quarantaquattro

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Tears in our eyes 

From holding too tight.


Das Erste, was ich sehe, als ich wieder zu mir komme ist das beschmutze und Blut verschmierte Gesicht von Fernando. Ich fühle mich so, als wäre ich nicht in meinem eigenen Körper und meine Seele brennt, mir ist so wahnsinnig heiß, ich bin so verdammt müde. 

Ich brenne, wie der Rest der Halle.  Ich weiß ich muss aufstehen, ich muss rennen, weg von hier, weg von dem Tod, der vor unserer Tür steht. 

Fernando hält mein Gesicht in seinen Händen und schaut mich verzweifelt an, ich sehe kleinen Tränen auf sein wunderschönes Gesicht, die angst haben, runter zu fallen. Die versuchen still zu stehen, alles zusammen zu halten, und es ist dieser Anblick, der mir zu schaffen scheint, der mich am Leben hält, der mir beweist, dass alles nicht zu Ende ist und, dass es eine Zukunft gibt, eine Zukunft für uns, eine Zukunft, indem wir beide auch glücklich sind. 

Ich weiß, ich kann noch immer nicht gut atmen, aber ich knalle meine Hand auf den beton Boden und stehe auf, Fernando hilft mir und schon stehen wir auf den Beinen und gehen Richtung Ausgang. Fernando schießt dabei wild um sich. Ich versuche in dieser Zeit, den Weg raus zu finden, doch es ist nicht einfach etwas zu sehen, wenn alles grau ist. Und einige stellen brennen und diese stellen sind Tabu und keine Möglichkeit sicher hier rauszukommen. 

Wo ist dieser scheiß Ausgang!?

Wo bist du, wo bist du, wo bist du? 

Plötzlich stürze ich runter, dicht gefolgt von Fernando. Ich höre das flackern des Feuers und die Schüsse der Waffen, doch davor habe ich keine Angst mehr, das was mich angst macht ist die Dunkelheit. Ich kralle mich fest an Fernando und sein harter Atmen an meinem Ohr lässt mich wissen, das ich nicht alleine bin, dass ich diese Dunkelheit nicht alleine bekämpfen muss. 

Vor uns sind ein paar Container die uns die Sicht versperren, Fernando ist auf den Knien wie ich und ladet seine Waffe mit einem strengen Blick auf. 

Dann treffen seine Augen meine, das grün in seinen Augen ist nur noch die Sonne hinter den Gewitterwolken. Das braun, ist die kalte Asche des warmen Feuers. Sein Kiefer ist angespannt und er kämpft mit sich selber, er möchte etwas sagen, er möchte schreien, fluchen, weinen, aber er kann es nicht, er darf es nicht. 

Seine große Hand packt mich am Nacken und die ander streicht mir die Haare aus meinem Gesicht, seine Hände sind eis kalt und ich wünsche mir nichts mehr als ihn zu umarmen und mit dem Feuer meines Körpers zu erwärmen, jedoch haben wir keine Zeit. 

"Ich möchte, dass du mir verspricht hier abzuhauen und nicht mehr nach hinten zu schauen", seine Stimme ist rau und ungefiltert. Seine Wörter sind wie tausende von Nadeln, die er einzeln in mein Herz sticht. 

Ich schüttle meine Kopf links und rechts, Tränen machen sein Weg, jedoch drücke ich fest, so fest, dass sie nicht ausfallen. "Nein", flüstere ich. 

Ich möchte ihn anschreien, ihm sagen "Nein ich gehe nirgendwo hin ohne dich! Wie kannst du sowas sagen?!"

Aber ich kann nichts sagen, meine Zunge ist wie gelähmt, meine Hände sind die Wörter die ich so gerne raushauen möchte, sie krallen sich an seiner dreckigen Lederjacke. 

"Du musst", zwingt er. 

"Ich gehe nicht ohne dich!"

Er drückt seine Stirn an meine "Du wirst gehen und ich werde dir nachkommen. Jetzt kann dir etwas passieren und das riskiere ich nicht."

His QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt