Uno

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2.33 Uhr

Heute habe ich wieder Nachschicht im Seattle Hospital. Das Geruch von zu viel Desinfektionsmittel macht mir Kopfschmerzen, mein Platz ist gemütlich am Emfängertisch doch ruhe bekomme ich nie, ständig werden Patienten geliefert und Telefone geläutet. Ich gähne in meine Hand und schließe für einen Moment meine Augen und denke an mein Bett. Noch drei Stunden bis ich mich mit Schlaf belohnen darf. Drei Stunden und ich darf nachhause. Ich stelle mir schon vor wie ich ohne meine Zähne zu putzen, mich in mein Bett legen werde.

„Alaia bring ein Rollstuhl!", schreit mir mein Arbeitskollege. Mit schnellen Schritten gehe ich und hole das benötige Ding.  Eine Schwangere Frau wird anschließend draufgesetzt und mir fördert man das Blut was am Boden ist zu säubern.

Kurz will ich weigern, denn das ist nicht meine Aufgabe, aber er ist schon weg und ich wische das ganze Blut mit einem Desinfektiontuch. Das nun glänzende Mamorboden zeigt mein Spiegelbild. Haare in jede Richtung mit dunklen Augenringen die ein Merkmal in meinem Gesicht wurden. Früher durfte ich so lange schlafen wie ich wollte, in schönen gemütlichen Betten. Manchmal wurde sogar mein Frühstuck rauf ins Zimmer gebracht um ja nicht vom Bett aufzustehen zu müssen.

Jetzt esse ich kein Frühstuck, keine Lust mir selber etwas zu machen, manchmal esse ich ein Tost aber das auch selten. Ich betrachte meine ungepflegten Hände, rau und kalt. Nicht mehr weich, lackiert und mit einem Verlobungsring. Ich habe mich eigentlich schon daran gewöhnt und bin zufrieden mit meinem Leben. Ich habe eine kleine Wohnung, die ich mit meiner besten Freundin teile und arbeite in einem Krankenhaus. Vielleicht reicht mein Geld knapp aus, doch schließlich reicht es aus.

Um 5.30 darf ich endlich nachhause gehen. Mit schnellen Schritten gehe ich, es ist kein weiter weg.

Zwanzig Minuten zu Fuß.

Um sechs Uhr bin ich zuhause, ich öffne die Tür und begegne Anja. Während sie jetzt zur Arbeit geht, habe ich aus. Wir sehen uns kaum aber wir sind trotzdem sehr gut befreundet. Vielleicht liegt es daran, dass wie wir keine Familie haben. Weil wir uns von unseren geliebten ohne es gewollt haben verabschieden mussten. Wir sind gleich aber auch gelichzeitig so unterschiedlich. Sie schließt die Tür mit einem „Ciao" und ich werfe mich in mein Bett und schließe die Augen und gleite in eine Traumwelt, wo alles so ist, wie ich es haben möchte.

Irgendwann werde ich aufgeweckt, durch das Klingeln der Tür. Ich schau auf die Uhr und bemerke, dass ich um die drei Stunden geschlafen habe. Ich stehe auf, mit dem Gedanken, dass es der Postbote ist, öffne ich die Tür, doch zu meiner Überraschung ist es jemand völliger andere. Jemand den ich gerade nicht erwartet habe.

Jemand der eins so nah war.

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His QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt