Kapitel 21

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Ava PoV

Ich schlüpfte in die Sachen, die Matt mir gegeben hatte. Wie erwartet, waren sie zu groß und die Hose rutschte mir von der Hüfte. Mit einem Seufzer, legte ich sie wieder zusammen und zog mir den Pullover über. Er roch nach ihm und kurz genoss ich den Moment. Der Pullover ging mir fast bis zu den Knien und so konnte ich es riskieren, ohne Hose zu gehen. Ich seufzte erneut, als ich in den Spiegel sah und betrachtete mich einen Moment. Meine Haare waren noch nass und mein Gesicht war gerötet. "Jetzt ist sowieso alles egal" murmelte ich und holte einmal tief Luft bevor ich die Hose griff und die Badezimmertür öffnete. Matt saß auf dem Sofa, vor sich zwei Tassen mit dampfendem Tee und er lächelte mich an. Verlegen hielt ich ihm die Hose hin. "Zu groß?" lachte er. Ich nickte, setzte mich neben ihn und zog die Beine an. Er reichte mir eine Tasse und schob mir eine Decke zu. Dankbar legte ich sie über meine Beine und nahm die Tasse in beide Hände. Matt lehnte sich zurück und betrachtete mich. Nach einer Weile wurde ich nervös, was war wenn er sich bei meinem Anblick plötzlich doch ekelte? Unsicher sah ich zu ihm aber er lächelte mich warm an. "Willst du gar nichts fragen Matt?" fragte ich nun leise, denn ich hatte viele Fragen erwartet. Er schüttelte den Kopf und nahm mir die Tasse aus den Händen und griff danach. Matt rutschte etwas näher zu mir und sagte "Ich bin sicher, wenn du mir erzählen möchtest, was passiert ist und wer oder was dafür verantwortlich ist, dann wirst du das auch machen, ohne das ich dich mit Fragen bombardiere" Er hob eine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Möchtest du heute bei mir bleiben? Ich schlafe natürlich auf dem Sofa aber ich hätte heute kein gutes Gefühl dabei, dich alleine zu lassen. Wir könnten Pizza essen und einen Film sehen." Überrascht sah ich ihn an und überlegte kurz. Ich wollte so gerne bei ihm bleiben aber was, wenn ich Nachts wieder von meinen Albträumen überfallen werde? Wenn ich wieder schreiend und weinend aufwachen würde? Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf, bevor er ich unterbrach. "Ava, bitte bleib bei mir" und ich nickte leicht. Darauf strahlte er mich an und streckte eine Hand aus. Fragend sah ich ihn an. "Gib mir deinen Schlüssel und sag mir was du brauchst. Ich hole alles hier her, denn ich nehme an, du willst nicht das dich jemand sieht" Verwirrt nickte ich wieder und stand auf um meinen Schlüssel aus der Jacke zu holen. "Im Bad steht ein kleiner Koffer, den brauche ich dringend und den Rest findest du im Schrank." Ich merkte wie ich rot wurde, bei dem Gedanken, wie er mir meine Unterwäsche zusammen suchte. Er nahm mir den Schlüssel ab und sagte fröhlich "Ich beeile mich. Schau doch schon mal welche Pizza du möchtest. Karte liegt in der Küche" Mit diesen Worten gab er mir einen Kuss auf die Wange und war verschwunden.

Matt PoV

Avas Schlüssel fest in der Hand ging ich mit schnellen Schritten zu ihrem Abteil und schloss es auf. Ich drückte den Lichtschalter und sah mich um. Das war das erste Mal, dass ich hier drinnen war und ich sah sofort, dass hier keine persönlichen Gegenstände zu sehen waren. Hier roch es nach Ava und das gefiel mir. Ich ging zu ihrem Schrank und öffnete ihn. Dort empfingen mich nur hochgeschlossene Blusen, Schals, weite Hosen und Röcke. Hinten fand ich noch einige engere Tops und eine Jeans. Ich erinnerte mich, dass sie diese an dem Abend getragen hatte, als ich dachte, sie und Harry hätten eine Affäre. Ich schüttelte den Kopf und griff nach einigen Sachen, ich entschied mich für eine ärmellose hellblaue Bluse und eine schwarze lange Hose. Schnell legte ich die Sachen auf das Bett und sah mich nach ihrer Unterwäsche um. Ich fand sie in einer kleinen Schublade und nahm mit beiden Händen einen schwarzen BH mit Spitze hoch. Meine Gedanken machten sich selbständig, als ich mir Ava darin vorstellte und ich musste mich selbst zur Ordnung rufen. Mir wurde warm, als ich den passenden Slip dazu suchte und ihn schnell fand. Was noch? Fragte ich mich selbst und suchte nach einer Strumpfhose oder etwas ähnlichem. Ich kramte weiter und fand mehrere schwarze halterlose Seidenstrümpfe. Ich schluckte kurz und legte sie schnell zu den anderen Sachen auf das Bett. Dann nahm ich eine Jogginghose hoch und legte nur noch ein enges weißes Top dazu. Ich musste grinsen, als ich sie mir darin vorstellte. Dann schmiss ich noch ein Paar schwarze Ballerinas dazu und ging in das kleine Badezimmer. Dort fand ich schnell die Tasche und griff sie mir. Schließlich stopfte ich alles in einen kleinen Koffer, den ich unten im Kleiderschrank gefunden hatte und verließ das Abteil. Kurz bevor ich meins erreicht hatte, hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Ich blieb stehen und sah Harry auf mich zukommen. "Willst du verreisen Matt?" lachte er und deutete auf den Koffer. Ich schüttelte den Kopf, unsicher wieviel ich ihm erzählen konnte. "Nein, ich....das ist nicht meiner" stotterte ich. Harry sah mich einen Moment verwirrt an und dann leuchtetet seine Augen plötzlich. "Es ist Avas Koffer richtig?" Ich nickte. "Sie wohnt jetzt bei dir?" redetet er weiter. "Nein Harry, ich hab ihr nur ein paar Sachen geholt, weil wir nass geworden sind und meine Sachen ihr nicht passen" "Ihr seit nass geworden?" fragte er überrascht. Langsam wurde ich ungeduldig. "Ja, wir sind in einen See gefallen, aber ich muss jetzt auch weiter" Ich wollte mich abwenden, als er plötzlich meinen Arm festhielt. Mit aufgerissenen Augen sah er mich an. "Ava ist in einen See gefallen? Das heißt ja......." "Das sie nass geworden ist und wartet, dass ich ihr etwas zum Anziehen bringe. Bis morgen Harry!" Mit diesen Worten lies ich ihn stehen und sah nicht mehr, wie er mir noch lange nach starrte.

Queen of IceWhere stories live. Discover now