Nicht alles was du siehst ist echt!

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Als ich mich umdrehte, schaute ich mich verwirrt um. Was zur Hölle hat sie gesehen? „Lass uns gehen.“ Sagte ich als ich mich zurück zu ihr drehte aber was ich sah schockte mich. Ich sah ein 15 Jähriges, verstörtes Mädchen, das starr ohne Emotionen gerade aus starrte, bis ihr Blick meinen traf. „Alles Okay?“ fragte ich besorgt. Sie nickte nur und lächelte gezwungen. „M-Mir geht es gut.“ Stotterte sie als sie sich mit wackeligen Beinen zu mir stellte.

Wir irrten durch das zerstörte Dorf als auf einmal neben uns eine graue Tonne umkippte und einen schepperten Lärm verursachte. Erschrocken zuckte Anastasia zusammen und klammerte sich an meinen Arm. Unsicher sah ich mich um. „War bestimmt nur der Wind.“ Versuchte ich sie zu beruhigen. Doch sie schüttelte ihren Kopf. „Nein. Das war nicht nur der Wind.“ Verwirrt schaute ich sie an. Als sie weiter sprechen wollte, ertönte plötzlich ein lauter Schuss und ein lauter schrei der nie zu enden schien, gefolgt von einem dumpfen Aufprall eines leblosen Körpers. „ NEIN HÖR AUF.“ Schrie Anastasia und drückte ihre Hände an ihre Ohren. Was passiert hier verdammte scheisse dachte ich und versuchte die verzweifelte Anastasia zu beruhigen. „Anastasia? Hey sie mich an! SIE MICH AN!“ Sie schaute mit weit aufgerissenen Augen zu mir hoch. „Sie ist ihr.“ Flüsterte sie. „Wer ist hier?“ „Benette.“ Benette? „Wer ist Benette?“ fragte ich und nahm ihre zitternden Hände in meine als auf einmal ein heftiger Windstoss mit lautem Gekreische aus dem nichts auftauchte. „Sie ist, nein war meine Freundin. Wir steckten gemeinsam in diesem Spiel fest.“ Wimmerte Anastasia. „ Wir wurden von einem Mann verfolgt, der eine Waffe hatte. Als Benette umknickte, versuchte ich ihr zu helfen doch als ich den Mann mit den Eisblauen Augen sah, bekam ich Angst und rannte davon. Das letzte was ich hörte war ein lauter Schuss und der unüberhörbarer Schrei meiner Freundin.“ Erzählte sie und hörte nicht auf zu weinen. „Ich habe sie in Stich gelassen.“ Schluckte sie und ich nahm sie tröstend in den Arm. „Warum Ana? Warum hast du mich sterben lassen?!“ ertönte eine warme, weibliche Stimme. „Warum? SAG ES MIR!!“ zischte sie nun laut. „Anastasia wir sollten schnellstens von hier verschwinden.“ Sagte ich ruhig und ging einen Schritt rückwärts, als ich einen Schatten  hinter ihr erblickte. Sie sah mich mit leerem Blick an. „Warum lässt du mich nicht einfach hier?“ Geschockt starrte ich sie an. „Was? Nein vergiss es.“ Ich packte sie an ihrem Arm und zog sie rennend hinter mir her.

Keuchend stiess ich eine zerlöcherte Tür auf und trat mit Anastasia ein. Sie liess sich erschöpft auf den Boden fallen. „Warum?“ Verwirrt guckte ich zu ihr runter.“ „Warum hast du mich nicht einfach in dieser Scheune liegen lassen?“ fragte sie schwach und versuchte vergebens die Tränen zu unterdrücken. „ Du fragst warum? Weil ich nicht einfach zu sehen kann wie ein Mensch, ein Lebewesen wegen so einem Psychospiel stirb. Nein so bin ich nicht. Meine Aufgabe ist es dich und die anderen aus diesem Spiel zu bringen. Egal welche Aufgaben mich erwarten oder in welche Gefahren ich mich bringe. Ich werde es schaffen. „ Sie sah mich an und nickte, stand vom Boden auf und streckte ihre Hand zu mir hin. „Wir werden es gemeinsam schaffen!“ Ich verschränkte meine Hand in ihre und lächelte sie Stolz an.

Nach einer kurzen Pause, entschieden wir uns wieder auf den Weg zu machen, um Max und Kira zu finden. Mit pochendem Herz quetschten wir uns durch die nahe liegenden Häusern bis ich auf einmal stehen blieb. „Was ist los?“ fragte Anastasia. „Schhh nicht so laut.“ Warnte ich sie als sie sich nach vorne beugte um zu sehen warum ich stehen blieb. „ Benette?“ Sie drückte sich bei mir durch. „Was hast du vor?“ Fragte ich doch es war zu spät. Sie rannte auf ihre Freundin zu und schrie ihren Namen. Doch als sich umdrehte, blieb sie erstarre stehen. „ANA!“ kreischte ich als sich die Gestalt umdrehte. Eine Gestalt mit schwarzen Augen, bleichem Gesicht und einem boshaften Grinsen auf den Lippen starrte zuerst auf mich und dann auf Anastasia. Was mir doch schockte war das grosse Schussloch das in ihrer Stirn hinaus stach. „ Warum hast du mir nicht geholfen?“ kicherte sie und schwebte förmlich zu Anastasia zu. Ich rannte zu ihr und konnte in das erstarrte Gesicht meiner Kameradin sehen. „ Wie kannst du leben?“ flüsterte sie und lächelte. „Sie lebt nicht Ana.“ Versuchte ich zu erklären. „Lüg nicht sie steht genau vor mir.“ Schrie sie mich an und zeigte auf die schwebende Leiche die immer näher auf uns zu kam. „Sie ist Tod Anastasia. Das was du siehst ist ihr Geist.“ Erst jetzt fing sie an zu überlegen. „ Sie hat dir Angst gemacht. Weis du noch? Die Tonne?“ Wie auf Knopfdruck veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Zu spät, bemerkte ich das Benette neben uns stehen blieb und mit einem Messer ausholte.

„NEIN!“ Ein stechender Schmerz verteilte sich über meine Arm aus als mich das Messer traf. Gerade noch rechtzeitig, schubste ich Anastasia zur Seite. Benette verzog ihr Gesicht und fing an zu kichern. „ Siehst du Ana? Sie hat dich gerettet. Warum hast du mir nicht geholfen?“ Ich biss meine Zähne zusammen und ignorierte die verdammt grosse Wunde die von meiner Schulter bis zum Ellenbogen verlief. Das warme Blut tropfte auf den weichen Boden unter uns und färbte die Erde in ein sattes rot. Gerade als ich was sagen wollte wurde ich von Anastasia unterbrochen. „ Es tut mir unendlich leid Benette. Ich wollte dir helfen aber ich hatte zu grosse Angst. Ich hatte keine Kraft um dir zu helfen. Ich verstehe, dass du wütend auf mich bist aber das heisst noch lange nicht das du andere verletzen musst. Ich bin die, die dich im Stich gelassen hat. Nicht Leonie. Ich weiss ich kann das nicht mehr gut machen. Nein ich kann das nie mehr gut machen. Du bist und bleibst meine allerbeste Freundin. Du wirst für immer in meinem Herzen bleiben.“ Schlagartig änderte sich das grässliche Gesicht zu einem wunderschönem. Die Augen verfärbten sich in ein wunderschönes grün und das grinsen wurde zu einem traurigem lächeln. „Wirklich?“ ertönte die warme, sanfte Stimme wieder. Anastas nickte und wischte sich die träne von ihrer Wange. „ Es tut mir so leid.“ Ich beobachtete die Scene vor mir und mir wurde warm ums Herz. Wahre Freundschaft endet nie. Egal ob eine Hälfte fehlt sie bleibt immer ein Teil von dir. „Ich verzeih dir Ana.“ Lächelte Benette und hob ihre nun durchsichtige Hand und legte sie Anastasia auf die Wange. „ Wir sehen uns vielleicht in 80 Jahren.“ Lachte die sanfte Stimme bis sie für immer erlosch. „Versprochen!“ flüsterte Anastasia noch und schaute in den schwarzen Himmel. Mit ernstem Gesicht wandte sie sich zu mir. „ Wie geht es dir?“ Sie zeigte auf meinen Arm. „Alles Okay glaube ich.“ Sie sah mich entschuldigend an. Doch ich schüttelte meinen Kopf und sagte: „ Hast du nicht ein Versprechen einzuhalten?

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Ich hoffe es hat euch gefallen =)
Die Idee mit dem Geist kam von @Keeponsmiling1998...  Danke für die gute Idee <3

Feen, Hexen? Was noch Einhörner? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt