Wenn die wüssten..

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Als ich das las, fing ich wie eine irre zu zittern an. Was meinen die mit dem? Dachte ich und auf einmal fing es an zu regnen. Zuerst, spürte ich nur kleine Tropfen, wie, wenn dich jemand anspuckte, wenn er redete, auf meinem Arm und dann schüttete es wie aus Kesseln. „Wie kann es in einem Raum regnen?!“ schrie ich und da ich immer noch nichts sehen konnte, blieb ich einfach stehen. Eigentlich ist der kalte Regen ganz angenehm, da ich ungefähr zwei oder drei Wochen nicht mehr geduscht hatte. Das ist keine Belohnung oder so was Leo. Warnte meine innere Stimme und es fing an, heftig zu winden. Meine nassen Haare peitschten mir regelrecht in mein nasses Gesicht. Mit meiner Hand hielt ich meine Haare fest und band sie zu einem unordentlichen Dutt zusammen. Ich versuchte mich mit meinen Armen, gegen die Kälte zu schützen aber dann wurde es wie auf Knopfdruck warm. Zu warm. Wie, als würde ich in einer Wüste stehen. Der Schweiss der sich auf meiner Stirn bildete, floss über mein Gesicht. „Was wird das geben?“ krätzte ich, weil mein Mund wie aus getrocknet schien. Sie testen dich. Was testen sie mich? Von was du angst hast. „Wenn die wüssten das ich von dieser Scheiss Dunkelheit Angst habe.“ Lachte ich leise. Ungefähr für zehn Sekunden, stand ich schweigend im Raum und es passierte nichts merkwürdiges mehr bis auf einmal etwas über mich geschüttet wurde. Erschrocken schrie ich auf und versuchte das “Zeugs“ von mir runter zu kriegen. Das Licht ging an und ich konnte sehen was sich auf mir befand. Unzählige, mittelgrosse und beharrte, schwarze Spinnen krabbelten am Boden und auf meinem Körper umher. So schnell es ging versuchte ich jedes einzelne Tier so gut es ging von mir zu entfernen. „ Hört auf mit dem Scheiss was bringt es euch. Ich hab von kleinen Spinnen keine Angst ihr Penner.“ Brüllte ich und grinste schief.  „Achja und auch nicht von Schlangen, Parasiten, Würmer. Was weiss ich!“ fügte ich hinzu und strich mir wütend eine nasse Strähne hinters Ohr. Als ich hörte, wie die Tür mit einem “Klock“ auf ging.  Sprintete ich hastig zur Tür und stand nass, müde, erleichtert in dem auf einmal hell erleuchteten Gang.

Ich irrte in den Gängen umher als sich die Stimme in meinem Kopf meldete. Renn Leo. Renn um dein Leben! Schrie die Stimme und ich sah mich irritiert um. Nicht. Doch dann hörte ich Wasser. Viel Wasser das schnell auf mich zu raste und alles mit sich herum mit reissen würde, wenn hier etwas stehen würde. So schnell rannte ich in meinem Leben noch nie. Ich bog einmal rechts und ein paar Mal links ab und als ich schwer atmend über meine Schultern guckte sah ich dass, das Wasser sich nicht verteilte. Als hätte ich einen Wassermagneten in meiner Hosentasche, strömte das Wasser hinter mir her. „I-Ich kann nicht mehr.“ Stöhnte ich und sah, wie soll es auch anders sein, eine schwarze, eine rote und eine pinke Tür. Ich blieb bei der pinken Tür stehen und schloss sie auf. Was ich aber sah, liess mich sie sofort wieder schliessen. „W-Warum machen die sowas?“ flüsterte ich und rannte zur nächsten Tür. Da ich mich nicht entscheiden konnte, öffnete ich die schwarze und hüpfte hinein. „Wie kann ein Mensch nur so grausam sein?“ hörte ich eine zitternde, ängstliche und vor allem junge Stimme. Immer wieder wiederholte sich die Frage und ich schaute mich suchend im Zimmer um. Das Zimmer war nicht so wie die anderen Räume eingerichtet sonder es befanden sich eine Kapute Matratze, eine kleine Lampe und ein Stuhl im Raum. Erschrocken wanderte mein Blick zurück zum Stuhl auf dem ein blondes Mädchen sass und mich mit weit aufgerissenen Augen ansah. „Wie kann ein Mensch nur so grausam sein?“ lächelte sie auf einmal und grinste mich an. Sie kam langsam wie eine Raubkatze auf mich zu und kicherte wie eine verrückte. Wie lange war sie hier schon eingesperrt? Fragte ich mich und hob meine rechte Hand. „Ehm.. Ich bin Leo.“ Sagte ich freundlich. Sie musterte meine Hand skeptisch. „W-Wie heisst d-du?“ „Leo.“ Wiederholte ich langsam.  „Leo?“ flüsterte sie und fing an zu lächeln. Zögernd nahm sie meine Hand und warf mich zu Boden. „ Wer bist du und was hast du mit mir vor.“ Knurrte sie gefährlich. „I-Ich bin nicht hier um dir was anzutun.“ Versuchte ich sie zu beruhigen. Sie musterte mich und lockerte den griff um meinen Hals. „N-Nicht?“ Ich schüttelte mit dem Kopf. „Du bist hier gefangen wie ich?“ „J-Ja.“ Endlich nahm sie ihre Hände von meinem Hals und ich konnte wieder frei atmen. Das Mädchen sass zwar noch auf mir und starrte mich mit müden Augen an, aber das machte mir im Moment nichts aus. Ich war zu beschäftiget mit dem Zettel der an der rechten, verschimmelten Wand klebte.

Kira.

Geboren am 16. September. 1996.

Blonde Haare, grüne Augen

Nummer 96

Als ich das las, stockte mir der Atem heute schon das zweite Mal. Das Mädchen tätschelte leicht meinen Kopf. „Musst nicht traurig sein Kätzchen.“ Fragend sah ich zu ihr hoch und merkte, dass sie auf gestanden war. Ich lief zu dem Zettel in und riss ihn von der Wand. „Bist du Kira?“ Sie nickte und spielte mit ihren Haaren, die wahrscheinlich schon sehr lange nicht mehr gewaschen wurden, weiter. Nummer 96 was soll das bedeuten? Ich setzte mich auf den knarzigen Stuhl und musterte Kira. Ich sah ein mageres, grosses Mädchen mit dreckigen Kleidern. Dreckige Haut die mit vielen Schürfwunden und Schnitten übersät war. „Kira?“ Sie sah zu mir und sah mich fragend an. „W-Was hast du an deinem Hals?“ Ihre Hand wanderte auf das Narbenartige Dings. „Nummer 96.“ Sagte sie und kam auf mich zu. Sie schob meine inzwischen offenen und trockenen Haare zur Seite, nahm meine Hand und legte sie mir an die gleiche Stelle wie bei ihr. „Du bist Nummer 100.“ Bemerkte sie und schlug sich mit der Hand auf ihr Mund. „W-Was?“ Sie schüttelte heftig mit ihrem Kopf. „D-Du bist die Erwählte.“ Stotterte sie und fing an zu weinen. Nicht aus Trauer sondern aus Freude und ich sass da und verstand nur Bahnhof. „Erwählte?“

Feen, Hexen? Was noch Einhörner? Where stories live. Discover now