Kapitel 6

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Ava PoV

Nachdem ich einige hundert Dollar aus meinem Versteck geholt hatte, wartete ich auf das Taxi. Ich war Emma sehr dankbar, dass sie Matts Styling übernommen hatte aber ein bisschen enttäuscht war ich trotzdem. Ich mochte es, ihn zu schminken und ihm in seinem dunklen Haar......stop. Was denke ich denn da. Für so etwas war ich nicht gekommen, sondern um zu arbeiten und mich möglichst unauffällig zu verhalten. Trotzdem musste ich immer wieder an Matts braun/grüne Augen denken. Plötzlich blieb ein Taxi vor mir stehen und ich stieg erleichtert für die Ablenkung ein.

Ein paar Stunden später war ich endlich fertig. Neben einer Kaffeepadmaschine und Lebensmittel, hatte ich außerdem ein neues Handy und einige Kleidungsstücke erworben. Etwas ratlos, wie ich alles zum Set bekommen sollte, versuchte ich das Handy zu aktivieren um ein Taxi zu rufen. Plötzlich legte mir jemand von hinten die Hand auf die Schulter und ich merkte, wie ich mich versteifte. Panik schoss durch meinen Körper und mein Herz schlug mir bis zum Hals. Hatte er mich gefunden? "Ava, kann ich dir irgendwie behilflich sein" hörte ich eine amüsierte Stimme. Langsam drehte ich mich um und sah in Matts Augen. "Was machst du hier Matthew? Du musst doch drehen" fuhr ich ihn an. Sofort wurde er ernst. "Ava, du warst 4 Stunden unterwegs. Wir sind längst fertig mit dem Drehen und um zu deiner ersten Frage zu kommen, ich habe ein Geschenk für meine Mutter gesucht." Erstaunt sah ich auf meine Uhr. Er hatte Recht, ich war bereits 4 Stunden unterwegs. Ich sah zu ihm, um mich zu entschuldigen und blieb an seinen Augen hängen. Es war, als würde ich mich darin verlieren und ich merkte, dass ich ihn angestarrt hatte. Er hatte ein schiefes Grinsen aufgesetzt und schaute mir ebenfalls in die Augen. Ich biss mir auf die Lippe und schüttelte den Kopf. "Nein danke" sagte ich so kalt wie möglich. "Was?" fragte er, sichtlich verwirrt. "Ob du mir helfen kannst, meine ich. Ich komm schon klar." Er lachte deutete auf meine Hand, in der ich noch die Anleitung des Handys hielt und auf die vielen Taschen und Tüten neben mir. "Ja, dass sehe ich. Nun komm schon, ich helf dir tragen und wir teilen uns ein Taxi." Mit den Worten hatte er sich einige der Tüten geschnappt und sah mich jetzt auffordernd an. Ich seufzte und nahm die restlichen Taschen, um hinter ihm her zum Ausgang zu gehen. Als wir endlich in dem Taxi saßen, lehnte ich mich erleichtert zurück und sah aus dem Fenster, damit ich Matt nicht ansehen musste.

Matt PoV

Sie sah so hilflos aus, wie sie da stand mit ihren Tüten und mit dem scheinbar neuen Handy kämpfte. Eine Weile beobachtete ich sie und mir fiel auf, dass sich eine Strähne ihrer sonst so strengen Frisur gelöst hatte und sie so wesentlich jünger aussah. Mein Blick blieb an ihren vollen Lippen hängen und ich fragte mich, wie es wohl war, sie zu küssen. Ich zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Warum dachte ich so etwas? Ich hatte kein Interesse an ihr und ich mochte sie nicht mal. Trotzdem beschloss ich ihr zu helfen. Als ich ihr die Hand auf die Schulter legte, merkte ich, wie sie sich verkrampfte. Hatte sie Angst? Als sie sich umdrehte, hatte sie einen verletzlichen Gesichtsausdruck, der schnell wieder zu der kalten Miene wurde, als sie mich erkannte. "Was machst du hier Matthew? Du musst doch drehen" herrschte sie mich an. Als ich es ihr erklärte, merkte ich, dass sie mir in die Augen starrte und für einen Moment, starrte ich zurück. Sie hatte unglaublich blaue Augen und ich konnte nicht mehr wegsehen. Als sie mich ansprach, musste ich meine Gedanken kurz ordnen und ich beschloss ihr zu helfen, ob sie nun wollte oder nicht. Also schnappte ich mir ihre Tüten und ging zum Ausgang und ich sah zufrieden, dass sie mir folgte. Im Taxi drehte sie sich zum Fenster, aber ich war mir ihrer Nähe bewusst, denn wir saßen zusammen auf der Rückbank. Wir sprachen kein Wort miteinander, auch nicht, als wir am Set ankamen und ich ihr half ihre Tüten zu ihrem Abteil zu tragen. Als sie aufgeschlossen hatte, wollte ich eintreten aber mit unbewegter Miene, nahm sie mir hastig die Taschen ab und sagte kühl "Vielen Dank Matthew. Wir sehen uns morgen am Set". Ich wollte noch etwas sagen, aber sie hatte schon die Tür geschlossen. Ich blieb noch einen Moment stehe, bevor ich mich verwirrt zurück zog.

Ava PoV

Ich lehnte mich an die geschlossene Tür und schloss die Augen. Warum war er so nett zu mir? Sofort kamen mir seine Augen wieder in den Sinn und ich dachte daran, wie wir uns in dem Einkaufszentrum angestarrt hatten. Entschlossen schüttelte ich den Kopf. Sowas darf nicht mehr passieren, sagte ich mir immer wieder. Ich durfte nicht zulassen, dass ich mich verliebte. Das war schon einmal schief gegangen und unter keinen Umständen durfte ich wieder Gefühle zulassen. Ich machte mich seufzend daran, meine Einkäufe auszuräumen und hängte die neue Kleidung in den kleinen Schrank. Dann verstaute ich die Lebensmittel und stellte die neue Kaffeemaschine auf. Die alte schob ich in einen Schrank. Als ich fertig war, war ich erleichtert. Jetzt hatte ich noch mehr Gründe, um nicht mit den Anderen essen zu müssen und alleine bleiben zu können. Nachdem ich mich versichert hatte, das ich die Tür abgeschlossen hatte, sank ich auf das Bett und dachte nach.

Queen of IceWhere stories live. Discover now