Kapitel 18 - Whatever It Takes

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"Es ist mir eine Ehre, dass Sie alle so kurzfristig erscheinen konnten."
Clara lächelt die Leute an, die um sie an dem Tisch sitzen.

Eigentlich dürften Maisie und ich nicht zuhören, aber wir sitzen aif Claras Wunsch hin bei Eric, dem Chef des Sicherheitsdienstes des Palastes, im Büro und schauen der Konferenz der wichtigsten Menschen von Groß Britannien zu. In dem Raum sind der Premierminister, Victor, Clara, Cayden und irgendwelche königlichen Berater, genauso wie ein paar Sicherheitsleute, unter anderen natürlich Daniel.

Es werden Dinge besprochen wie zum Beispiel Claras Krönung, die Beerdingung des Königs und ein paar andere Dinge.

"Okay", sage Clara irgendwann, "Kommen wir jetzt noch zu einem Punkt, der mir sehr wichtig ist. Mein Bruder."

Victor kann sich natürlich nicht verkneifen, eine dumme Bemerkung zu machen. "Wäre wohl besser wenn die Schwuchtel da bleibt wo sie jetzt ist."

"Arschloch!" Ich trete gegen einen Stuhl und Eric schaut mahnend zu mir. Caydens Onkel kann von Glück reden, dass ich nicht dort bin.

Cayden selbst bleibt ruhig, auch Clara wirkt entspannt. Ich bewundere die beiden für diese Selbstbeherrschung.

"Also", sagt Clara und schaut in die Runde, "Er ist der erste in der Thronfolge. Sein ganzes Leben lang wurde er fernab von Presse und irgendwelchen Veranstaltungen großgezogen, doch wir sind beide der Meinung, es ist an der Zeit der Welt meinen wundervollen, kleinen Bruder vorzustellen."

Der Premierminister räuspert sich. "Ihr Onkel sagte, Mr Whitechapel wäre...schwul." Das klingt so, als ob es eine Beleidigung wäre. "Stimmt das, wenn ja, wie wollen sie damit umgehen?"

Warum?! Warum wird immer so ein großes Ding daraus gemacht? Es juckt doch auch keinen, wenn man hetero ist. Manchmal verstehe ich Menschen nicht. Homosexualität ist ja eigentlich nicht mal gegen die Natur. Im Tierreich kommt es auch vor. Menschen schaffen es einfach nicht, es zu akzeptieren, dass manche Leute eben lieben, wen sie lieben. Auch Clara ist anzusehen, dass sie sich ein Augenrollen und einen Vortrag über Akzeptanz verkneift. "Ich möchte, dass mein Bruder die Chance bekommt, sich selber zu diesen... Aussagen äußert."

Cayden nickt. "Es ist wahr. Ich bin schwul. Und ja, ich habe auch ein wundervollen Freund. Nur ich will vorerst nicht, dass er von Paparazzi belästigt wird oder dass irgendwelche schwulenfeindlichen Typen meinen, ihn beleidigen zu müssen. Außerdem möchte ich auch erstmal nichts über meine Sexualität bekanntgeben. Ich denke es ist erstmal genug, dass ich überhaupt existiere." Die Politiker im Raum atmen scharf ein und Clara lächelt. "Es ist mein Leben und sonit auch meine Entscheidung, wen ich liebe und wer das weiß. Alles zu seiner Zeit. Und hierfür ist es noch zu früh."

Es gibt keine Diskussion. Auch wenn offensichtlich einige im Raum mit der Situation ein wenig überfordert sind, akzeptieren alle Caydebs Entscheidung. Und Victor sitzt nur genervt da. Es ist an der Zeit, dass er endlich mal kapiert, dass er ein Arschloch ist und seine Meinung doch schon ein bisschen verklärt und so gar nicht 21. Jahrhundert ist.

"Ich werde heute Abend nach den Nachrichten zum Volk sprechen und ihnen alles wichtige mitteilen. Lassen Sie das mein Problem sein. Ich werde mich um alles kümmern."

Ab diesem Punkt werden nur noch die allerletzten formalen Dinge geregelr und dann verabschieden sich die Mitglieder der Runde.

Cayden verlässt recht schnell den Raum, sobald es ihm möglich ist. Faszinierend, was man alles auf den Überwachungskameras sehen kann. Auf einmal fällt mir eine Frau auf. Sie ist etwa an die vierzig, aber ich müsste lügen, wenn ich nicht sagen würde, dass sie sich verdammt gut gehalten hat und immer noch ziemlich gut aussieht. Aber warum macht keiner Anstalten, dass sie einfach so im Palast herumspaziert, wenn so viele wichtige Leute da sind?

Royal Bad Boy [boyxboy]Where stories live. Discover now