ventisei

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'Cause I'll breathe
When they try to suffocate me
Don't you underestimate me
'Cause I know that I won't go speechless



"Bleib gefälligst stehen!"

Dieser Moment fühlt sich wie ein Herzstillstand an. Alles wird plötzlich in Zeitlupe vor meinen Augen abgespielt. Ich fühle mich so, als wäre ich Unterwasser. Die ganzen Geräusche rund herum mich nehme ich halbwegs wahr. Und ich bleibe stehen, für nur einen kleinen Augenblick bleibe ich stehen, jedoch fühlt sich dieser an wie eine ganze Stunde, ein ganzer Tag, ein ganzes Jahr.

In diesem Moment bereue ich all die Entscheidungen die ich vor 5 Minuten getroffen habe. Was habe ich mir dabei gedacht? Wieso habe ich so schnell gehandelt? Ich hätte auf einen anderen Augenblick warten müssen, auf ein besseren und auf einen der nicht mein Kopf kosten würde.

Ich fülle meine Lungen mit Sauerstoff, vielleicht ist dies mein letzter Atemzug, mein letzter Herzschlag und meine letzten Blicke. Ich drehe mich um, bereit den Schuss zu hören, bereit den Schmerz zu fühlen. Doch der kommt nie. Denn keiner ist hier. Ich schaue um mich herum, links, rechts, hinter mir und wieder nach vorne. Verwirrt. Waren die Wörter nicht an mich gerichtet? Oder habe ich mir das Ganze eingebildet?

Meine schwitzige Hand klammert sich fest an Fernandos Waffe und mein Herz beruhigt sich ein wenig.

"Wenn du nichts mehr zu sagen hast Vater, denn gehen wir", spuckt die Stimme, die mir jedes mal Gänsehaut verbreitet, raus. Die Türen zu dem Zimmer, wo die Geräusche herkommen, sind geschlossen.

Ich gehe mit schnellen Schritten zur Eingangstür und schaue durch den Spion, um zu vergewissern, dass keiner von Antonios Männer auf ihn warten, ganz leise öffne ich die Tür und halte meinen Atem an, Schritt für Schritt komme ich näher zu meiner Freiheit und ein kleines lächeln kann ich mir nicht verkneifen.

Bevor ich durch die Tür gehe höre ich noch Antonio wütend knurren "Laufe nicht von deinen Problemen Weg Fernando, sonst bringen sie dich noch um."

Vor mir befindet sich ein Aufzug, der sich erst in der 8. Etage befindet, ich drücke zwei - dreimal drauf, doch der Aufzug wird jetzt nicht zu mir flitzen, deshalb muss ich die Treppen nehmen, Wenn es auch zu lange dauern würde, könnte jeder Zeit Fernando und Antonio durch die Tür kommen und mich bei meinem Fluchtplan erwischen.

Deshalb wohl die 35 Etagen runter laufen, so beginnt mein Marathon.

Bei Etage 24 wird mir schon schwindelig und ich nehme eine kleine Pause um mein Atem wieder in die Kontrolle zu bringen. Diese Treppen werden mich umbringen, mit diesem Gedanken laufe ich wieder los.

Dabei sage ich immer wieder zu mir, bitte nicht runterfallen, bitte nicht runterfallen.

Bei der Etage 13 verfluche ich Fernando, dass er seine beschissene Wohnung genau im letzten Stock hat. Was wenn mal ein Erdbeben ist, was will er dann machen, runter fliegen?

Am Ende meines Marathons, der mir sehr viel Freude (nicht) verbreitet hat. Bleibe ich kurz stehen, beide Hände auf meinen Knien hole ich in großen Mengen Luft zu mir. Meine verschwitzen Haare, streiche ich weg von meinem Gesicht. Ich weiß nicht wie lange ich gebraucht habe, und ob Fernando oder Antonio noch oben am Diskutieren sind, aber ich bin mir sicher, dass ich für diese Leistung in das Buch der Rekorde kommen sollte.

Ich muss natürlich noch zwei Treppen runter in die Garage. Und als ich durch die weißen Türen die Garage betrete wird mir so kalt und ich bin mir sicher, dass ich bald eine riesige Erkältung bekommen werde. Ich gehe die riesigen Gänge mit den teueren Autos wie eine Irre durch und suche außer Atem irgendjemanden. Ein Mitarbeiter, eine Frau ein Typ, egal wen.

Jemand könnte mich jeden Moment hier erwischen und bei diesem Gedanken wird mir übel. Doch als ich eine Frau in Arbeitskleidung sehe, will ich vor Glück aufschreien. Sie parkt gerade, ein schwarzen Audi in eine Parklücke. Ich renne wie eine verrückte zu ihr, meine Waffe stecke ich dabei in meine Hose und lasse mein Oberteil das silberne Stück verstecken. Beim Parken schaut mich die Frau, mit den kurzen blonden Haaren und blauen Augen fragend an. Ich stehe vor der Tür stehen und sie steigt verwirret aus dem Auto, die blau - weiße Arbeitskleidung ist eindeutig eine Nummer zu groß für sie.

Ohne das sie es ahnt knalle ich meine Faust in ihr Gesicht, ich weiß auch nicht vorher ich die Mut bekommen habe aber vielleicht sind das meine Überlebens - Instinkte. Sie schreit auf und taumelt einige Stücke nach hinten, in dieser Zeit vergewissere ich das keiner hinter mir ist der diese ganze Aktion sehen würde.

Ich halte mit einer Hand ihr linkes Handgelenkt, dabei fällt ihr die Autoschlüsseln aus der Hand und mit der anderen Hand halte ich ihr Oberarm und ziehe ihren Arm an mir vorbei. Ich gehe mit raschen Schritten nach hinten halte dabei noch immer ihren Arm, sie versucht sich aus meinem Griff zu befreien doch ich halt sie so fest, dass ich weiß, dass sie später einen sehr großen blauen Fleck haben wird. Ich drücke mit meiner freien Hand auf ihr Kreuzbein sie knickt nach vorne und ich ergreife dich Chance meine Hand, der auf ihren Oberarm ist los zu lassen und halte sie in einer Armbeugen am Kehlkopf fest. Mit dem Arm am Kehlkopf gebe ich meine Hand auf die linke Schulter und drücke fest, dabei kann ich schon fühlen wie sie immer leichter und leichter wird und aufhört gegen mich zu kämpfen. In genau vier Sekunden liegt sie bewusstlos in meinen Armen, ich ziehe sie zur Seit, flüstere ihr noch eine Entschuldigung, obwohl sie mich nicht hört, hebe mir die Schlüssel von dem Boden auf und starte das Auto und fahre zum Ausgang.

Als ich es in die Freiheit schaffe gebe ich Gas und fahre mit 183 km/h in die Autobahn, mit der einer Hand gebe ich die Zieladresse in das Navigationssystem. Und muss herausstellen, dass ich trotz der schnellsten Route 45 Minuten brauche und ich bin mir sicher bald wird die Polizei überall nach mir suchen. Deshalb gebe ich noch einmal Gas und bete innerlich nicht zu sterben. 

Heute möchte ich die Frau sein, die stark bleibt, bis zum Ende, obwohl ich jeden Grund habe zusammenzubrechen.

Ich möchte ein neuer Mensch werden, vielleicht bin ich es schon. Ich habe meine verlorenen Stücke wieder zusammengeflickt, diesmal aber ganz anders.

Stärker.

Besser.

Kraftvoller.








Hallo Leute!!!

Ich hoffe euch hat dieses Kapitel gefallen. Ich habe mich gleich nach dem letzten Kapitel daran gesetzt , damit ich es bis heute fertig habe. Das nächste Kapitel wird dann am Mittwoch kommen und das übernächste wahrscheinlich dann wieder Sonntag.

Habt ihr Fragen, könnt ihr sie mir gerne Stellen.

Was denkt ihr wird passieren?

Wen mögt ihr mehr Fernando oder Alaia?

Ich würde mich auf ein Vote freuen.

Passt auf euch auf!

Und einen schönen Sonntag.

His QueenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt