Kapitel 11

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Ava PoV

Ich sah wie geschockt Harry nach meinem Redefluss war, aber gleichzeitig war ich erleichtert, mich endlich jemandem öffnen zu können. So viele Jahre hatte ich geschwiegen und alles stumm ertragen. Unsicher sah ich ihn an. "Harry, ich weiß nicht warum ich dir das alles erzählt habe, aber ich vertraue dir. Und ich bitte dich darum, es niemandem zu erzählen." Harry schaute mich ungläubig an. "Aber du musst etwas gegen ihn unternehmen und ihn anzeigen. Ava, dass alles ist doch nicht deine Schuld" Mittlerweile war er aufgestanden und hatte mich an den Schultern gepackt. Ernst sah er mich an, während ich den Kopf schüttelte. "Bitte versteh mich doch. Ich kann das nicht. Er ist gefährlich und wenn er mich findet, wird er einen Weg finden, mich zum Schweigen zu bringen" Weitere Tränen strömten über mein Gesicht und er nahm mich sanft in die Arme. Nachdem ich mich beruhigt hatte, sah er mich an und fragte " Ava, ich weiß die Frage ist vielleicht gerade unpassend, aber was ist mit dir und Matt?" Überrascht sah ich ihn an. "Matt? Da ist nichts. Wie kommst du darauf?". Er lächelte mich an und sagte "Liebes, ich sehe doch wie du ihn ansiehst. Und seine Worte haben dich getroffen, wenn er dir nichts bedeuten würde, wäre es dir egal, wie er dich nennt" Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. "In einem anderen Leben, hätte ich mich sicher in in verliebt, aber ich kann das einfach nicht. Ich muss ständig an ihn denken, aber das darf ich nun mal nicht. Außerdem bedeute ich ihm rein gar nichts, sonst hätte er das eben nicht gesagt" murmelte ich. Harry sah mich nachdenklich an. "Ja, vielleicht hast du Recht. Aber ich glaube, du bist ihm nicht egal, er wollte sich entschuldigen gehen, aber ich habe ihn davon abgehalten." Ich sah ihn an und mein Herz schlug schneller. Matt wollte mir nach laufen, aber dann hätte er mich so vorgefunden, wie Harry es getan hatte. Das durfte nicht passieren. Bevor ich antworten konnte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen und eine völlig atemlose Emma stand in meinem Abteil. "Was ist passiert? Em hat mir gesagt, dass du weggelaufen bist und....." sie blieb wie angewurzelt stehen und starrte mich an. Ich versuchte mein Gesicht zu verstecken, aber Emma kam auf mich zu und hielt meine Hände fest. "Ava" flüsterte sie "Versteck dich nicht vor mir. Wie ist das passiert?" Wieder fing ich an zu weinen und sah Harry verzweifelt an. Er räusperte sich und sah mich fragend an. Ergeben nickte ich kurz und er fasste unser Gespräch kurz für Emma zusammen. Emmas Reaktion erstaunte mich, denn auch sie fing an zu weinen. Ich sprang auf und schrie "Das darf alles nicht wahr sein. Ich wollte nicht das irgendwer etwas erfährt und seit heute Abend wissen es direkt zwei Personen. Das sollte nicht passieren" Emma und Harry starrten mich an. "Ava, wir sind deine Freunde, wir behalten das für uns. Wir versprechen es" sagte Emma leise und Harry nickte zustimmend. "Das hoffe ich, denn wenn Tom mich findet, werde ich sterben. Niemand darf das jemals erfahren"


Matt PoV

Ich konnte die Party nicht genießen, egal wie viel ich trank. Und ich trank viel, um Ava und mein schlechtes Gewissen zu vergessen. Irgendwann gab ich es auf und machte mich auf den Weg in mein Abteil. Die kalte Nachtluft traf mich und kurzentschlossen änderte ich die Richtung, um zu Ava zu gehen. Ich musste mich entschuldigen, denn Harry hatte Recht, ich war ein Idiot. Auf dem Weg zu ihr, überlegte ich was ich ihr sagen konnte, damit sie mir verzieh, wie ich mich aufgeführt hatte. Kurz vor ihrem Abteil, blieb ich wie angewurzelt stehen, denn Harry trat heraus. Ava stand in der Tür und ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ich sah, wie sie Harry in den Arm nahm und die Beiden eine Weile so dastanden. Wut packte mich. Ich hatte es doch gewusst. Als Ava ihn schließlich los ließ und die Tür hinter sich schloss, konnte ich mich nicht mehr kontrollieren und packte Harry von hinten an der Schulter. Überrascht drehte er sich zu mir, aber bevor er etwas sagten konnte, hatte ich ausgeholt und meine Faust traf ihn in sein Gesicht. Er taumelte zurück und ich schrie ihn an. "Du und Ava also. Und was sagt Shelby dazu?" Er hielt sich die getroffene Stelle und sah mich fassungslos an. "Matt bist du völlig wahnsinnig geworden? Glaubst du das wirklich?" Bevor ich etwas sagen konnte, wurde die Tür aufgerissen und da stand Emma. Moment, Emma? Was machte sie hier? fragte ich mich. Diese ging wütend auf mich los und schleifte mich hinter sich her. Ich war so überrumpelt, dass ich mich nicht wehrte und ihr folgte. Erst vor meinem Abteil machte sie halt und streckte wortlos ihre Hand aus. Ich verstand nicht. "Schlüssel" zischte sie. Ich zog ihn aus meiner Jeans und reichte ihn ihr. Sie öffnete die Tür und zog mich wieder hinter sich her. Drinnen schubste sie mich auf mein Bett und erst dort, sprach sie. "Du schläfst jetzt deinen Rausch aus und morgen entschuldigst du dich bei Harry." Sie stemmte die Hände in die Hüfte und sah mich streng an. Ich konnte nur nicken und sah dabei zu Boden. "Und ich gebe dir einen guten Rat Matt. Halt dich von Ava fern. Du hast sie genug verletzt und das Letzte, was sie braucht ist ein prügelnder eifersüchtiger Mann!" Nun schaute ich sie doch an. "Aber...." wollte ich ansetzten aber sie unterbrach mich. "Kein Aber. Lass es einfach. Wenn du sie wirklich magst, dann lass sie in Ruhe" Mit diesen Worten, rauschte sie an mir vorbei und ließ die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fallen.

Queen of IceOù les histoires vivent. Découvrez maintenant