Kapitel 33

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Ava PoV

Matt war abgereist und ich fange an, alles zu bereuen. Muss mich mehrfach daran erinnern, warum ich ihn abgewiesen hatte. Das Set lag verlassen vor mir und ich musste mir Gedanken machen, wie es weiter geht. Ben hatte mir erlaubt hier zu bleiben und darüber war ich mehr als froh. Noch war auch Emma hier, aber auch sie würde morgen abreisen. Sie hatte mir eine Nachricht geschrieben, dass ich Abends zu ihr kommen soll, wir wollten noch etwas Zeit miteinander verbringen und sie wollte mir helfen, meine Gedanken zu ordnen. Kurz sah ich zu Matts Abteil hinüber und bekam wieder Sehnsucht nach ihm, aber dann ging ich in mein vorübergehendes Heim, um mich noch etwas hinzulegen, um dann zu Emma zu gehen. Ich legte mich auf mein Bett, nahm mein Handy und sah mir die Bilder von Matt und mir an, die wir bei einem Spaziergang geschossen hatten. Er fehlte mir so sehr und ich kuschelte mich tief in mein Kissen und war kurz darauf eingeschlafen.

Als ich wieder erwachte, war es schon dunkel und ich setzte mich erschrocken auf. Ich sollte seit einer halben Stunde bei Emma sein und es wunderte mich, dass sie noch nicht versucht hatte anzurufen. Schnell zog ich mich um und ging dann los. Alles lag im Dunkeln und ich war froh, dass ich mich auch ohne Licht orientieren konnte. Aus Emmas Abteil drang nur ein wenig Licht und ich trat zur Tür, um zu klopfen, aber bevor ich die Hand heben konnte, sah ich, dass die Tür nur angelehnt war. Vorsichtig schob ich sie auf und trat ein. "Emma?" rief ich und ging weiter. Den Anblick der mich erwartetet, werde ich nie wieder vergessen, denn mitten im Raum saß Emma auf einem Stuhl. Gefesselt und geknebelt, aus einer Wunde an der Stirn trat Blut aus. Ich schlug die Hand auf den Mund und wollte zu ihr eilen, aber sie riss die Augen auf und schüttelte immer wieder den Kopf. Dumpf kamen Geräusche aus ihrem Mund und so lief ich zu ihr, um sie von dem Knebel zu befreien. "Ava" krächzte sie. "Los, verschwinde. Es ist Tom." Erschrocken taumelte ich zurück, um im nächsten Moment gegen einen Körper zu knallen. Ich schloss die Augen und eine Träne löste sich, als mir bewusst wurde, dass er mich gefunden hat. "Hallo Liebling" sagte die Stimme, die ich nie wieder hören wollte und ich bekam am ganzen Körper Gänsehaut. Langsam drehte ich mich zu ihm um. "Hallo Tom" konnte ich nur sagen, bevor er mich an den Haaren zu sich zog, um mir einen feuchten Kuss aufzudrücken. Dann schleuderte er mich auf das Sofa und ich keuchte auf, als ich die Waffe in seiner Hand sah. "War gar nicht so einfach dich zu finden mein Schatz, aber du weißt ja, wie sehr ich Spielchen mag. Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, mir das zurück zu holen, was mir gehört." Er grinste mich an und ich versuchte ruhig zu bleiben, denn ich wusste, dass ich Emma hier rausholen musste. "Tom, es tut mir so leid, dass ich gegangen bin, aber jetzt haben wir uns ja wieder. Lass uns einfach gehen und wir vergessen meinen kleinen Ausflug einfach ok?" Im nächsten Augenblick hatte er ausgeholt und mir ins Gesicht geschlagen, mir wurde kurzfristig schwarz vor Augen und ich sah, dass Emma mich besorgt musterte. Als ich mich gefangen hatte, nickte ich ihr zu, um ihr zu signalisieren, dass es mir gut geht. Tom beobachtete dieses Szenario und ging zu Emma, um sich hinter sie zu stellen. Mit einem gemeinen Grinsen beugte er sich zu ihr und flüsterte ihr etwas zu. Emma begann zu weinen und sah mich verzweifelt an. "Was? Was hast du ihr gesagt du Arschloch" schrie ich ihn an und er hob langsam seine Waffe um sie an Emmas Schläfe zu legen. "Du willst wissen, was ich ihr gesagt habe? Ich habe ihr mitgeteilt, dass ich alles über ihre Familie weiß und sie gnadenlos abschlachten werde, wenn sie mir nicht sagt, mit wem du zusammen bist Ava." Geschockt sehe ich ihn an. Woher wusste er das? "Ich bin mit niemandem zusammen Tom." Höhnisch lachte er auf. "Du lügst und die liebe Emma hier, wird mir den Namen nennen, wenn sie will, dass ihre Familie am Leben bleibt." Verzweifelt sah Emma mich an und sagte leise "Es tut mir leid Ava." Ich schloss gequält die Augen und höre wie sie leise Matts Namen flüsterte. "Siehst du, ich wusste doch, dass du vernünftig bist. Vielen Dank." Ich öffnete meine Augen wieder und sah, wie er erneut seine Waffe hob. "Bye bye und danke nochmal für deine Hilfe" Im nächsten Moment feuerte er die Waffe ab und Emmas Kopf explodierte regelrecht, überall war Blut und auch Tom und ich waren damit übersäht. Ich schrie und konnte nicht damit aufhören. "Was für eine Sauerei" fluchte er und ich schrie immer lauter. Mit großen Schritten kam er zu mir, um mir erneut ins Gesicht zu schlagen, damit ich aufhöre zu schreien. Ich hatte meine Arme um mich geschlungen und weinte um meine Freundin, meine Vertraute. "Du Monster. Ich hasse dich so sehr. Warum Emma? Sie hat dir nichts getan" schluchzte ich. Tom ging ins Badezimmer und kam mit einigen Handtüchern zurück. Eines warf er mir zu. "Mach dich sauber. Das ist ja ekelhaft." sagte er nur und wischte an sich herum. "Und jetzt mein Schatz, schauen wir mal, wo das Büro ist und finden heraus, wo wir deinen Matt finden. Ich gehe davon aus, dass du es mir nicht freiwillig sagen wirst." Er packte mich am Handgelenk und versuchte mich hinter sich her zu zerren, aber ich wehrte mich mit aller Kraft. Nicht Matt, er darf ihm einfach nichts tun und ich würde alles tun, damit er ihn in Ruhe lässt. Genervt legte Tom seine Waffe zur Seite und wollte mich über seine Schulter werfen, aber ich griff nach der Pistole und hielt sie hoch. Tom fing an zu lachen. "Ava, was soll denn das? Du hast sowieso nicht den Mumm dazu mich zu erschiessen, also hör auf mit dem Quatsch." Ich umklammerte die Waffe nun mit beiden Händen. "Ich hasse dich so sehr. Für alles was du mir angetan hast. Du hast mich misshandelt, vergewaltigt, gedemütigt und klein gemacht. Aber das hier ist für Emma" schrie ich und drückte den Abzug. Weinend sah ich dabei zu, wie mein Peiniger und der Mörder von Emma zusammen brach und seinen letzten Atemzug machte. Seine Hand war nach mir ausgestreckt und ich lies die Waffe fallen. Dann brach auch ich zusammen und weinte laut. Ich weinte um alles, was ich verloren hatte.

Queen of IceWhere stories live. Discover now