Kapitel 4

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Ava PoV


Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag, wollte ich gerade mein Abteil aufschließen, als jemand meinen Namen rief. Kurz zuckte ich zusammen aber ich blieb mit dem Schlüssel in der Hand stehen. Es waren Emma und Charly, die auf mich zu kamen. "Ava, wie war dein erster Tag?" fragte Emma mich. "In Ordnung" sagte ich knapp und wollte mich gerade wieder meinem Schlüssel widmen, als Charly auf mich zu kam und mir einen Arm um die Schulter legte. Ich versteifte mich, aber das schien sie nicht wahr zu nehmen und fragte mich fröhlich "Ava, komm mit uns zum Essen. Es ist immer lustig und danach sitzen wir meistens noch eine Weile zusammen und reden." Ich versuchte ihren Arm abzuschütteln und antwortete "Nein danke, ich bin müde". Charly wollte gerade weiter reden, als Emma mich ansah und dann zu Charly sagte " Komm, lass Ava doch erstmal richtig ankommen." Dankbar nickte ich ihr zu. Ich mochte die Frau mit den schulterlangen blonden Haaren und den freundlichen grünen Augen. Ich drehte mich wieder von den Beiden weg und schloss mein Abteil auf. Mit einem kurzen Blick hinter mich, wünschte ich ihnen eine gute Nacht. Dann lies ich mich seufzend auf einen Stuhl fallen. Es war ein langer Tag und ich merkte, wie müde ich war. Mein Magen meldete sich und mir fiel auf, dass ich meine letzte Mahlzeit im Flugzeug hatte. Ich stand auf und suchte in der kleinen Küche nach etwas Essbaren. Hinten in einem Schrank fand ich einen Packung Cracker, die ich mir schnappte und mir dabei mein Haargummi aus den Haaren zog. Erleichtert lies ich meine Finger durch meine langen blonden Haare fahren. Mit einem Cracker im Mund streifte ich meine Schuhe ab und ging zum Bett. Dort holte ich meine Reisetasche hervor und zog ein Handtuch, frische Unterwäsche und Schlafkleidung daraus hervor. Dann schnappte ich mir meinen kleinen Kosmetikkoffer aus der Tasche und ging ins Bad. Dort stellte ich mich unter die heiße Dusche und genoss die Wärme. Dann wusch ich lange mein Gesicht und meine Haare, während ich über den heutigen Tag nachdachte. Eigentlich waren alle sehr nett und in einem anderen Leben, hätte ich sicher viel Spaß mit ihnen gehabt. Ich fand Harry sehr sympathisch und auch Emeraude hatte sich als sehr nett heraus gestellt. Und Matthew war mir sofort durch seine Unpünktlichkeit aufgefallen. Was glaubte der, wer er war? Ärgerlich schloss ich die Augen aber sofort hatte ich diese schönen braunen Augen von ihm vor mir und so riss ich die Augen wieder auf. So durfte ich nicht denken, denn mein oberstes Gebot war möglichst unauffällig zu sein und keine Gefühle zu zeigen. Nach der Dusche vermied ich den Blick in den Spiegel und zog mich schnell an. Dann krabbelte ich unter die Decke meines Bettes und versuchte alle Gedanken auszublenden aber das funktionierte natürlich nicht und so lag ich wach und versuchte keine erneute Angstattacke zu bekommen. Tief ein und ausatmen, erinnerte ich mich und so entspannte ich mich ein wenig. Irgendwann übermannte mich der Schlaf und ich nickte ein.

Als mein Wecker am nächsten Morgen um vier Uhr klingelte, war ich schon wach. Ich brauchte dringend einen Kaffee aber ich fand weder Pulver noch Filter für die Maschine in meiner Küche. Also zog ich seufzend meine Kleidung aus der Tasche und ich hoffte heute eine Gelegenheit zu bekommen, einiges einzukaufen. Ich brauchte dringend Sachen zum anziehen, alles nötige für Kaffee und etwas zu Essen, denn ich hatte nicht vor, mit den Anderen zu essen. Heute trug ich eine lange schwarze Hose und eine hochgeschlossene dunkelrote Bluse. Dann ging ich ins Bad um mein morgendliches Ritual abzuhalten. Nachdem ich meine Zähne geputzt hatte, hob ich endlich den Blick und sah mich im Spiegel an. Ich blickte auf das Monster, was ich war. was er aus mir gemacht hatte. Mein Gesicht war mit kleinen Narben übersäht und ich wollte nicht das man sie sah. Die größte Narbe war an meiner Oberlippe zu sehen. Sie fing knapp darüber an und zog sich bis zur Hälfte meines Mundes. Das war passiert, als er mit einer zerschlagenen Flasche mein Gesicht attackiert hatte und ich nur knapp schlimmeren Verletzungen davon gekommen war. Sofort war das Bild wieder in meinem Kopf, wie mein Freund Tom mit wildem Blick und einer Alkoholfahne auf mich los gegangen war. Er hatte mal wieder zu viel getrunken und sich in den Kopf gesetzt, ich hätte eine Affaire. Je heftiger ich es verneinte, desto wütender wurde er. Bis er schließlich die Flasche zerbrach und..............Ich schüttelte energisch das Bild weg und begann, mein Gesicht einzucremen. Dann nahm ich alles Nötige aus meinem Kosmetikkoffer und fing an, meine Maske zu erstellen. Aus Erfahrung wusste ich, dass dies einige Zeit in Anspruch nehmen würde, also fing ich an.

Queen of IceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt