Erwählte

1.3K 80 4
                                    

„Die Erwählte hat die Möglichkeit, das alles hier zu beenden.“ Fing sie an zu erzählen und auf einmal war ihre Stimme normal. Nicht mehr diese kindliche Stimme. „Wenn du alle Nummern, so wie ich und du eine bist, findest und möglichst viele zur Treppe bringen kannst haben wir die Hälfte geschafft.“ Ich setzte mich zu ihr auf die Matratze und hörte ihr gespannt weiter zu. „Wenn die anderen in “Sicherheit“ sind, muss es zwei Freiwillige geben die den Spielmacher töten, damit das Getue hier für alle Mal vergessen werden kann.“ Ich sah ihr in die Augen. „Und wie kann ich wissen wie viele noch leben?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Aber ich weiss nur das, das keine leichte Sache wird.“ Ich stimmte ihr zu und stand auf. „W-Wo gehst du hin?“ fragte sie als ich vor der schwarzen Tür stand. „Nach draussen. Ich muss doch die anderen Retten oder nicht?“ „S-Sicher.“ Mit zitternden Beinen, watschelte sie zu mir und ich öffnete die Tür und trat hinaus. Kein Wasser das mich umbringen will. Dachte ich und seufzte erleichtert. „Kira?“ Ich drehte mich um und sah wie sie immer noch im Zimmer stand und ängstlich zu mir blickte. „ I-Ich hab angst.“ Flüsterte sie. „Es wird nichts passieren, solange du bei mir bist.“ „Versprochen?“ Ich nickte. „Versprochen.“ Langsam setzte sie einen Fuss nach den anderen und bewegte sich in meine Richtung. Sofort klammerte sie sich an meinen Arm, als sie neben mir zu stehen kam. Ich lief auf die rote Tür zu und schluckte hörbar als ich sie langsam öffnete und hinein trat, dicht gefolgt von Kira.

Der Raum war ganz in grün gestrichen und es hingen überall, komische Bilder. Angewidert betrachtete ich jedes einzeln und blieb bei einem stehen. Es zeigte ein Mann und eine Frau die sich stritten. Die braunhaarige Frau auf dem Bild, weinte rote Tränen die ihre rosa Wangen hinunter rannten. Der Mann hatte ein breites Grinsen auf den Lippen und er schaute spöttisch auf die Frau hinunter. Mein Blick wanderte auf das nächste. Zwei Kinder die friedlich spielten und im Hintergrund ein schief lachender Mann der auf die Kinder starrte. Ein Kind mit blonden Löckchen, sah genau in meine Richtung. Als würde sie wissen, was ihr büssen würde. „Leo?“ riss mich Kiras Stimme aus meinen Gedanken. „Anwesend.“ Sagte ich und drehte mich zu ihr um. Sie wedelte mit einem Zettel in der Hand. „Das musst du lesen.“ Ich ging zu ihr rüber und nahm den Zettel und las in durch.

Wie ich erfahren habe, weisst du nun, dass du Nummer 100 die Erwählte bist. Ich hoffe das Nummer 96 dir erklärt hat, was deine Aufgabe ist. Natürlich werde ich es euch nicht einfach machen. Noch nie hat eine ERWÄHLTE es geschafft mich um zu bringen. Viel Erfolg und ich hoffe, du magst mein Spiel.

Wütend zerknüllte ich das weisse Papier und schmiss es in eine Ecke. „Wir gehen.“ Ich zog Kira an der Hand mit nach draussen und bog einmal rechts ab. Erschrocken blieb ich stehen und starrte die grosse Gestalt am anderen Ende des Flures an. Neben mir fing Kira an zu wimmern. „L-Leo wir sollten schleunigst hier w-weg.“ Ich machte einen kleinen Schritt nach hinten, liess die Gestalt die gleichzeitig einen nach vorne machte nicht aus den Augen. Plötzlich hörte ich dieses kindliche Kichern wieder, das ich am Anfang immer gehört hatte und wusste genau das dieses kleine Mädchen etwas mit dem ganzen zutun haben muss. „Wir rennen auf drei los.“ Flüsterte ich und achtete das das komische Vieh uns nicht zu nahe kam. „Eins.“ Sie nahm meine Hand und ich spürte, dass sie zitterte. „zwei.“ Ich machte einen kleinen Schritt nach hinten. „DREI!“ schrie Kira neben mir und rannte los. Das sabbernde, schrumpelige Vieh, rannte auf seinen langen Beinen hinter uns her und gab schrecklich laute, Töne von sich die mir einen Kalten Schauer über den Rücken verpasste. Wir rannten und das Vieh hinter uns am immer näher. „Leo i-ich kann nicht mehr.“ „Halt durch. Da vorne.“ Ich zeigte auf ein Tor das einen Spalt geöffnet war und sie lächelte mich erleichter an. Als ich nach hinten sah, musste ich erschrocken feststellen, dass die Bestie auf zwei Beinen uns dich auf den Fersen war. Nun standen wir vor dem riesen Tor und brachten die vorher offene Tür nicht mehr auf. Kira rüttelte an dem Türknopf und schrie wie eine geistesgestörte und das Alien artige Vieh, kam immer näher. „Sie geht nicht auf.“ Brüllte das blonde wild und sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. „I-Ich weiss nicht.“ Stotterte ich und brach fast in Tränen aus. Da bemerkte ich meine Halskette und riss sie mir vom Hals. „reformabit“ schrie ich so laut ich konnte und schon hielt ich einen mittelgrossen Schlüssel in der Hand. Ich warf in Kira zu und hoffte, dass er passte. Sie sah mich entgeistert an. „Mach schon.“ Auf einmal wurde ich nach hinten gezogen und die Tür wurde zu geknallt. „Ich dachte, ich würde sterben.“ Flüsterte ich mit erstickender Stimme und versteckte mein Gesicht in meinen Händen. Man hörte das kratzen an der Tür das immer schnelle wurde bis es verstummte. Ich liess mich erschöpft die Wand hinuntergleiten und schloss für einen Moment meine Augen. Schlug sie aber wieder auf als mir einen köstlichen Geruch in die Nase stieg. Vor mir standen zwei Tische mit gut riechendem Essen und schmackhaften Getränke. Ich hastete auf die Tische zu und sah dieses Mal einen gelben Zettel.

Esst so viel ihr könnt. Stärkt euch und schlaft aus. Ihr habt es euch verdient.

Mit einem komischen Gefühl fing Kira und ich an zu essen. Stopften uns mit dem köstlichen Brot voll und tranken so viel Wasser wie es ging. Besonders Kira biss gierig in das Stück Käse, das vor ihr auf dem Boden lag und ich dachte mir, wie lange sie schon nichts mehr gegessen hatte. Ich schob ihr das letzte Stück Brot entgegen. „ Das ist doch deins.“ „Iss es ruhig. Ich sehe doch das du noch hunger hast.“ Lächelte ich und sie nahm es dankbar an. Mit weniger vollem Magen, legten wir uns auf die Matratzen. „Meinst du wir schaffen das?“ fragte auf einmal Kira. Ich drehte mich zu ihr. „Natürlich schaffen wir das.“ „ Was, wen die Kreatur wieder auftaucht?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Schlaf jetzt. Wir wissen nicht, ob wir noch einmal so eine Gelegenheit bekommen.“ Sagte ich und sie nickte nur und schloss die Augen. Auch ich glitt in einen sehr unruhigen Schlaf, da ich das Gefühl nicht los brachte, nicht alleine in diesem Raum zu sein.

Feen, Hexen? Was noch Einhörner? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt