Kapitel 30 unwissend

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POV Anne

Ich lag auf dem Sofa im Hotel Zimmer. Auch wenn Hick mir gesagte hat, es sei okay für ihn auf dem Sofa zu schlafen. Ich sollte mit Jack das Bett teilen. Aber ich konnte nicht. Ich brauchte Zeit für mich. Ich starrte nun einfach regungslos die Decke an. Mir ging Elsa nicht aus dem Kopf. Als wir gingen, sah sie nicht wirklich gut aus. Als ob sie etwas in sich unterdrück. Überhaupt immer wenn ich mal kurz zu ihr geschaut habe, war sie so fake? Kann man das so sagen? Ich hatte sie mir anders vorgestellt, nachdem was Hicks gesagt hat und unseren Gesprächen. sie war einfach so still? Und sie war die einzige die Hicks zum bleiben zu überreden. Nur zu schade das Hicks so ein Steuerkopf öfters ist. Ich wollte ihr helfen, das war klar. Sie und Hicks passen einfach zusammen. Sie sind für einander geschaffen. Aber sie sehen es wohl nicht. Ich hörte jemanden flüstern: ,,Anne, bist du noch wach?" Ich antwortete aber nicht darauf. Ich log nicht, aber ich konnte einfach nicht wirklich was sagen. Mein Hals war wie zugeschnürt. Ich hörte schritte, und etwas quietschte leise. ,Hicks sollte mal seine Prothese ölen', dachte ich mir. Die Tür öffnete sich und ging wieder zu. ,War klar, das er sich wieder raus schleicht', es war einfach so typisch. Ich nahm mein Handy und sah eine nachricht. Aber von wem wusste ich nicht. Mir war das auch egal. Aus Unwissen schickte ich Elsa zwei Lieder. Vielleicht versteht sie was ich damit meine. Ich dachte einfach nicht wirklich nach, wie sonst immer. Ich hoffte einfach nur darauf. Die zwei Lieder waren von früher. Noch bevor ich Jack und Hicks kannte. Aus einer Zeit die ich vergessen sollte. Ich tue auch alles um es zu vergessen, aber ich konnte es nicht. Was sie mit mir gemacht hatten. Was er mit mir gemacht hat. Unverzeihlich. Aber niemand machte es was aus, keiner wusste davon. Nicht mal Hicks und Jack wissen davon so richtig. Sie wissen nicht mal wirklich seinen Namen, da ich ihn immer Stupid nannte. Selbst jetzt erinnere ich mich an so gut wie alles. Jedes kleinste Detail, fast. Aber ich fühlte nichts. Wenn ich an ihn dachte kam etwas in mir hoch und danach ist dieses nichts. Unendliche Leere. Keine Tränen, keine Übelkeit einfach nichts. Langsam verschwand alles. Langsam verschwanden diese Bilder. Aber auch nur langsam. sehr langsam. Aber das war gut, es scheint zu wirken. Vor meinen Augen wurde es schwarz, aber ich hatte mein Bewusste sin noch. Jedes Zeitgefühl war auch weg, wie diese Bilder, Erinnerungen. Einfach weg. Da bemerkte ich wie jemand seinen Kopf auf meine Brust legte. Ein warmes Gefühl durchzog mich. Ein Gefühl von Liebe, wärme und Geborgenheit. Jack trat in meine Gedanken und damit auch all unser Lachen und die guten Gefühle. ,,Ich liebe dich, okay?", hörte ich. Ich öffnete meine Augen. Ich sah das Jack auf mir lag. Ich legte meine Arme um ihn und sagte: ,,okay, ich liebe dich auch." Er löste sich von mir und legte sich auf den Rücken. Ich legte mich auf ihn. Seine Arme hielten mich fest. Ich hörte sein Herz ruhig schlagen. Es beruhigte mich jedes mal wieder.  Es herrschte ruhe, aber das war auch gut so. Wir brauchten keine Wort, manchmal zu mindestens und schon gar nicht jetzt. Fast wäre ich eingeschlafen, aber Jack ruinierte das, als er sagte: ,,Hicks ist schon wieder da. Um ihn brauchst du dir keinen Kopf zumachen." Ich nickt leicht und versuchte wieder zu schlafen. Aber ich war froh das zu hören. Hicks war in Sicherheit. Ihm kann nichts passieren, genauso wenig wie mir und Jack. Und es war gut so. ,,Wowarerdenn?", fragte ich schon schlaftrunken. Jack küsste meinen Vorderkopf und sagte: ,,Sag ich dir morgen. Schlaf jetzt süße." Ich machte meine Augen wieder zu und schlief auch bald ein. Aber ich träumte nichts gutes, mal wieder. Ich war zurück, als 13 Jährige mit dem Jungen, Stupid. Es passierte wieder und wieder. Es gab kein entkommen. Er tat es. Er ist schuld daran. Wegen ihm wollte ich nicht mehr sein. Was er tat. Was er schrieb. Im Schlaf weinte ich, wieder. Aber diesmal weinte ich auf Jack, der zum glück ein T-Shirt an hatte. Es war trotzdem nicht so schön, als ich am nächsten morgen aufwacht und das erfuhr. Jack war schon wach, aber er sagte nichts. Warum sagte er nichts? Ich setzte mich auf und wischte den Rest von Tränen weg. Jack stand nur auf und zog sich ein frisches an. Er war ruhig, zu ruhig. Und dann war Hicks auch noch so. Beim Frühstück redete keiner ein Wort. Ich wusste nicht was los war, aber was sollte ich schon sagen? Ich konnte keinen vom beiden in die Augen sehen. Es war zuviel. Er war zuviel. Ich weiß nicht mal wie ich auf ihn kam, aber das war meist so. Ich wusste es nie wirklich.

Come Back, HiccupWo Geschichten leben. Entdecke jetzt