus, wie krank wäre das denn bitte?

***
"Shawnie?" Ich höre eim Klopfen. Cayden steht auf und geht zu Tür. "Oh Gott, was machst du denn hier? Ich hätte dich hier ehrlich gesagt nicht erwartet." Er umarmt Maisie. "Warte ich zieh' mir mal was ordentliches über."

"Ja." Sie kommt zu mir ans Bett, aber schaut weiterhin zu Cayden. "Übrigens: Gott ist vielleicht ein bisschen übertrieben. Einfach nur Maisie hätte auch gereicht."

Irgendwie geht es ihr heute besser. Das ist gut. "Wie kommt's, dass du hier bist? Ist es wieder besser mit Clara?"

Sie schüttelt den Kopf. Wäre ja auch zu schön gewesen. "Shawn, du warst schon seit über einer Woche nicht mehr in der Uni. Ich hab meine Notizen dabei, aber ich kann nicht due ganze Zeit für dich mitschreiben. Außerdem sind bald wieder Prüfungen." Oh, das ist schon so lange her, dass ich nicht mehr in einer Vorlesung war? Und ich hab es nicht mal mehr gemerkt. Ich sollte mir glaube ich mal die Frage stellen, ob ich wirklich Studieren will. So viele wollen Medizin studieren und ich nehme es kaum ernst, und wenn dann erst herauskommt, dass ich mit dem Prinz zusammen bin... Ich glaube ich kann das Studium vergessen. Zu was soll ich denn noch Arzt werden? Cayden wird mich niemals in den Irak lassen um im Krieg Verlwtzten zu helfen und in einem Krankenhaus könbte ich nicht arbeiten, weil ich als Representant der royalen Familie hier bin. Ich werde auch schon auf andere Weise Geld kriegen. Ich hab ja Cayden. Und ich werde nicht zulassen, dass uns jemals etwas trennt. "Ich glaube ich schreibe mich aus den Studiengang aus. Es hat doch keinen Sinn."

"Aber Medizin war doch immer dein Traum!" Maisie sieht mich überracht an.

"Ich weiß es nicht. Zumindest nicht mehr. Im letzten halben Jahr bin ich ein komplett anderer Mensch geworden und die Veränderung ist noch nicht abgeschlossen, denke ich." Zum ersten mal wird mir richtig bewusst, dass es kein zurück mehr gibt. "Ich habe mein Leben versucht nach dir zu richten, Maisie. Ich wollte dich einfach nicht verlieren und war deshlb feige und habe mich schlecht verhalten. Heute bin ich selbstsicherer und deutlich lockerer, was Sex angeht. Zu allem habe ich herausgefunden, dass ich bisexuell bin und heute habe ich einen unglaublichen Freund, den ich von ganzem Herzen liebe. Medizin ist nicht mehr mein Traum. Jetzt habe ich Cayden. Und das ist viel besser."

"Oh, Shawn mein Schatz", sagt Cayden, "Ich liebe dich."

Gerade als ich antworten will, klopft es wieder an der Tür. Dieses Mal kommt Clara hereingestürmt, doch als sie Maisie erblickt, bleibt sie sofort stehen und dreht wieder um. "Sorry, ich wusste nicht das du da bist... Ich.. Ich... Ach ist ja egal. Ich gehe wieder. Tut mir Leid, ich wollte nicht stören."

So wie Clara da mit Maisie spricht und die ganze Situation gerade überhaupt ist einfach zu viel. Mein Magen zieht sich zusammen und ich merke erst, dass ich wie zwanghaft auf meiner Unterlippe beiße, als Cayden mich antstupst und mit dem Daumen meinen Mund berührt. Es tut einfach nur weh, Clara und Maisie so zu sehen.

"Warte." Kurz bevor Clara wieder weg ist, wird sie von Maisie aufgehalten. Mein Herz setzt einen Schlag aus. "Können wir vielleicht nochmal reden? Ich hab eventuell überreagiert und ich vermisse meine beste Freundin. Lass' uns einfach nur Freunde sein. Nicht so eine seltsame Beziehung. Sonst würde das doch nur nochmal schief gehen."

"Ich vermisse dich auch." Clara beginnt zu weinen. "Es ist nur verdammt schwer. Ich habe so einiges nach dem... Streit verstanden. Ich habe mir falsche Hoffnungen gemacht, ich habe selbstsüchtig gehandelt und ich glaube, ich habe dich nicht vertraut. Können wir uns wieder vertragen?"

Maisies Hände zittern und sie beginnt an ihrem Daumennagel zu kauen. Ich versuche sie davon abzuhalten, da ich genau weiß, dass sie sich so angesträngt hat, es sich abzugewöhnen. "Ich vermisse dich auch, Clara. Es ist nur... Ach, egal."

Die Spannung steigt, als Clara eine Weile nichts sagt und mit sich ringt. Anstatt ihr zu antworten, umarmt sie Maisie nur zögerlich. "Danke."

Und doch ist zwischen den beiden eine unübersehbare und doch unsichtbare Mauer, die verhindert, dass Clara und Maisie wieder wirklich Freunde sind, aber ich bin mir sicher, trotz all der Probleme, sie können es schaffen.

(Song: "You & I (Nobody in the World)" - John Legend)

Royal Bad Boy [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt