Wenn es sein muss lauf' ich nochmal diese Hunderttausend Meilen

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„Ich möchte, dass du mir ehrlich die Wahrheit sagst."
Er sah mich erwartungsvoll an.
„Hast du Depressionen?"
Seinen Augenbrauen zogen sich leicht hoch, dann wurde sein Blick traurig und schaute zu Boden.
„Ich rede, wenn ich so weit bin und du redest, wenn du so weit bist."
Er wollte gerade aufstehen und gehen, als ich ihn an der Hand fest hielt.
„Ich möchte, dass du mit mir redest."
„Ich möchte aber nicht mit dir reden.", sagte er und riss sich dabei aus meinem Griff.
„Ich habe welche.", sagte ich dann leise und schaute dabei auf den Boden.
Als ich hoch schaute stand Steven immer noch da mit dem Kopf nach unten gesenkt.
„Mein Vater habe ich nie kennengelernt. Er hat mich und meine Mutter verlassen, als sie mit mir schwanger war."
Steven drehte sich zu mir um und setzte sich wieder neben mich und nahm meine Hand. Jetzt hörte er mir neugierig zu.
„Als ich 7 war, lernte meine Mutter meinen Stiefvater kennen. Sie bekamen darauf hin auch schon Lisa. Ich war ihnen nicht wichtig und sie wurde total verwöhnt. Lisa hat alles bekommen was sie wollte und ich musste mir alles so hart erkämpften. Ich wurde Zuhause misshandelt. Hatte also nicht so 'ne einfache Kindheit. Mit 16 Jahren fing ich dann richtig an zu trinken und zu rauchen. Im Laufe der Zeit kam ich dann auch an Drogen. Ich hatte aber nach längerer Zeit eingesehen, dass mein Leben nicht so weiter laufen konnte, also machte ich einen Entzug. Ich habe mein Leben wieder in den Griff bekommen und machte meine schulische Laufbahn. Meine Mutter hatte dann, so zu sagen, auch wieder den Kontakt zu mir gesucht und seit dem verstehen wir uns. Aber Medikamente musste ich trotzdem gegen irgendwelche Anfälle nehmen."
Nachdem ich ihm alles erklärt hatte fing er über sich an zu reden. Er redete über seine Familie und über seine Ex- Freundinnen und wie sein Leben weiter so verlief.
Ich war froh, dass er mit mir da so offen drüber geredet hat.
„Ich werde mein bestes geben, mit den Drogen aufzuhören. Ich möchte nicht, dass du wegen mir da wieder rein rutschst und dein Leben wieder Bergab geht. Du bist mir zu wichtig um dich in irgendeiner Art zu verletzten oder dir zu schaden."

Die nächsten Tage verliefen ruhig. Ich und Steven sind für ein paar Tage nach Berlin gefahren, da dort die Besprechung für die Tour und das Anfangs Konzert in Braunschweig stattfand. Ich habe viel Zeit mit Timi verbracht und wir waren jetzt richtig gut befreundend. Auf das Konzert habe ich Sara eingeladen, damit sie die Jungs auch kennenlernen konnte.
Ein Tag vor dem Konzert, sind wir mit dem Tourbus zurück nach Braunschweig gefahren. Die Jungs schliefen bei Steven zuhause, während wir beide bei mir schliefen.
Steven hatte mittlerweile auch einen Schlüssel zu meiner Wohnung bekommen und ich hatte einen für seine. Am Abend haben wir noch ein bisschen gefeiert und auf eine gute Tournee angestoßen. Ich trank nicht zu viel Alkohol, sonst würde das im Chaos enden. Basti hatte mich zu sich gebeten, um mit ihm zu reden.
„Und hat Steven dir irgendwas erzählt?"
„Ja, wir haben uns mal ausgesprochen und seitdem geht es uns besser. Es hängt einfach nicht zwischen uns und so weiß jeder, wie er mit dem anderen umgehen soll, falls was ist."
„Das freut mich für euch. Steven ist mit dir viel glücklicher als vorher. Er kommt viel entspannter rüber und er nimmt nicht mehr so viel Stoff wie sonst."
Ich wusste, dass er ab und zu noch einen kifft, aber nicht wenn ich dabei war.
„Was auch immer du mit Steven anstellst, bitte mach das auch mit Tim.", sagte er lachend.
„Oh keine Sorge. Ich habe schon einen Plan.". Ich zwinkerte ihn an.
Lachend gesellte er sich wieder zu den anderen.
Steven kam auf mich zu.
„Was habt ihr beredet?"
„Ach, nichts Wichtiges.", sagte ich und grinste ihn dabei an.
Er blickte verwundert und ich gab ihm einen Kuss auf die Wange, eher ich mich neben Lukas stellte, um mit ihm ein bisschen zu reden.

Um 1 Uhr verließen uns alle und wir gingen nach oben um uns hinzulegen. Ich und Steven kuschelten und redeten noch ein bisschen. Ich stellte schon den Wecker für morgen, da ich morgen vor der Probe noch Sara abholen musste, da sie schon zu mir Backstage kommen konnte, um mit beim Aufbauen zu helfen.
„Ich bin froh, dass ich dich kennenlernen durfte. Du bist mein Mädchen und ich kann mir keine bessere Frau an meiner Seite vorstellen."
„Ich bin auch glücklich mit dir."
Er richtete sich auf und stützte sich über mich und sah mir in meine Augen.
„Ich liebe dich."
Er hatte es gesagt. Er hatte mir zum ersten mal ‚Ich liebe dich' gesagt.
„Ich liebe dich auch."
Er küsste mich leidenschaftlich. Es wurde immer intensiver und irgendwann zog er mich aus.
Es war die beste Nacht, meines Lebens.

Ich gebe dir meine Pokémon Karten [Sudden Ff]Where stories live. Discover now